3. Spieltag: 1.FC Magdeburg - FC Ingolstadt 04

Samstag, 25.08.2018, 13:00 Uhr
Heinz-Krügel-Stadion

Nach dem Pokalspiel gegen den SV Darmstadt 98, welches die erste Begegnung zwischen dem 1. FCM und den Südhessen war, steht beim Club die nächste Premiere auf dem Plan. Erstmals ist der FC Ingolstadt 04 der Gegner, was vor allem daran liegt, dass das im Vereinsnamen erwähnte Gründungsjahr für „2004“ steht. Der heutige FC Ingolstadt entstand aus der Fusion der beiden Vereine MTV und ESV, die sich damals aufgrund finanzieller Probleme dazu entschlossen haben, ihre Fußballabteilungen zusammenzulegen. Diese gebündelten Kräfte sorgten dafür, dass man sich Schritt für Schritt von der vierten Liga hocharbeitete, bis im Jahr 2015 der sensationelle Bundesliga-Aufstieg unter Trainer Ralph Hasenhüttl gelang. Nach einem guten elften Platz in der Debütsaison setzte mit dem Abgang vom Erfolgstrainer, ähnlich wie bei Darmstadt, ein Negativtrend ein, der dafür sorgte, dass in der Saison 2017/18 auch nicht mehr zu holen war als der neunte Platz in der zweiten Liga.

Seit genau einem Jahr sitzt nun der Ex-Schanzer Stefan Leitl auf der Trainerbank, der 2013 seine Spielerkarriere in der Donaustadt beendete, um direkt im Anschluss im Nachwuchsbereich des FCI seine Laufbahn als Trainer zu beginnen. In der letzten Saison folgte auf eine gute Hinrunde im oberen Tabellendrittel eine durchwachsene Rückrunde. In der Sommerpause konnte man aus Transfers über 15 Millionen Euro erlösen, welche zu einer deutlichen Verstärkung des Kaders genutzt werden sollten. Unter anderem wurden mit Innenverteidiger Lucas Galvao und Linksaußen Thorsten Röcher zwei Spieler mit viel Erfahrung in der österreichischen Bundesliga verpflichtet. Ebenso kam Konstantin Kerschbaumer, der als offensiver Mittelfeldspieler in der letzten Spielzeit 14 Scorerpunkte für Arminia Bielefeld erzielte. Zudem fanden Topspieler abgelaufenen Drittliga-Saison wie Agyemang Diawusie und Robin Krauße den Weg zu den Schanzern. Diese namenhaften Neuzugänge kamen zu einem für Zweitligaverhältnisse ordentlichen Spielermaterial hinzu, wozu etwa ein Sonny Kittel zählt, der beachtliche 25 Scorerpunkte in der abgelaufenen Saison vorzuweisen hat. Das führte dazu, dass Ingolstadt vor dem Saisonstart als eine der Mannschaften eingeschätzt wurde, die den beiden Topfavoriten aus Köln und Hamburg gefährlich werden könnte. Das Motto hieß: „Wir wollen da sein, wenn ein Favorit strauchelt.“

Doch gestrauchelt sind die Schanzer bisher eher selbst, denn nach drei Pflichtspielen haben sie noch keinen Sieg eingefahren. Einer Niederlage zum Auftakt in Regensburg folgte ein Remis gegen Fürth, bevor es am Montagabend ein 1:2 gegen Paderborn gab, bei dem man schon in der ersten Halbzeit beide Gegentore kassierte. Die Mannschaft hat sich noch nicht ganz gefunden und der Trainer feilt bei seiner ersten Station im Profibereich noch an einem erfolgversprechenden Konzept. Ingolstadt kommt bereits mit etwas Druck und einer gewissen Erwartungshaltung nach Magdeburg, dass der erste Sieg eingefahren werden soll. Im Normalfall ist das diesem Kader auch zuzutrauen, doch im Heinz-Krügel-Stadion herrschen besondere Bedingungen.

Das bekam im Pokalspiel auch Darmstadt 98 zu spüren, die trotz früher Führung zunächst nicht so souverän und abwehrstark wirkten, wie man es erwartet hatte. Der Magdeburger Sturmlauf sorgte für einige gute Torchancen, die die Hausherren, aber allesamt liegen ließen. Abgesehen davon, dass man in der zweiten Halbzeit die Spielkontrolle durch zu einfache Ballverluste verlor, ist das derzeit größte Manko der Blau-Weißen, ihre Möglichkeiten so konsequent zu nutzen, wie es ihre Gegner tun. Trotzdem kann einem das verbesserte Angriffsspiel und die Erkenntnis, dass die vielen Wechsel in der Startelf kaum einen Qualitätsverlust gebracht haben, für die folgenden Partien Mut machen. Leider hat sich einer der positiven Erscheinungen des Pokalspiels, Marius Bülter, zu Beginn dieser Woche verletzt und steht nicht zur Verfügung für den Samstag. Es ist ohnehin damit zu rechnen, dass Trainer Jens Härtel den Schritt zurück macht und wieder viele von den Spielern aufbietet, die gegen Darmstadt außen vor waren. Doch die Konkurrenz innerhalb des Teams schläft nicht und alle haben gemeinsam, dass sie offenbar noch etwas Zeit brauchen, um sich an den Zweitligafußball zu gewöhnen. Die Trainingswoche wurde genutzt, um vor allem an den Defiziten im Passspiel zu arbeiten.

Der Samstag wird zeigen, ob der 1. FCM den nächsten Schritt gehen und den ersten Sieg in der zweiten Liga einfahren kann. In den bisherigen Pflichtspielen gegen die Ligakonkurrenten konnte die Mannschaft gut mithalten und im Spiel gegen den Ball überzeugen. Der nächste wäre nun, die Konter noch gezielter auszuspielen und die Torchancen zu verwerten. Dann kann auch ein hoch gehandelter Gegner wie der FC Ingolstadt 04 geschlagen werden.