9. Spieltag: Fortuna Düsseldorf - SC Paderborn 07

9. Spieltag.
Samstag, der 02. Oktober 2021, 13:30 Uhr.
Rheinstadion Düsseldorf.


Herzlich willkommen zur Spieltagseröffnung! Geschätzte Fortuninnen und Fortunen, werte Gäste aus Paderborn, liebe anderweitig Fremde,

es treten am Samstag an: Der zweiterfolgreichste Fußballverein aus Ostwestfalen-Lippe aus der dort zweitgrößten Stadt gegen den zweiterfolgreichsten Fußballverein des Rheinlandes aus der dort zweitgrößten Stadt. (Bayer Leverkusen? Ist das was von Monsanto?)

Nun bin ich ja ohnehin mitschuldig daran, Fortuna Düsseldorf mit dem SC Paderborn verglichen zu haben. Das tut mir leid, denn selbstredend sind das Äpfel und Birnen. Weil ich Obst aber mag, mache ich munter weiter damit. In der ersten Liga finden sich mit Köln und Bielefeld die zuvor angedeuteten erfolgreicheren Nachbarvereine. Sicherlich würden beide Seiten gerne die Plätze tauschen oder zumindest zwecks eines ordentlichen Duells aufsteigen.

Doch es kann nur einen geben. So teilen wir dann mit dem SC Paderborn auch das Talent, genau dann aufzusteigen, wenn der Nachbar gerade abgestiegen ist - und umgekehrt. Wir mussten aus der ersten Liga weichen, als Köln wieder aufstieg, nachdem Köln auf unserem Aufstieg folgend abstieg. Paderborn wiederum musste gleich den Durchmarsch durch die zweite Liga antreten, weil es die Liga nicht länger mit Bielefeld teilen konnte, die dann wiederum aufstiegen, als Paderborn abstieg.

Die entscheidendere Frage ist heute natürlich: Wer ist im Duell zwischen Düsseldorf und Paderborn der Highlander?


Werfen wir also einen vergleichenden Blick in die statistische Kristallkugel, über deren korrekte Verwendungsweise ich privilegiertes Herrschaftswissen von Fortunas Finanzvorstand besitze. Also aufgepasst!

Fortuna hat seit der Länderspielpause einen Lauf, holte sieben von neun möglichen Punkten und kassierte dabei nur zwei Gegentore statt der in den ersten fünf Spielen typischen durchschnittlich zwei Gegentoren pro Spiel. Gleichzeitig blieb der Sturm ungefähr gleich effektiv: 1,3 bis 1,4 Tore pro Spiel. Rechnet man mit diesen Zahlen, gewinnt Fortuna 1,33:0,67!

Nach Rundungsregeln wäre das mit 1:1 jedoch ein Unentschieden.

Also müssen die Daten von Paderborn berücksichtigt werden. Die holten aus den vergangenen drei Spielen nur drei Punkte, übrigens wie Fortuna einen Sieg gegen Aue. In diesen drei Spielen schossen sie fünf Tore und kassierten vier. Das macht also 1,67:1,33, was in Differenzen ein geringerer Wert ist als bei Fortuna.

Die statistische Glaskugel prophezeit also einen Triumph der Diva aus Düsseldorf von 0,66:0,33, also 2:1.

Und da soll noch einer sagen, man könne Äpfel und Birnen nicht vergleichen!


Komischerweise sehen die Wettquoten das anders als die mir eigene Weisheit und rechnen den Paderbornern bessere Chancen aus. Was für ein unzulässiger Vergleich könnte dem zugrunde liegen? Etwa die drei Punkte mehr auf dem Paderborner Konto oder die um zehn Tore bessere Tordifferenz? Oder ist es der unsachliche Umstand, dass Fortuna in der Heimtabelle mit ganzen zwei Punkten abstiegsnah steht, während der SC Paderborn mit zehn Punkten die Auswärtstabelle anführt. Es mag auch der Direktvergleich sein, in dem Paderborn fünf Siege erzielt hat und Düsseldorf nur drei.

In der letzten Saison aber gingen beide Spiele mit 2:1 für die Heimmannschaft aus. Damit könnte ich leben. Auch wenn ich dadurch nun natürlich zum ungeheuerlichen Vergleich zwischen Preußer und Rösler anstifte. Da hilft nur eins: Friedhelm Funkel! Der verlor 2019 0:2 in Paderborn. (Darf man Heim- und Auswärtsspiele vergleichen?)


Doch damit nicht genug der verbotenen Vergleiche. Denn aufgrund der Florianschen Koprudoktion (tm) kann mit diesem Spiel noch ein - selbstredend absurder - Torwartvergleich geführt werden: Hatte der Trainer zurecht an Kastenmeier festgehalten oder belehrt ihn Raphael Wolf eines Besseren, nachdem er gegen Ingolstadt zum Einstand ein Elfmetertor kassierte?

Vor Wolf dürfte es eher wenige Veränderungen geben. Die Abwehr scheint sich in der Konstellation Hartherz - Hoffmann - Klarer - Narey erst einmal etabliert zu haben. Im zentralen Mittelfeld wurden Tanaka und Appelkamp gegen Ingolstadt recht früh gewechselt, so dass zum Zwecke der Ausrichtung oder Belastungssteuerung auch Piotrowski hinein rotieren könnte (sollte?). Hennings dürfte wie Sobottka gesetzt sein, so mein Eindruck. Es blieben noch interessante Variationen auf den Außen, falls Zimmermann doch fit ist oder Bozenik/Shipnoski dort oder als zweite Stürmer eine Chance bekommen.

Paderborn wird wie Fortuna definitiv wechseln müssen, da sich Linksverteidiger Collins wie Kastenmeier eine unnötige (gelb-)rote Karte eingesammelt hat. Ansonsten spielt der SC in einem 4-4-2 mit einer recht stabilen Aufstellung, bei der nur hin und wieder offensiv variiert wird. Der dorthin verkaufte Kelvin Ofori wurde bisher übrigens dreimal und immer nur für die letzten paar Minuten eingewechselt. Mit ihm ist also eher weniger zu rechnen.


Nun bleibt mir nur noch, auf ein ansehnliches, interessantes Spiel zu hoffen und viel Vergnügen dabei zu wünschen. Gerne nehme ich dazu den Heimsieg.

Viel Freude,

Ban.