24. Spieltag: Würzburger Kickers - SG Dynamo Dresden

Die Kickers in der Abwärtsspirale?

Als einziger Zweitligist 2017 noch ohne Sieg, dazu erstmals seit dem 2.Spieltag wieder abgerutscht in die untere Tabellenhälfte. Gänzlich optimal läuft es nicht am Dallenberg, wenngleich die Abstiegsränge noch immer ein ganzes Stück entfernt ist, zumal die Konkurrenz im Keller auch nicht wirklich konstant punktet. Dennoch sollte zeitnah der Schalter umgelegt werden, um nicht am Ende der Saison noch ein böses Erwachen zu bekommen. Mit 29 Punkten wird man absteigen, einige Zähler sollten es – nach der so starken Vorrunde doch noch werden – um im Mai dann von einer guten Saison im Tabellenmittelfeld sprechen zu können. Im Duell der beiden Aufsteiger bietet sich hierfür die erste Chance – am Samstag, den 11.03 wird Dynamo Dresden zu Gast sein – Anpfiff in Würzburg ist um 13:00 Uhr.

Der Auftritt in Berlin war nicht schlecht, aber insgesamt etwas zu mutlos. Am Ende konnte gar attestiert werden, dass der Platzverweis den Eisernen in die Karten spielte, da sie nach ihrer Führung den Kickers den Ball überlassen konnten, diese aber nicht wirklich viel mit ihm anfangen konnten. Daher ging der Sieg für die Hauptstädter auch vollkommen in Ordnung, die guten Chancen (Ernst, Taffertshofer) wurden nicht genutzt. Hinzu kommt die Schwäche bei Standards bzw. hohen Bällen, die zweimal eiskalt ausgenutzt werden konnte. Daran sollte gearbeitet werden, immerhin kommt mit Dynamo eine Mannschaft nach Würzburg, die nicht nur in den letzten beiden Spielen sieben Treffer erzielte, sondern auch mit hohen Bällen auf den starken Kutschke ein einfaches Erfolgsrezept gefunden hat, das gegen Aue und Kaiserslautern sehr hilfreich war.

Positiv muss stimmen, dass Hollerbach erstmals wieder auf den gesamten Kader zurückgreifen kann und auch Daghfous – nach längerer Verletzung – wieder eine Option darstellt. Das führt automatisch zu Härtefällen, dass bspw. Weihrauch zuletzt bei der zweiten Mannschaft spielte oder „Königstransfer“ Lagos in diesem Jahr noch keine Minute Spielzeit gesehen hat.

Dynamo Dresden ist nach einer kurzen Schwächeperiode mit nur einem Punkt aus drei Spielen wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt und hat den Platz im oberen Tabellenmittelfeld behaupten können. Auch wenn es für den Kampf um die Aufstiegsränge wohl nicht mehr ganz reichen wird, spielt man eine starke Saison mit tollen, attraktiven Fußball und wird m.E. kommende Saison (bei schwächeren Absteigern) eine sehr gute Rolle spielen. Insbesondere die Offensive um Aosman, Stefaniak (der zu Wolfsburg wechseln wird) und Kutschke, der in den letzten drei Partien fünfmal traf, ist jetzt schon eine der stärkste der 2.Liga und wird für die Kickers ein ordentlicher Gradmesser werden. Dabei fehlt offensiv mit Gogia ein richtig starker Spieler, der auch für einige Bundesligisten interessant werden kann, seit Ende Januar schon verletzungsbedingt und wird auch für Samstag keine Option darstellen.

Das Hinspiel in Dresden endete nach einer spektakulären Partie 2:2, Wiederholung eher ausgeschlossen. Die Kickers müssen sich auf ihre Grundtugenden besinnen, werden aber im heimischen Stadion durchaus gezwungen sein ein wenig selbst das Spiel zu machen. Das hat nicht immer geklappt, das Spiel in Berlin war der beste Beweis dafür. Von Abstiegskampf am Samstag würde ich noch nicht sprechen, dennoch wäre ein dreifacher Punkterfolg sehr erstrebenswert, um etwaige Diskussion schon im Keim zu ersticken.

Mögliche Aufstellungen:

Wulnikowski - Pisot, Neumann, Schoppenhauer, Junior Diaz - E. Taffertshofer, Schröck - S. Ernst, Benatelli, Daghfous - Soriano

Schwäbe - Fa. Müller, Modica, J. Müller, Heise - Mar. Hartmann - Kreuzer, Aosman, Hauptmann, Stefaniak - Kutschke