Der Videoassistent und seine Auswirkungen

Und wenn man dann auch noch den Zupfer an Lienhart von Losilla im Strafraum dazunimmt, kommt man doch zum Ergebnis, dass dort mit zweierlei Maß gemessen wird…und deshalb bin ich der Meinung, wenn das bei Kimmich ein zu ahndendes Foulspiel war, dann müsste es in jedem Spiel wahrscheinlich 5-10 Elfmeter für die angreifenden Mannschaften geben…
Эта статья в последний раз редактировалась AusBaden 11 сент. 2022 г. на 10:29 Часов

Oder eben nicht, weil die Abwehrspieler endlich dieses Halten am Trikot sein lassen. Halte ich für wahrscheinlicher, da Spieler und Trainer generell lernfähig sind. Daher bin ich der Meinung, dass diese Foulerei - und das ist es ja letztendlich - auch endlich regelgerecht sanktioniert werden muss. Und zwar ohne dass die Dauer des Haltens eine Rolle spielt!

Naja… das Ziehen am Trikot im Mittelfeld zieht in vielen Fällen auch Gelb nach…wird es deswegen unterlassen? …ich gebe Dir recht, wenn dieses zupfen konsequent im Strafraum gepfiffen werden würde…wird es aber nicht…siehe Bochumspiel…einmal Elfer einmal keiner…auch ich bin der Meinung, dass man es konsequent unterbinden sollte…eigentlich ist bei allem, ja schon der Versuch strafbar…denn wo zieht man sonst die Grenze…allerdings bin ich auch der Meinung, dass Kimmich, nie hätte abbrechen dürfen…bin mir auch nicht sicher, ob dies bei einem noname Bundesligaspieler auch so ausgegangen wäre…

Collinas Erben schließen also ihren Twitter Account. Sie sahen ebenfalls keinen 11er für Hertha bei deren Spiel gegen lev was sie wie immer sachlich nüchtern erklärt haben so wie sie die div. Fußball Regeln immer sachlich ruhig erklären. Danach wurden sie wohl so von den herthanern angegangen, dass sie ihren Account schlossen. Sicherlich nicht die Verantwortung der Hertha Fans, vermutlich eher der letzte Tropfen auf ein sehr volles Fass. Was ist los mit einigen Fans? Sind nur die schwachköpfe in den Foren unterwegs und der Rest schweigt? Sind es mehr geworden? Ist der Ton rauer?
Dass der DFB die fairplaymedaille an einen Trainer einer unbekannten u11 Mannschaft verleiht, auch bezeichnend. In einem Spiel machte ein schiri einen Fehler der zu einem Gegentor führte. Es war das erste Spiel des schiris. Der Trainer ging daraufhin zum schiri und sagte: egal, passiert mal. Machen wir halt mit dem Tor weiter. Tolle Aktion, aber dafür gibt's die fairplaymedaille?
Vielleicht sollten in der Bundesliga mal ein paar Spiele ohne schiris ausgetragen werden - so wie bspw. in der u11 teilweise notwendig. Einfach nur, damit Steffen baumgart und Sven mislintat den Unterschied sehen.
Über die dfl verliere ich in dem Zusammenhang (was ist doch gleich nochmal handspiel?) lieber kein Wort. Lehnen sowieso jede Verantwortung ab.

Hallo liebe Mitforisten,

ich gehe euch jetzt mit zwei Beiträgen in zwei Freds auf die Nerven. Ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen

Die letzten beiden Bundesligaspiele haben in meinen Augen ganz deutlich aufgezeigt, wie der Videoassistent denn bitte nicht einzusetzen ist.
Vorab muss ich sagen, dass ich bei der Einführung des VAR auf ein Modell à la NFL gehofft hatte. Dort gibt es sehr klare Regelungen, wann und weshalb sich der New Yorker Keller meldet.
Natürlich ist American Football mit dem, was der Rest der Welt als Football bezeichnet nur bedingt vergleichbar.
Bei beiden Spielen stehen elf Spieler pro Seite auf dem Platz, aber schon bei der Ballform hören die Gemeinsamkeiten auf. Von zulässigem Körperkontakt mal ganz zu schweigen.

Darum soll es hier nicht gehen.

Der VAR in der Bundesliga ist inzwischen in gesundem Vorschulalter angekommen und wird dennoch seine Kinderkrankheiten nicht los. Willkürliche Eingriffe kommen zwar immer seltener vor, sind aber nicht komplett verschwunden.
Es gibt Situationen, in denen ist Fußball im Vergleich zu anderen Sportarten wirklich sehr einfach. So einfach, dass es keine zwei Meinungen geben kann.
Wenn da nicht, ja wenn da nicht die liebe Zeitlupe wäre. Und die Kameraeinstellung drei, vier, fünf und sechs.
In der sechsten Einstellung ergibt sich Interpretationsspielraum. In Super Slow Mo.

Und dann gibt's Elfmeter. Oder halt nicht.

Letzte Woche spielt München gegen Leverkusen. Davies geht im Strafraum gegen Hofmann in den Zweikampf. Hofmann fällt. Nichts passiert. Es ist ok. Kontakt vlt. ja, Foul schwierig.
Der klassische "Kann" Elfmeter. Die Situation ist nun die - und da sind wir wieder beim "Fußball ist sehr einfach". Der Schiedsrichter hat in der Entscheidung, weiterspielen zu lassen, keinen klaren Fehler begangen.
Warum meldet sich der VAR?
Es gibt Elfmeter, Bayern München verliert zwei Punkte.

Letzte Woche spielt Freiburg gegen Dortmund. Bereits nach wenigen Sekunden tritt Emre Can Roland Sallai oberhalb des Sprunggelenks aufs Schienbein. Absicht war das mit Sicherheit nicht, aber dennoch gefährliches Spiel. Es gibt keinen Eingriff des Videoassistenten. Handelte der Schiedsrichter hier also zu 100% korrekt? Man sollte es meinen.
80 Minuten später tritt Nicolas Höfler Marcel Sabitzer in ähnlicher Manier oberhalb des Sprunggelenks aufs Bein. Es gibt gelb. Alle sind d'accord.
Der Videoassistent greift ein und nach Ansicht der Bilder gibt es die rote Karte. Das Spiel kippt, Freiburg verliert das absolut ausgeglichene Spiel und Nicolas Höfler wird drei Spiele gesperrt.
Warum greift der VAR jetzt ein und 80 Minuten vorher nicht?

Gestern spielt Freiburg in Frankfurt. Lukas Kübler zieht oben am Gegner und tritt ihm unten gegen das Bein. Ungefähr vergleichbare Situation mit der der Bayern letzte Woche. Ein Elfmeter liegt im Bereich des Möglichen. Lege ich den Referenzwert aus München von letzter Woche an, ist das kein "Kann" Elfmeter mehr, sondern ein "Muss" Elfmeter.
Der Pfiff vom Schiedsrichter bleibt aus, der der Eintracht Fans nicht. Warum meldet sich hier kein VAR?
An der Stelle liegt doch aufgrund des Präzedenzfalles letzter Woche ein klarer Fehler vor.

Wenig später tritt Ebimbe Sildillia unabsichtlich aber heftig oberhalb des Sprunggelenks aufs Bein. Das Bein knickt sichtbar weg. Eine Verletzung ist in der Situation keine Seltenheit. Es gibt gelb für Ebimbe.
Der VAR meldet sich. Der Schiedsrichter schaut sich die Situation an. Jeder vor dem Fernseher weiß, dass nun der Griff in die Gesäßtasche folgt, in der so oft die roten Karten stecken.
Der Platzverweis bleibt aus.
Ich verweise wieder auf den Präzedenzfall von letzter Woche, als Höfler Rot bekam und Can gar nichts. Also entweder ist die Gelbe Karte ein Fehler gegen Ebimbe und muss direkt kassiert werden. Oder er muss Rot sehen.



Damit sind wir bei dem Punkt aus dem STT.
Das bekommen weder DFB noch DFL hin. Die Situationen werden in atemberaubender Langsamkeit angeschaut. Bei Elfmetern wird man oftmals das Gefühl nicht los, dass so lange gesucht wird, bis man was findet.

Foul- und Handspiele werden innerhalb eines Spieles völlig wahllos mal so und mal so bewertet. Dem Feldschiedsrichter lass ich das ja noch durchgehen, aber einem Videoschiedsrichter nicht. Die müssen eine Klarheit auf dem Schirm haben. Buchstäblich. Die sind die letzte Instanz, die zwischen Richtig und Falsch entscheiden. Und sie tun es in fabulöser Regelmäßigkeit nicht. Sie machen aus richtigen Entscheidungen zu oft falsche und aus falschen Entscheidungen nicht oft genug richtige.

Das bringt mich zur letzten Unart, die der VAR mit sich bringt. Das Ändern von Bestrafungen.
Wenn das passiert, bin ich kurz davor das Stadion zu verlassen, den Fernseher auszuschalten und beim Nachbarn die Tulpen mit Essig zu gießen.

Ich finde es - völlig unabhängig vom SC - eine ausgewiesene Frechheit, nach Ansehen der Videobilder aus einer gelben Karte eine rote Karte zu machen.
Eine individuell verhängte Strafe auf dem Platz hat in meiner Wahrnehmung den Abschluss der Situation zur Folge zu haben.
Bekommt ein Spieler vom Feldschiedsrichter eine gelbe Karte, darf aus meiner Sicht kein VAR Eingriff mehr möglich sein, da der Hauptverantwortliche die Situation bereits entschieden hat.

Es gibt im internationalen Fußball so richtig hirnlose Szenen, in denen ein mit Gelb-Rot des Platzes verwiesener Spieler nochmal zurückgeholt wird. Dann wird die Ampelkarte gestrichen und der Spieler mit glatt roter Karte wieder weggeschickt.

Natürlich würde auch das nicht zu 100% funktionieren, aber es würde bei allen Beteiligten für Klarheit sorgen. Dieses hin und her und wischi waschi ist doch genau das, was jedem den Spaß am Spiel nimmt.

Ich bin immer noch überzeugt, dass man das einigermaßen hinbekommt. Aber solange es die Verantwortlichen nicht schaffen, vergleichbare Situationen mit dem gleichen Ergebnis zu bewerten, wird es immer wieder dieselben Diskussionen geben. Es wird immer wieder auf den Schiedsrichtern rumgehackt und es wird immer wieder Typen geben, die riesige Beiträge in Fußballforen schreiben anstatt zu arbeiten.

Das muss doch alles nicht sein...

Für ein sehr ähnliches Foul wie das von Ebimbe gegen Sildillia, gab es soeben selbst in ENGLAND (!) (nach Schiri am Monitor), rot gegen Liverpool.
Der Liverpool Spieler geht, wie Ebimbe, klar zum Ball, trifft den Spurs Spieler aber mit offener Sohle und gestrecktem Bein so am Unterschenkel, dass sich das Bein unschön biegt (siehe Sildillia).

Zunächst gab es gelb, weil Kampf um den Ball (glaube der LFC spieler rutscht sogar noch über den Ball), der Schiri entscheidet mit den Bildern aber, mMn korrekt, auf rot (vermutlich wegen in Kauf nehmen einer Verletzung des Gegenspielers).

Bei aller Emotion über Transfers + Investoren wollte ich mal meine (wahrscheinlich unpopuläre) aktuelle Meinung zum Video-Schiedsrichter kundtun: ich finde, er macht den Fußball wirklich gerechter - und wird mittlerweile zu 95% gut bis sehr gut ausgeführt. Ab und an dauert es noch zu lang - und natürlich gibt es weiterhin ziemlich viele Szenen, bei denen auch 20 Zeitlupen keine finale "richtig oder falsch"-Entscheidung zulassen.

Aber: m.E. hat sich die Zahl der zu unrecht gegebenen Toren und Elfmeter massiv verringert. Und auch die Zahl der versteckten Unsportlichkeiten/Tätigkeiten (ich nenne einfach mal den Namen Ribery) hat sich auf ein Minimum reduziert.

Das Zusammenspiel zwischen Keller und Schiri-Team auf dem Platz wird immer besser: Szenen wie die "lächerliche" Rote Karte gegen Söyüncü wegen Handspiels als letzter Mann werden nicht mehr übereilt eingekippt. Hinzu kommt, dass auch Nuancen immer verständlicher "mal so mal so" aufgelöst werden. Beispiel: erster zurückgenommener Treffer von Bremen in München: diesem ging ein klares und unstrittiges Foul an Musiala voraus - der direkte Konter führte dann über 3-4 Ballkontakte zum Tor. Wurde zurecht abgepfiffen.

Auf der anderen Seite das 3:2 in Freiburg: das begangene Foul an Kramaric eben genau nicht zu 100% klar (natürlich sehen das die Hoffenheimer anders) - und somit noch der letzte Ermessensspielraum, hier den Schiedsrichter zu bestätigen (nach Rücksprache).

Und wer fehlende Emotionen moniert, dem halte ich entgegen, dass der VAR eben auch neue Spannungsmomente mit sich bringt, in den Szenen, bei denen man weiß "im Hintergrund wird überprüft" - ich glaube so nervig und manchmal unbefriedigend das Ergebnis für die eine oder andere Seite sein kann, dass diese Phasen ebenfalls für Nervenkitzel sorgen.

Die Proteste/Theatralik der Spieler (was mich seit Jahren ENORM genervt hat) verändert sich m.E. auch zum Positiven: von mir aus können sie ja mit der berühmten Gestik den VAR einfordern, nur das passiert sowieso im HIntergund - und meistens sind die Proteste nicht mehr von der Dauer und "Un-"Logik geprägt wie früher.

Persönliches Fazit: ich habe mich mittlerweile an den Video-Schiedsrichter gewöhnt und möchte ihn sogar nicht mehr missen, denn die Diskussionen ob z.B. eine Mansnchaft aufgrund eines klar irregulären Treffers absteigt, wären bei weitem schlimmer, als die Nuancen, die mittlerweile diskutiert werden in den Medien.

Wir können froh sein wie es in Deutschland läuft... in Spanien ist das mehr oder weniger Wochenende für Wochenende eine absolute Farce... das Spiel von Real gegen Almería zeigt es dabei recht deutlich... auch gestern Abend in Granada vieles nicht nachvollziehbar und transparent. Aber in La Liga ist man mittlerweile recht fatalistisch eingestellt.

Da bin ich komplett anderer Meinung und bezugnehmend auf den zitierten Abschnitt ist genau das für mich ein Punkt, der mich extrem stört und zunehmend leidenschaftsloser werden lässt. Aber gut, meine persönliche Meinung. Auf der anderen Seite auch interessant gegenteilige Ansichten zu lesen.

Trotzdem sei jedem das zurückliegende LaLiga-Spiel zwischen Real Madrid und UD Almeria ans Herz gelegt. Da kann man den VAR-Einsatz im extremen bewundern.

Kurzer Einwurf, vielleicht auch off-topic, aber weil ich das immer wieder lese und logisch nicht nachvollziehen kann: Abseits wegen Millimetern, das ist oft schwierig und selbst mit modernster Technik kaum aufzulösen.

Aber was wäre denn da die Lösung? Wenn man eine Art Pufferzone einbauen würde, beispielsweise Körper des Abwehrspielers plus X Zentimeter Verschiebung der kalibrierten Linie Richtung Torauslinie gelten dann noch als gleiche Höhe und daher kulant als nicht Abseits - dann verschiebt man das Problem doch nur buchstäblich, denn am Ende der X Zentimeter ist ja wieder eine millimetergenaue virtuelle Linie, die über Abseits oder Nicht-Abseits entscheidet, oder?

Wo ist da der Gewinn bzw. die Vermeidung von Diskussionen und engen Entscheidungen? Oder habe ich einen Denkfehler und es gäbe andere Lösungen? Ernsthafte Fragen.