Ätsche Bätsche, der K-Block sitzt !

Ätsche Bätsche, der K-Block sitzt !

In Striesens ruhiger Seitenstraße, der Wormser an der Ecke zur Rosa Menzerstraße residiert die urige Fußballkneipe FRITZ.
Wenn  man im Inneren die sechs Stufen der Holztreppe erklimmt kann man Sie sehen, die tapferen Helden des Alltags.
Am Tresen beim fröhlichen und knurigen Kneiper Jens und seiner wieselflinken, blitzgescheiten Schwester Anne fühlt sich jeder Fußballfan und Biertrinker wie zu Hause.
Man kann rauchen, gemütlich trinken, schwätzen und über Gott und Welt. Aber auch über Fußball philosophieren.
Und eine Liebe wird hier besonders gepflegt. Die zum örtlichen Fußballclub Dynamo.

Wenn man Glück hat trifft man den angenehmen Uwe, den Ex Betonbauer aus Hoyerswerda, der Abend für Abend seinen Zwanziger in Bier umsetzt dann vom Schatzi Uschi abgeholt wird.
Oder den fidelen Ralf , der am Automaten sein kaputtes Knie schont und seinen Geldbeutel strapaziert.
Manchmal sind auch Andy und Jörg da, auf fünf Bier und acht Schnäpse, die sich tags als Mechaniker abrackern.
Die Busfahrer Falko und Micha. Micha der in seinem großen Frei 3 Tage trinkt und zwei schläft, der nie still ist und den Schlachtruf der Kneipe geprägt hat.
Ein irres nüüüt , nüüüt !
Keiner weiß warum . Aber es macht Laune.
Machmal kann man auch die fleißige, rothaarige Elke von der deutschen Bahn sehen, wie sie sich den Frust der Arbeit von Seele wippelt, nach einem verkorksten 12 Stunden Arbeitstag, und amüsante Geschichten erzählt.
Oder staunen wie der weibliche Kneipenbeauty von Ägypten im Hochsommer träumt und ein Rotweinchen nach dem anderen schlürft und mit Käsemaus Susi und  den unerschütterlichen Krankenschwestern feiert.
Gelegentlich schaut auch der Ex Präsident von Dynamo, der Rudy vorbei.
Oder das Blondchen vom Bäcker mit null Hirn aber mehr Holz vor der Hüttn als gut  für den Rücken ist.
Sie alle leiden gemeinsam wenn Dynamo spielt und verliert, jauchzen wenn die SGD gewinnt.
Diskutieren wild jeden Tag über jeden Pips der vom Verein kommt.

Und doch haben sie alle die drei Jungs übersehen, die sich über Wochen heimlich trafen, in der Ecke, am Tresen vorbei links, da wo einst das Dart stand .

Die Drei hatten die Kapuzen ihrer Hoodies tief ins Gesicht gezogen und sich einen leichten, albernen russischen Akzent zugelegt mit dem sie zur Tarnung Wodka bestellten und ihn dann doch aus dem geöffneten Fenster kippten.
Nur einer schaute STILL ab und an verwundert von der Theke zu Ihnen hin.

Einmal wären sie fast aufgeflogen.
Als die den Schnaps aus dem Fenster kippten und der immer grinsende, lustige Kneipenpeter nach acht dreifachen  Kuba Libre auf Arbeit radelte, konnte er gerade noch fröhlich lachend ausweichen und nur das ewige Basecap bekam ein paar Tropfen ab.
Sie blieben unentdeckt. Puhhh



Patsch
Patsch
Und noch mal Patsch.

Sie klatschten sich lachend ab.
Der Champagnerkorken ploppte aus der Flasche die sie privat dem Kneiper abgeschwatzt hatten.
Sie waren Sportler und dem Alkohol sonst nicht so zugetan .
Aber heute, heute musste es sein !
Sie hatten den Coup Ihres Lebens gelandet und unabhängig vom eigenen sportlichen Erfolg ausgesorgt.
Markus, Emil und Timo waren jung, sportlich, vermögend. Und ab heute auch geschäftlich erfolgreich.

Als das Basching begann und Orkanstärke annahm, war es Markus gleich klar das er sich das nicht gefallen lassen würde.
Eine gelesene Zeitungsnotiz und drei Telefonate später nahm der Plan erste Züge an.

Die beiden Leipziger waren am Anfang eher amüsiert, erkannten dann aber das Potenzial der ganzen Operation.
Sie brachten noch Joshua aus München ins Spiel.
Doch der wollte gleich 70 % der Anteile für sich allein kaufen.
Na, da war er wieder raus !

Verantwortlichen Herren der Stadionbetreiber hatten die Querelen satt, mit Verein, Stadt und Fans.
Das Stadion auf der Lenestraße war durch die Abnutzungsbedingte Abschreibung von den Sachverständigen kurzerhand auf 36 Millionen Euro taxiert worden.
Diese Summe hatten sich die drei Spieler geteilt.

Dazu gab es noch jeweils einen dicken, braunen Umschlag mit einer kleinen Million unter der Hand für die drei entscheidenden Herrschaften von der Stadionprojektgesellschaft.
Und schwupp die wupp hatte das Stadion drei neue Eigentümer.

Die drei Musketiere grinsten immer noch und freuten sich auf die Gesichter der Fans zur neuen Saison.
Nach Umbau des K-Blocks mit festen Sitzschalen kam natürlich die erste Mieterhöhung von 500 000 Euro pro Saison wegen Modernisierungsmaßnahmen.
Und das sollte erst der Anfang sein.
Denn Huuuren waren teuer !
Auch in Dresden.


Während die anderen Spieler von Dynamo auf dem Weg nach Kiel waren um sich einen Punkt zu sichern und die Saison ausklingen ließen,  begann für Markus die wilde Sause ins Bundesligaleben mit seinen Starkumpels gerade erst ...

Nüüüt nüüüt  !


PS. : Eine fiktive Geschichte  ? Ich hoffe.

Sport frei !
Эта статья в последний раз редактировалась Kermit_der_Frosch 04 мая 2019 г. на 0:17 Часов