Kaderplanung - Transfers, Gerüchte, Wünsche

Es hat sich erneut gezeigt, dass uns a) ein RICHTIGER Mittelstürmer fehlt. Das Missverständnis Nollenberger ist im Sommer zwingend zu beenden. b) stellen sich die gegnerischen Trainer schnell auf unsere Anfangsstrategie ein, auf die wir selbst nie die taktische Lösung finden. Gestern hat man im Spiel auf den Ito-Zauber reagiert und ihm Castrop entgegen gestellt. Zack wars vorbei mit der Herrlichkeit. c) fehlt uns das kreative Moment aus der Mitte. Die vielen Passversuche von Conde oder Gnaka sehen von der Idee her immer gut aus, sind aber in der Regel gut durchschaubar und selten gut temperiert.

Immer steht d) unsere Abwehr trotz allem inzwischen relativ stabil. Es kommen andere Gegner, die uns wieder mehr liegen. Das Spiel hat gestern stark ans Hinspiel erinnert. Auch kaum eigene Chancen kreiert trotz hohem Ballverlust und dann so ein Dreckstor aus dem Nichts.

Mund abputzen, Karlsruhe besiegen (hoffentlich wieder mit Zielspieler in der Mitte, trotz Ladehemmung).

Ist es wirklich so einfach? Immer wieder lese ich hier im Forum, dass wir einen besseren MS brauchen. Vergeben diese aber wirklich so viele klare Chancen? In den letzten Spielen kann ich mich nicht daran erinnern. Sicherlich hätten Schuler und Castaignos einige Anspiele besser mitnehmen können, damit aus einer Situation eine große Chance entsteht aber ein Chancentod waren beide nicht. Beide sind momentan auch nicht in der besten Form und treten auch nicht mit breiter Brust auf. Dennoch sehe ich das Problem vielschichtiger. Nolle bot bestimmt 10mal gegen Nürnberg den Tiefenlauf an aber er bekam nicht einmal den Ball zugespielt. Auch Ito hat sich gegen Paderborn und gegen Nürnberg bestimmt über 10mal gut bis zur Grundlinie oder an die Ecke des 5-Meterraums durch gedribbelt. Er hat es aber nicht ein einziges mal geschafft, einen Mitspieler zu finden. Gegen Nürnberg gab es zwei oder drei Situation, bei denen ein Mitspieler an der 5er-Linie frei war. Stattdessen schoss er aber selbst oder zog den Ball direkt vor das Tor. Nürnberg hat genau aus so einer Situation von der Grundlinie den Mitspieler gefunden und das Tor gemacht. Gegen Paderborn war mal ein Spieler am zweiten Pfosten völlig frei aber Itos Flanke geriet ca. 10m zu weit. Atik hat immer wieder gute Anspiele, weshalb er auch so viele Vorlagenscorer hat aber neben ihm fällt mir nur Ceka ein, der die MS regelmäßig in Szene setzte. Aus dem Mittelfeld gibt es fast nie gut getimte Laufpässe oder Steckpässe. Weder Ganka, noch Condé oder Krempicki haben bei diesen Pässen ihre Stärke. Condé spielt wunderbare Pässe auf die Außenstürmer und bei Gnaka gibt es ab und an mal einen sehr guten Pass aber bei allen ist es halt viel zu selten. Die MS - egal wer dort spielt - werden schlicht nicht gefunden. Zum Anfang der Saison war dies noch anders. Schuler bekam regelmäßig bei seinen Tiefenläufen passende Pässe zugespielt. In dieser Saisonphase hat er auch seine Buden gemacht. Ich denke, dahin kann man wieder kommen, wenn die Pässe trainiert und im Spiel auch probiert werden.

Ich bin auch der Meinung, dass sich die mangelnde Torgefahr in einigen Spielen nicht alleine auf die Mittelstürmerposition reduzieren lässt. Die Stürmer sind prinzipiell über die letzten Monate zu wenig eingebunden. Das Spiel läuft vorwiegend über die Außen und um den Strafraum herum. Egal welcher Stürmer im Zentrum steht, der Auftrag ist meistens der selbe: Tiefenläufe anbieten, um hinter die Kette zu kommen. Doch diese Bälle werden zu selten gespielt. Die Entscheidungsfindung ist nicht nur bei Gnaka und Condé ausbaufähig, sondern auch bei vielen anderen. Unter der Saison kannst du natürlich nur im Training daran arbeiten, die Abläufe aufeinander abzustimmen. Für den Sommer sollte aber klar sein, dass es personelle Verstärkungen für das zentrale und offensive Mittelfeld braucht, um sich in diesem Mannschaftsteil weiterzuentwickeln.

Weitere Aspekte, die ich öfter bemängele, sind die Strafraumpräsenz und die Eindimensionalität der Spielweise. Hohe Bälle und Standards sind für uns kaum ein Faktor, weil wir nicht die passenden Spieler haben, die solche Bälle festmachen und sich in Luftduellen durchsetzen können. Castaignos bringt ab und zu mal einen gefährlichen Kopfball, bei Schuler kommt da gar nichts. Aber wenn wir nur flach spielen können im letzten Drittel, sind wir zu leicht ausrechenbar. Da sollten wir im Hinblick auf nächste Saison variabler werden und uns ebenfalls nach einem Upgrade umschauen. Es muss kein Ache sein, aber so einer wie Prtajin oder Engelhardt, die eine gewisse Körperlichkeit mitbringen, um sich im Zweikampf zu behaupten, hohe Bälle zu verarbeiten und einen guten Abschluss haben. Bei Schuler sind viele Abschlüsse technisch unsauber und da sollte es doch den einen oder anderen für uns erschwinglichen Stürmer geben, der das besser kann.
Эта статья в последний раз редактировалась becks_fan93 10 марта 2024 г. на 19:40 Часов

Ich ziehe meine Antwort auf diesen Post mal in einen anderen thread.

Dass der FCM mittelfristig einen Spieler wie Uzun an Land ziehen kann, halte ich für sehr unrealistisch. Wenn man den Vergleich mit Mannschaften wie eben Nürnberg oder Düsseldorf zieht, dann kann es beim FCM nur über das Kollektiv und Taktik gehen. Dabei kann uns der OS‘ vorheriger Verein Sandhausen als Vorbild dienen. Ein Tzolis bei Düsseldorf hat einen MW von 5 Mio., das entspricht ca. dem drittel unseres gesamten Kaders. Ein solcher Spieler bleibt weiterhin völlig außer Reichweite, selbst wie bei Fortuna als Leihe. Aber nur solche Spieler können eben in der 2. Liga verlässlich 20+ Scorer liefern.

Stattdessen sollte man sich m.M.n. darauf konzentrieren, einen Stürmer zu finden, der gut ins Mannschaftsgefüge passt. Mehr kann man finde ich nicht erwarten. Und so schlecht sind die scorer beim FCM tatsächlich gar nicht. Schuler und Castaignos haben zusammen 13 Scorerpunkte, bei 2/3 der absolvierten Saison, das ist eigentlich okay. Mir ist das sogar lieber als die Abhängigkeit, die Nürnberg im Moment von Uzun hat. Rechnet man seine Scorer raus, würden sie ungefähr da stehen, wo ich den FCN vor der Saison erwartet hätte.

Trotzdem sind die angesprochenen Aspekte hier im Forum natürlich richtig. Das ZM und der Sturm sind die Problemzonen im Kader und da muss etwas verändert werden. Ich wollte mit dem Beitrag nur dafür sensibilisieren, dass wir nicht erwarten, dass hier nächstes Jahr ein Spieler wie Robert Glatzel aufschlägt, der aus dem Stand 20 Tore und mehr erzielt.
Эта статья в последний раз редактировалась dux_pedifollis 11 марта 2024 г. на 13:41 Часов

Es ist in der Tat so, dass wir "relativ" viele Tore erzielen, nur eben überproportional über das Flügelspiel.

Ich weiß nicht, ob es eine Statistik gibt, die aufzeigt, welche Mannschaftsteile im Verein die meisten Tore erzielen, über alle Vereine der 2. Liga ausgewertet.

Der Anteil der Tore über unsere Flügelspieler (offensiv und defensiv) sollte höher sein, als bei dem Großteil der Konkurrenz.
Der Anteil der Tore, die über die Mittelstürmer oder das offensive Mittelfeld kommen, dürfte bei uns auf den Schlussplätzen dieser Liga sein. Wir haben keinen verlässlichen Vollstrecker, wir haben keinen Torgefährlichen Mittelfeldspieler in der Zentrale.
Vom Anteil der Tore, die aus Standards resultieren, besprechen wir besser gar nicht erst. Das ist nicht mal Viertklassig.

Titz lässt einfach einen anderen Fußball spielen, als es im "Standard" der Fall ist. Dennoch sollte man die Qualität in den Mannschaftsteilen steigern (Transfers), die im System vernachlässigt werden. An den Standards scheidet sich die Frage nach dem Spielsystem eigentlich nicht. Die sind unabhängig vom gespielten System einfach schlecht. Auch das sollte zwingend optimiert werden.

Ich denke auch, dass Standards (v.a. offensive) unbedingt eine Priorität für die nächste Saison werden müssen. Dabei stört mich oft, dass Körpergröße als Faktor völlig überbewertet wird - ein Lawrence oder ein Schuler sind nicht offensivkopfballstark. Dazu muss man den Ball nicht nur irgendwohin wegköpfen wie beim Defensivkopfball, sondern direkt in eine bestimmte Ecke des Tores. Dazu braucht es Technik (erlangt durch gezieltes Training) und Timing. Ein Andreas Voglsammer ist 1,78m und kopfballstark. Ulf Kirsten war 1,72m und extrem kopfballstark...
Was ich damit sagen will ist, dass man auch im Rahmen des Scoutings aktiv werden und Kopfballstärke mit ins Profil eines Offensivspielers nehmen sollte.

Dazu kommt der Elefant im Raum: Baris Atik hat enorm viele Qualitäten und ist unsagbar wertvoll für den Club, aber ein überdurchschnittlich guter Zweitliga-Standardschütze ist er beileibe nicht. Amaechi zeigte hier bei seinen ersten Einsätzen echtes Potential, bekommt aber zu selten Bewährungschancen. Auch dies ein Scoutingauftrag, verbunden mit dem Wunsch gegenüber CT, BA an dieser Stelle vermehrt aus der Verantwortung zu nehmen. Mit seiner Torgefahr und Handlungsschnelligkeit wäre er zudem bei Standards auch wichtig in der Box.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass der Standard-Eckballschütze beim SC Paderborn Raphael Obermaier ist. Seine Ecken haben eine hohe Qualität. Bei uns war er (wohl ob seiner relativen Schnelligkeit) bei Eckbällen für die Restraumverteidigiung verantwortlich. Da hat Kwasniok Potential erkannt, dass unseren Trainern nicht aufgefallen ist.

Sei es wie, es sei: Standardtore sind vergleichsweise gut planbar und daher ein Muss, wenn man sich höherklassig etablieren will. Die Verteidigung von Standards ist im Laufe dieser Saison und v.a. im Vergleich zur Vorsaison aus meiner Sicht übrigens deutlich verbessert worden. Da also ein klares Lob!
Эта статья в последний раз редактировалась DAB-Man 11 марта 2024 г. на 22:10 Часов

Eigentlich wurde ja zu dieser Saison ein guter Standardschütze verpflichtet, nämlich Ahmet Arslan. Mit seiner Vorlage per Eckball für Castaignos gegen den KSC zeigte er, was er bringen kann. Doch selbst wenn er auf dem Platz stand, schoss Atik meistens die Standards. Nun bei Dresden tritt Arslan wieder alle Standards und man sieht seine bekannten Qualitäten.

Er steht immer noch bei uns unter Vertrag und deshalb sollte man ihm im Sommer eine faire zweite Chance geben, wenn man weiterhin von seinem Können überzeugt ist. Im Gegenzug muss Atik aber auch bereit sein, ein Stück Verantwortung abzugeben.

Das wir uns im Bereich der zentralen-offensiven Mittelfeldspieler verbessern können und wohl auch müssen, steht auch für mich außer Frage. Gerade im Bereich des sog. "letzten Pass" lassen wir aktuell noch zu viel liegen.
Allerdings mahne ich wirklich an, die Bedeutung eines guten Mittelstürmers nicht zu unterschätzen. Dabei geht es mir primär noch nicht einmal um den Abschluss. Viel mehr geht es mir bei der Bedeutung eines Mittelstürmers um die vielen weiteren Dinge. Was muss ein guter Mittelstürmer können? Aus meiner Sicht muss ein solcher Spieler vor allem antizipieren können. In welche Räume muss ich mich intuitiv bewegen, um in torgefährlichen Zonen an den Ball zu kommen? Musterbeispiel dafür für mich Christian Beck. Er war träge und langsam, stand aber oft goldrichtig. Ein guter Mittelstürmer muss wittern, in welchen Momenten er sich vom Gegenspieler lösen und in welchen er sie für andere Mitspieler binden muss. Ein guter Mittelstürmer muss den Ball technisch behaupten und im richtigen Moment ablegen können. Haben wir so einen Mann vorn drin, ergeben sich für zentralen Mittelfeldspieler und die Außenbahnspieler viel mehr Möglichkeiten, ihn durch Anspiele zu bedienen.

Nollenberger hat sich freilich bemüht, stand aber oft in den vollkommen falschen Räumen, löste sich schlecht von den Gegenspielern. Die Tiefenläufe, die er angeboten hat, sind nicht nur nicht durch mangelndes Spielverständnis der Mittelfeldspieler bedient wurden, sondern auch aufgrund der Tatsache, dass er sie in unpassenden Momenten angeboten hat. Oft waren die Passwege vollkommen zugestellt, als Nollenberger lief. Klar, kann dann auch mal einen hohen Ball erlaufen. Aber die hier oft geforderten schönen Tiefenbälle wären von der vielbeinigen Nürnberger Deckung aufgefuttert worden.

Bzgl. Offensivstandards teile ich eure Ansichten. In diesem Bereich liegt erhebliches Verbesserungspotential. Zum einen durch die gezielte Verpflichtung kopfballstarker Spieler und zum anderen durch eine höhere Qualität bei den geschlagenen Bällen.
Bzgl. der kopfballstarken Spieler hat man zumindest mit Müller einen guten Fang machen können, der sich gegen Berlin gleich auszeichnen konnte. Aber da geht noch wesentlich mehr. 90% unseres Kaders würde ich aufgrund des Gesehenen in Ligaspielen als unbegabt bezeichnen, was Offensivkopfbälle anbelangt.

Was die geschlagenen Bälle anbelangt, sehe ich Atik auch sehr kritisch. Zumindest was die Ecken anbelangt. Ihn sollte man dort aus der Verantwortung nehmen. Amaechi tritt die Ecken wesentlich besser, weil schärfer und somit schwerer zu verteidigen.
Atik sollte sich auf Freistöße konzentrieren, die bringt er komischerweise oft wesentlich besser in die Box.

In seinen sieben Einsätzen für Dresden hat es zu einem Assist gereicht (Kantersieg gegen Lübeck). Er stand nur dreimal in der Startelf und wurde zuletzt sogar ausgewechselt. Zumindest bis jetzt scheint Arslan auch bei den Dynamos noch nicht seine alte Form gefunden zu haben. So falsch lag Titz bei Arslan offensichtlich nicht, wenn es derzeit nicht mal in Liga 3 bei seinem "Herzensverein" so richtig funktioniert.