13. Spieltag: Eintracht Frankfurt - 1.FC Union Berlin

Nach dem doch etwas ernüchternden Auftritt in der Euro-League, geht es bereits am Sonntag weiter. Um 15:30 Uhr haben wir die Berliner zu Gast. Nein, nicht die Neureichen, die es aucht mit sehr viel Geld nicht schaffen eine gescheite Mannschaft zusammenzustellen, sondern die Eisernen. Die verkörpern praktisch das genaue Gegenteil.

Für mich ist Union ein absoluter Sympathieclub. Erst zur Saison 19/20 aufgestiegen, mit geringen Mitteln die Liga gehalten und sich letzte Saison direkt für die Conference-League qualifiziert mit einem herausragenden 7. Platz. Das hätte ich damals nicht erwartet. Der größte Erfolgsfaktor scheint für mich nicht auf, sondern neben dem Platz zu stehen: Urs Fischer
Der Schweizer steht seit etwas mehr als 3 Jahren an der Seitenlinie und seitdem geht es praktisch nur noch bergauf. Erst der Aufstieg, dann der Einzug in die Conference-League und auch diese Saison lässt sich bisher sehr gut an. Bereits jetzt 20 Punkte auf dem Konto und ein respektabler 5. Platz stehen dort zu Buche. Davon können wir gerade nur träumen.

Die Mannschaft der Berliner zeichnet sich mehr oder weniger durch Unauffälligkeit aus. Viele Zugänge kommen aus der 2. Liga oder kamen bei ihren vorherigen Vereinen nicht zum Zug. Trotzdem haben die Berliner auf den wichtigen Positionen einige richtig gute Spieler zur Verfügung. In der Abwehr ist Friedrich absoluter Leistungsträger, Rani Khedira ordnet das Mittelfeld und im Angriff, das absoltue Prunkstück, sind der ausgebuffte Kruse und Neuzugang Taiwo Awoniyi für die Tore zuständig. Gerade Awoniyi hätte uns sicherlich auch gut zu Gesicht gestanden. Mit einer Ablöse im von 6-8 Mio sicherlich nicht günstig, aber 8 Tore in 12 Spielen sprechen für sich. Davon abgesehen stehen den Berlinern mit Frederik Rönnow und Bastian Oczipka 2 ehemalige Eintrachtler zur Verfügung. Rönnow werden wir als Ersatztorhüter aber wahrscheinlich nicht sehen. Personell kann man aus dem vollen schöpfen, laut TM wird lediglich Kevin Behrens nicht zur Verfügung stehen.

Auf der anderen Seite wir, Eintracht Frankfurt. Großer Umbruch im Sommer, sehr langsamer Saisonstart. Viele (mich eingeschlossen) waren vom Saisonstart spielerisch enttäuscht. Die Mannschaft agierte häufig fahrig, machte einfache Fehler, kam nicht in die Zweikämpfe und Torgefahr war Fehlanzeige. Ein klarer Plan, wie man Fußball spielen will, war zu selten sichtbar. Das hat sich in den letzten paar Wochen etwas gedreht. Ein glücklicher Erfolg gegen Fürth gab der Mannschaft das notwendige Selbstvertrauen, um gegen Freiburg direkt den nächsten Erfolg einzufahren. Dieses Mal auch mit einer spielerisch ansprechenden Leistung. Das Spiel in der Europa League gegen Antwerpen konnte nicht gewonnen werden. Immerhin wurde eine Niederlage in letzter Minute durch ein sehr schönes Kopfballtor von Paciencia verhindert. Auch mit dem Unentschieden ist in den letzten Spielen ein deutlicher Aufwärtstrend erkennbar. Die Spielanlage ist deutlicher geworden, viele Fehler wurden abgestellt und wir haben sogar ab und zu gute Torchancen. Wer hätte das vor ein paar Wochen gedacht.
Personell sieht es bei uns nicht ganz so toll aus. Hinteregger dürfte fraglich sein. Lenz dürfte auf von Trainingsrückstand ebenfalls noch keine Option sein. Rode und wahrscheinlich auch Paciencia dürften aufgrund vergangener Verletzungen ebenfalls keine Option für die Startelf sein. Einwechslungen sind aber sehr wahrscheinlich. Zumindest bei Paciencia dürfte auch ein kleiner Funke Hoffnung auf einen Startelfeinsatz bestehen.

Die Statistik ist wenig aussagekräftig. Magere 4 Spiele haben wir erst in der Bundesliga gegeneinander gespielt. 2 Siege, 1 Unentschieden und 1 Niederlage. Wie gesagt, wenig aussagekräftig.

Ich bin auf das Spiel und die Aufstellungen gespannt. Wie viel Energie haben beide Mannschaften nach den Einsätzen gestern Abend im Tank? Wird die Rotationsmaschine angeworfen? Können wir unseren spielerischen Aufwärtstrend fortsetzen oder werden die Berliner uns mit einer robusten Spielweise kalt stellen?

Ich erwarte ein enges, hart umkämpftes Spiel auf Augenhöhe. Vorteile sehe ich bei keiner Mannschaft. Wenn wir an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen können, stehen die Chancen auf den ersten Bundesliga-Heimsieg in dieser Saison nicht schlecht.