18. Spieltag: RBL – M05 – Das Ende ist nah…

Das Ende ist nah…
Für die wenigen verbliebenen Optimisten ist natürlich das Ende der sogenannten Winterpause gemeint, für den Rest das Ende einer langen erfolgreichen Zeit des Rasenballsports. Liest man derzeit quer durch die Fanszene, so gibt es kaum noch zuversichtliche Blicke in die Nahe Zukunft. Für einige mag die Devise gelten: Schlimmer geht nimmer. Andere hoffen noch auf Tedesco als Retter oder klammern sich an die wenigen guten Spiele der Hinrunde. Für mich grüßen am Horizont die vier apokalyptischen Reiter.


1) Wer wird denn gleich ausfällig werden?
Corona, Wehwehchen und der Afrika-Cup. Wenn Leipzig am Ende der Woche überhaupt noch eine Mannschaft zusammenbekommt, erinnert die wahrscheinlich an die Mainzer-Elf des Hinspiels. Allein mir fehlt der Glaube, dass die sich mit dem gleichen Elan präsentieren wird. Überhaupt wird die Personaldecke arg dünn. Zwar ist es derzeit nicht so kalt draußen, aber mit mehr als einem kadertechnischen Spannbettlaken könnte man schon rumlaufen. Omikron, einige verletzungsanfällige Kicker und nur ungenügend besetzte Positionen bedrohen die Rückrunde ebenso wie die folgenden Punkte.


2) Das ist der Defizit Rag
Wie seinerzeit bei den Simpsons (Lisa goes to Washington) kann man am Cottaweg den Ragtime anstimmen. Physisch & läuferisch war die Hinrunde ein Tiefpunkt, nie präsentierte sich RBL in der Bundesliga fußlahmer. Auch taktisch war Schmalhans Küchenmeister zwischen dem missglückten Versuch mit back to the roots einen Blumentopf zu gewinnen und Schwächen in der Restfeldverteidigung stolperten die Rasenballer kopflos durch 2021. Eine Winterpause die den Namen verdient gibt es nicht, eine Chance für Tedesco, den Spielern seine Idee von Fußball und die nötigen physischen Grundlagen mitzugeben, ist quasi nicht existent. Zu wenig Zeit und zu viele Probleme.


3) Im Zentrum ist das schwarze Loch
Zugegeben, ich war im Sommer ob der Transferphase auch recht angetan, wenngleich schon damals auffiel, dass für bestimmte Formationen die Kaderzusammenstellung nicht ideal ist (zu wenige IV für die Dreierkette, quasi keine Flügelstürmer). Schlimmer aber als diese Unausgewogenheit war das schwarze Loch, dass sich nach Sabitzers Abgang (ich war eigentlich 20/21 auch nicht sonderlich überzeugt von ihm) im Zentrum auftat. Ein Loch, dass mit den Verletzungen von Laimer und Forsberg und Haidara & Moriba beim Afrika-Cup (bzw. im Land der allerneusten Corona-Variante) fast schon epische Ausmaße angenommen hat. Kein Sabitzer, kein Demme, kein Keita und keiner der derzeit auch nur ansatzweise an die Topleistungen dieser ehemaligen Leipziger herankäme.


4) Der Kopflose Reiter
Zwar kommt Mintzlaff nicht aus Hessen aber momentan würde der kopflose Hesse aus Sleepy Hollow wohl auch keine schlechtere Figur als Mr. Allmighty abgeben. Die Glanzidee Nagelsmann abzugeben und Marsch zu verpflichten darf er sich ganz oben ans Revers heften. Chapeau! Vielleicht hätte ihm so ein Dings … na … Sportdirektor davon abgeraten. Wobei Krösche ist dies ja wohl nicht so gut bekommen und deswegen muss er jetzt in Frankfurt auf Platz 6 ein gar ärmliches Dasein fristen. Ob Tedesco nun die richtige Antwort auf die Misere ist, wird sich noch zeigen, aber für mein Gefühl schwingt hier oft schon zu viel Hoffnung und zu wenig Überzeugung mit. Die Spiele gegen Bielefeld und Augsburg sorgten eben für die große Ernüchterung.


Was bedeutet das für Mainz?
Ehrlich gesagt ich weiß es nicht. Gemessen an den momentanen Problemen gehen die 05er fast schon als Favorit ins Spiel. Große Ausfälle gibt es nicht. Das Hinspiel haben sie mit einer halben Nachwuchself gewonnen und RBL siegte nur in einem der letzten sechs Bundesligaspiele. Eigentlich bleibt und nur noch das Prinzip Hoffnung. Tipp: 1:1.


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