Konkurrenz

Erfolg dank schlanker Linie
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Ich finde die Transferpolitik von Leverkusen echt spannend. Zusammen mit dem Kampl-Deal hat Kusen jetzt ein Desinvestment in Höhe von rund 65 Mio (!) hinbekommen. OK, man spielt nicht mehr international, benötigt jetzt einen kleineren Kader - und der Trainer möchte andere Spieler, und die ganzen Unruhestifter und Stimmungsverpester aus der Mannschaft raushaben.

Trotzdem finde ich das ziemlich heftig.

In der Vorsaison hat Kusen noch eine negative Transferbilanz von -34 Mio gehabt (...und was für ein Ergebnis!). Tatsächlich schätze ich Kusen diese Saison etwas stärker (!) ein als letzte Saison. Ähem, bevorzugt deshalb, weil sie jetzt Kampl endlich los sind. Sein Spiel sieht zwar immer ganz hübsch aus, aber gemessen an seiner Spielfluss bremsenden Ballschlepperei ist seine Passquote nicht gut genug, seine Gefährlichkeit als OM besonders gering (in etwa auf Schelle-Niveau), sein Spiel gegen den Ball eher so mittel, trotz aller Emsigkeit - und insgesamt trägt seine Spielweise dazu bei, dass sich der Gegner leichter und besser formieren kann. Mit anderen Worten, Kusen ohne Kampl ist gefährlicher!

Kampl ist ein witziges Beispiel: Für einen ballfertigen, fleißigen MF, der sich als Kreativspieler versetht, dessen Spiel wegen seiner ausgeprägten Ballphasen eigentlich immer stark wirkt - der aber im Mannschaftsverbund dann doch keine sonderlich positive Wirkung hat, zumal Kampl sich in fast jeder Partie enorme Freiheiten nimmt (überall auftaucht, was auf manchen Fan eher positiv wirkt) - sodass dann in Folge die Räume nicht so besetzt sind, wie es in einem Mannschaftssport eben wichtig ist.

Wenn Kusen dann noch Bailey zeitig los wird, und noch 1-2 gestandene Spieler (und unbeding noch einen Stümer!) relativ preiswert für die Kaderbreite holt, dann haben sie in meinen Augen alles richtig gemacht - in Sachen Kaderentwicklung und können damit ein schönes Beispiel bilden für die Formel: "Erfolg dank schlanker Linie".

96 kauft wohl für 4,5 Mio Bebou von Düsseldorf....er war mal als Vorschlag dabei. Sicherlich einer, der sich bei uns auch gut weiterentwickelt und bei uns gut reingepasst hätte.

Vielleicht sollten wir erst einmal abwarten, wie und ob er sich in Hannover macht bevor wir behaupten, dass er sich überhaupt irgendwo in der 1. Bundesliga mit Sicherheit weiterentwickelt und reinpasst. 4,5 Mio sind jedenfalls kein Pappenstiel und die hab ich persönlich ehrlich gesagt ein wenig lieber in Lazaro angelegt.
Эта статья в последний раз редактировалась HerrThaner 30 авг. 2017 г. на 16:00 Часов

Ich finde insbesondere diesen Sommer enorm, was für finanzielle Möglichkeiten unsere Bundesliga-Konkurrenten haben.

Inzwischen gibt es ja nicht mehr nur Bayern und Dortmund, die Transfers für Ablösesummen jenseits der 15 Mio. € regelmäßig stemmen können. Mit Leipzig, Schalke, Leverkusen und Wolfburg haben wir in der Bundesliga eine ganze Reihe an Vereinen, die konstant hohe Beträge ausgeben (werden), auch wenn dort zuletzt nicht immer sinnvoll investiert wurde. Hinzu kommt der HSV mit unerschöpflicher Geldquelle im Hintergrund. Gladbach, Köln und Hoffenheim zählen ebenfalls zu den finanziel deutlich besser aufgestellten Vereinen im Vergleich zu uns.

Selbst die Aufsteiger Stuttgart und Hannover können ein Vielfaches der Hertha auf dem Transfermarkt investieren. Wir können uns derweil durch einen Brooks-Abgang einigermaßen sinnvoll verstärken. Der Rückstand zu vielen anderen Teams in der Buli ist allerdings mMn schon enorm. Auf Augenhöhe sind eigentlich nur Frankfurt, Mainz, Bremen, Freiburg und Augsburg.

Bedenklich finde ich das insbesondere deshalb, weil diese Finanzkraft in den meisten Fällen ja nicht durch gute Leistungen in der Vergangenheit "erarbeitet" wurde. Inzwischen ist es ja geradezu eine Glückssache, ob man finanziell zu den privilegierten Vereinen gehört oder nicht. Hat man zufällig einen großen Konzern in der Stadt oder gibt es einen stinkreichen Fan , der mal eben ein paar hundert Millionen locker macht -> Jackpot. Wenn nicht, hat man Pech. Gerade vor diesem Hintergrund halte ich es für enorm wichtig, dass Hertha mittelfristig noch einen weiteren strategischen Partner findet. Ich glaube nicht, dass wir bei der Konkurenz sonst langfristig in der Bundesliga bestehen können.

Mittelfristig wird die 50+1 Regel gekippt werden. Wahrscheinlich muss sie auch gekippt werden, dass finanziell starke Investoren die jeweiligen Vereine unterstützen können, um somit die Konkurrenzfähigkeit zu stärken. Für mehr Spannung innerhalb der Liga zu sorgen und auch international mit den Großen mithalten zu können.


Berlin, Frankfurt, Hamburg oder Stuttgart sind interessante und attraktive Standorte für große Investoren. Deutschland an sich, als Wirtschaftsmacht ist ein interessanter Standort.

Es gibt genügend Beispiele, wie man trotz großer Einflussnahme des Investors sportliche Entscheidungsgewalt und Führung nicht abgibt und sehr gut und erfolgreich arbeiten kann. Siehe z.B Monaco oder viele englische Clubs.

Ich denke da werden wir in Deutschland auch hinkommen. Anders geht es auch gar nicht.

Natürlich geht es auch anders, siehe die Bundesliga.

50+1 zu kippen, gerade in der jetzigen Konstellation, in der pro Tag hohe Millionensummen für Transfers verbrannt werden, wäre ein absolutes Armutszeugnis. Auf der anderen Seite ist die 50+1 Regel, dank der korrupten DFL/DFB, de facto schon gekippt. Das traurigste und zugleich aktuellste Beispiel ist wohl der RasenBallsportverein ( :P) aus dem Osten des Landes.

Ansonsten kann ich wirklich nicht nachvollziehen, wie man als Fan für eine Aufhebung der 50+1 Regel sein kann. Der sowieso schon limitierte Handlungsspielraum des Fans wäre de facto abgeschafft. Im Vergleich zu der Premier League hat der Fan, durch die verschiedenen Fanorganisation bzw. Fandachverbände, noch etwas zu sagen. Und damit meine ich nicht nur den Ultra, sondern den Fan an sich. Überlegt mal, gibt es den mündigen Fan in England überhaupt noch oder machen dort die verantwortlichen Superreichen, was sie wollen? Überall wo große Anteilseigner was zu sagen haben, haben die Fans rein gar nichts zu melden.

Ich wäre übrigens vorsichtig zu behaupten, es gebe gute Beispiel, wo sich die Eigentümer der Vereine aus den sportlichen Bereich komplett raushalten. Nur weil sich manche Anteilseigner intelligenter als Kühne anstellen, und nicht den Drang verspüren alles über die Medien zu kommunizieren, heißt das nicht, dass die intern nicht doch sehr, sehr viel zu sagen hätten. Es liegt auf der Hand, dass wenn man Millionen ausgibt, auch viel "sagen" möchte. Hört sich vielleicht banal an, es ist aber so....

Also ich finde es schon interessant, von Usern zu hören, welche Spieler sie sich bei Hertha bzw. in der Buli vorstellen könnten und welche nicht, natürlich jeweils unter Angabe von Gründen.

Bebou hatte ich schon vor längerer Zeit vorgeschlagen, da er mir in der bei der Fortuna immer als ein trickreicher, wendiger, schneller Spieler mit Zug zum Tor und einer hohen spiel- und positionstaktischen Flexibilität aufgefallen ist, der unsere Außen gut hätte verstärken können. Ich glaube, dass er Hannover gut tun wird. Mit den zwei Neuverpflichtungen sind sie offensiv mittlerweile deutlich besser aufgestellt als noch zu Saisonbeginn. Mit 6 Punkten im Rücken lässt sich die Saison jetzt richtig starten.

Bei Bebou haben aber unsere Ultra ihr Veto eingelegt. Er hat bei den verhassten Düsseldorfern gespielt und hat somit keinen Charakter

Höwedes untermalt den wenig ruhmreichen Abgang von Schalke mit einem Facebook-Post, der schon etwas von Nachtreten hat. MMn gibt der Verein hier ein schlechtes Bild ab. Von Gefühl her lief da hinter den Kulissen deutlich mehr ab, als das öffentliche Geplänkel hergibt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Tedesco Höwedes nicht nur die Stammplatzgarantie genommen hat (warum sagt man so etwas überhaupt öffentlich?!?), sondern ihm auch ziemlich deutlich gesagt haben wird, dass er sportlich eher hinten dran ist. Jetzt kann man natürlich Höwedes fehlenden Ehrgeiz vorwerfen, weil er sich dieser Situation nicht gestellt hat, wobei der Wechsel zu einem deutlich ambitionierterem Team mit deutlich stärkeren Konkurrenten zumindest dagegen spricht. Viel mehr sollte man aber hinterfragen, was Tedesco damit wirklich bezwecken möchte. Einen Torwart als Kapitän sehe ich sowieso sehr kritisch und auch ansonsten sehe ich da wenig Leute mit Führungspotential. Da wäre Höwedes aus meiner Sicht die bessere Wahl gewesen. Aber gut, er sollte das als Trainer ja besser wissen. Ganz klar ist, dass er sich daran wird messen lassen müssen.

Ein nicht unwesentlichen Teil daran für wie unsinnig ich den Transfer halte ist, dass sich wahrscheinlich kein guter Ersatz finden lassen wird. Da sehe ich Schalke mit Opa Naldo und Nastasic neben dem Jungen Kehrer aber schon ein wenig dünn besetzt. Der Rest wird seine Tauglichkeit für die Position erst noch unter Beweis stellen müssen. Ich bin gespannt...

Einen Spieler wie Howedes indirekt als geldgeilen Söldner darzustellen ist einfach unterste Schublade. Howedes hat da jedes Recht nachzutreten.