17. Spieltag: FC Erzgebirge Aue - SV Darmstadt 98

Unsere Lilien treten zum Abschluss der Hinrunde im Rahmen des 17. Spieltags am Sonntag, 16. Dezember, beim FC Erzgebirge Aue an. Die Partie im Erzgebirgsstadion wird um 13.30 Uhr angepfiffen.

Keine Ahnung, was die Spielplangestalter dazu bewogen hat, die Partie zwischen den Veilchen und den Lilien auch in dieser Saison wieder auf den letzten Spieltag von Hin- und Rückrunde zu legen. War es Gleichgültigkeit, Einfallslosigkeit, hinterhältiger Humor oder gar das Bemühen, die beiden Clubs, deren jüngstes Aufeinandertreffen in einer entscheidenden Begegnung um den Klassenerhalt dermaßen deutlich von einer kläglichen Schiedsrichterleistung geprägt wurde, erst so spät wie möglich wieder gegeneinander spielen zu lassen?

Wie dem auch sei: Die Bilder gleichen sich in weiten Teilen. Denn wie vor einem halben Jahr sind beide Teams punktgleiche Tabellennachbarn. Damals hatten unsere 98er das bessere Torverhältnis, diesmal haben es unsere Gastgeber aus dem Erzgebirge. Damals trafen die Teams auf den Tabellenplätzen 14 und 15 aufeinander, diesmal die Teams auf den Plätzen 12 und 13. Immerhin: Ein minimaler Fortschritt…

Doch auch diesmal ist es für beide Mannschaften eminent wichtig zu punkten. Auch wenn sie Stand heute (Freitag, circa 0.30 Uhr), sieben Punkte vor einem Nichtabstiegsplatz liegen, so gilt es doch dringend, diesen Abstand zu wahren oder besser noch auszubauen. Ein „Nuller“ wäre da nur bedingt hilfreich.

Während also am heimischen Böllenfalltor die Bagger der altehrwürdigen Gegengeraden zuleibe rücken, können sich unsere Lilien und ihre mitgereisten Fans im Erzgebirgsstadion eine Fußballarena anschauen, die vor gar nicht langer Zeit ebenfalls noch Baustelle war und seit Jahresbeginn in neuem Glanz erstrahlt. Als die 98er vor Jahresfrist in Aue aufliefen, standen die Arbeiten also kurz vor dem Abschluss. Damals war es weniger ein Fußballspiel als vielmehr eine Schneeballschlacht. Viele von uns werden sich schmerzlich an den leblosen Auftritt unserer Lilien erinnern, zu dessen negativen Höhepunkten das verunglückte Zusammenspiel zwischen unserem Capitano und Altintop in der 35. Minute gehörte, das in das Tor des Tages durch Soukou mündete. Es war die letzte Partie unter Trainer Torsten Frings. Übrigens: Für Sonntagnachmittag sagen die Wetterfrösche für das Erzgebirge leichten Schneefall voraus…

Was dürfen wir von unseren 98ern im Erzgebirge erwarten? Eine Mannschaft, die aus einer massiven Defensive heraus versucht, Nadelstiche zu setzen – schon klar. Wurtz in der Startelf, Mehlem auf der Bank – auch klar. Sulu wieder auf dem Platz, Sirigu wieder auf der Bank – auch klar. Einstellung wie in der ersten Halbzeit gegen Köln? Oder doch wieder so wie am Spieltag davor in Bochum? Wundertüte. Nix klar

Deshalb diesmal lieber noch ein paar Worte zu einem alten Bekannten, auf den die Lilien diesmal wieder treffen: Schiedsrichter Timo Gerach. Der 32-Jährige aus Landau hat schon in der Drittligasaison 12/13 ein Spiel der 98er gepfiffen – das 0:0 in Rostock (Lilien-Trainer: Dirk Schuster). Der Kicker attestierte Gerach damals eine eher schwache Leistung (Note: 4,5). Es folgten in der Drittliga-Aufstiegssaison 13/14 das 4:2 in Unterhaching (Kicker-Schiedsrichter-Note: 2,5) und in der Zweitliga-Durchmarschsaison 14/15 das 2:0 am Böllenfalltor gegen Erzgebirge Aue (!). Kicker-Note 2,5 für Gerach.

Da Gerach keine Bundesliga-Partien pfeift, kam es erst nach der Rückkehr der Lilien ins Unterhaus zur nächsten Begegnung – in der Saison 17/18 gleich dreimal: beim 3:3 in Berlin mit dem Handspiel-Elfmeter gegen Sulu, der keiner war (Kicker-Note 4,5), beim 3:0 in Ingolstadt (Note 3) und dann noch beim 1:1 im Auswärtsheimspiel in Sandhausen mit den beiden irregulär zustande gekommenen Toren (Kicker-Note 5). Etwas besser beurteilt wurde Gerachs Leistung bei dem ersten Lilien-Spiel, das er in dieser Saison gepfiffen hat: Bei der 4:2-Auswärtsniederlage in Kiel attestierte der Kicker ihm, er habe „die intensive Partie im Griff“ gehabt, habe „bei der Interpretation der zahlreichen Zweikämpfe aber nicht immer das passende Feingefühl“ besessen – Note 3,5.

Lässt sich daraus etwas ableiten? Vielleicht die Erkenntnis, dass Schiedsrichter Gerach immer dann, wenn‘s eng war, eher schlecht aussah. Oder wurde es nur deshalb eng in diesen Partien, weil der Referee nicht gut war? Henne oder Ei – was war zuerst da?

Fragen über Fragen also. Umso mehr ist zu hoffen, dass unsere Lilien diesmal die passende Antwort zu geben wissen.

Auf ein spannendes und faires Spiel im Erzgebirgsstadion!
Эта статья в последний раз редактировалась Lilienfieber 14 дек. 2018 г. на 21:16 Часов