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Aktuelle sportliche Situation bei den Größten der Welt

17 окт. 2022 г. - 20:43 Часов
Aktuelle sportliche Situation bei den Größten der Welt |#101
04 нояб. 2023 г. - 13:18 Часов
Zitat von hsvjannek
Fast genau ein Drittel der Saison ist vorbei, darum möchte ich kurz oder auch ein weniger länger ein Zwischenfazit ziehen. Der Saisonstart war sehr furios und lies viele von mehr als nur gesichertem bzw. unterem Mittelfeld der Liga träumen. Auch ich schließe mich da nicht aus. Nach fünf Spieltagen stand der FCM auf dem 3. Platz mit 11 Punkten und hatte drei Spiele gewonnen und zweimal unentschieden gespielt unteranderem gegen den immer noch ungeschlagenen Tabellenführer St. Pauli.
In diesem ersten Abschnitt viel auf, das oftmals gleich die erste Chance genutzt wurde vom FCM, bzw. eigentlich muss man sagen von Luca Schuler. Gegen Wiesbaden nach 29 Minuten, gegen Braunschweig nach 22 und gegen Kiel nach 2 Minuten. Einzig gegen Hertha bei dem völlig verrückten Spiel war das anders.
Diese Phase war also einerseits von Spielglück geprägt, da man eigentlich immer 1:0 in Führung gegangen ist, andererseits aber auch von viel Selbstvertrauen und Überzeugung, die man sich dann automatisch durch den guten Start erarbeitet hat.
Hier möchte ich gerne das Mittelfeld hervorheben um Daniel Elfadli und Jean Hugenot, die meiner Meinung nach einen sehr großen Anteil daran gehabt haben und mir richtig gut gefallen haben.
Der Höhepunkt war dann die erste Halbestunde gegen Schalke 04, die meiner Meinung nach eine der besten in der 2. Liga war unter Titz. Völlig verdient hat man 2:0 geführt und hätte noch deutlich höher führen müssen. Dann hat man Schalke leider völlig unnötig durch einen individuellen Fehler von Lawrence wieder ins Spiel gebracht und leider war man dann machtlos gegen die Wucht der Schalker.
Das war leider dann ein Bruch im Saisonverlauf und ab dem Zeitpunkt ist man nicht mehr mit 1:0 in Führung gegangen, sondern kassierte stets das 0:1. Es fällt auch zusammen mit dem Ausfall von Jean Huegnot und auch Daniel Elfadli, welches ich neben dem fehlenden Selbstvertrauen, als einen sehr großen Grund sehe für die aktuelle Situation.
Das erstmal zu dem Saisonverlauf, der jetzt zumindest mit einer guten Leistung im Pokal vielleicht seine erneute Wendung bekommt.
Zum Abschluss möchte ich noch auf die Spieler individuell eingehen. Oben dazu meine persönliche beste Aufstellung.
Dominik Reimann machte eine ordentliche Saison bisher mit sehr viele starken Paraden, aber ich finde zu vielen Schwächen am Fuß. Natürlich immer noch besser als viele andere in der 2. Liga, aber ich frag mich immer ob Pollersbeck nicht noch besser wäre. Diese Frage stellt sich aber aktuell eigentlich nicht, da er viel zu oft verletzt ist. Hoffentlich kann er in der Winterpause endlich Fuß fassen und angreifen.
Zu den beiden Außenverteidigern Bockhorn und Bell Bell kann ich eigentlich nur positives schreiben. Ich finde sie sehr gut für den FCM geeignet und haben beide gutes 2. Liga Niveau. Der große Knackpunkt ist da leider die Back-up Situation, da muss unbedingt nachgelegt werden. Hoffentlich hilft das Geld aus dem DFB-Pokal dafür. Ich finde nicht das El-Hankouri ein geeigneter AV ist, aber im Notfall geht es noch.
In der Innenverteidigung sehe ich Piccini und Heber als absolut gesetzt an. Problem leider, dass Piccini viel zu oft verletzt ist und Heber leider ungeahnte Ungenauigkeiten zum Teil drin hat diese Saison. Aber immer noch gutes Niveau für Liga 2. Aber auch hier ist die Back-up Situation schwierig. Erste Alternative ist für mich Hoti, auch wenn ich noch nicht allzu viel gesehen habe. Sollte Piccini ausfallen, kann man sicherlich auch mal über Hugenot nachdenken.
Das Mittelfeld ist dann wirklich der beste Mannschaftsteil von Spitze bis Breite. Denn Elfadli, Hugenot, Gnaka, Conde, Krempicki und Arslan sind echt richtig gut für die 2. Liga. Besonders hervorheben möchte ich neben den beiden eher defensiven Elfadli und Hugenot, Gnaka und Krempicki. Die beiden haben so eine hohe technische Klasse und so ein hohes Spielverständnis, gerade von Krempicki bin ein riesen Fan auf Grund seiner Qualitäten. Wenn man da an den Anfang denkt echt überragend, kommt als Vereinsloser nach nicht berauschenden Jahren bei Duisburg durch ein Probetraining zum FCM und setzt sich durch und ist ein wichtiger Teil in Liga 2. Dies zeigt mal wieder die herausragenden Qualitäten von Titz Spieler weiterzuentwickeln und die richtigen Positionen bzw. Aufgaben für diese Spieler zu finden.
Jetzt ist es doch sehr lang geworden, deswegen höre ich jetzt auf. Die Offensive ist aber auch gut und wenn fit tolles Niveau.
Zusammenfassend kann man festhalten, des gerade in der Defensive die Kaderbreite fehlt und Hugenot ein sehr wichtiger Baustein des Erfolges ist. Zudem die aktuelle Phase eben durch beide Punkte, sowie auch ein wenig fehlendem Spielglück, zu erklären und sollte keine Sorgen machen. Auch hier wird man wieder rauskommen, wie immer unter Christian Titz.
Abschließend möchte ich noch zu Nollenberger und Lawrence etwas sagen. Ich finde beide haben kein 2. Liga Niveau, zumindest für das Spiel des FCM. Beide haben zu große Schwächen in der Technik und anderen Bereichen. Lawrence erachte ich als Sicherheitsrisiko, wenn er spielt und bei Nollenberger kann man im immerhin zu Gute halten, dass er nicht auf seinen Positionen eingesetzt wird, aber auch da den FCM glaube ich nicht nach vorne bringt.
Ab 22:30 Uhr kann dann eure Aufholjagd beginnen. (;

•     •     •

Hermann

Machado Bornschein Seifert Oliveira

Krahn Rath

Megeed Yalcinkaya F. Balde

Stange
Bank: Mensah, Agyekum, Coulibaly, S. Balde, Sanne, Kilo
Aktuelle sportliche Situation bei den Größten der Welt |#102
04 нояб. 2023 г. - 14:09 Часов
Gute Analyse der aktuellen Situation, @hsvjannek daumen-hoch

Ich bin eigentlich auch noch einigermaßen zuversichtlich, dass wir aus dieser Tiefphase wieder herauskommen. Beim HSV-Spiel sehe ich jeden Punkt als Bonus an, den wir dort holen können. Wenn es tatsächlich wieder zu einem Sieg reichen sollte, wäre das fantastisch und könnte uns wieder etwas Luft nach unten verschaffen. Sollte es aber erwartungsgemäß nur ein Punkt oder eine Niederlage geben, dann werden die nächsten beiden Spiele gegen Rostock und Osnabrück sehr bedeutsam. Bestenfalls können wir uns dann wieder von unten absetzen, aber genauso gut können wir auch richtig hineingezogen werden. Da die Mannschaft nicht so gut mit Rückständen umgehen kann und maximal ein Unentschieden erreicht, wenn wir mal wieder durch einen Patzer hinten liegen sollten, kann in solchen Spielen alles passieren.

Auf dem Papier ist die individuelle Qualität zwar gut und sie kommt auch immer wieder auf dem Platz zum Vorschein. Allerdings ist die Spielweise risikobehaftet und die Absicherung nicht immer gegeben. Gerade die Formschwäche von Heber haut aktuell ganz schön rein und auch andere sonst verlässliche Spieler wie Elfadli oder Bell Bell haben sich zuletzt fehleranfällig gezeigt. Da hängt noch (zu) viel vom Spielstand ab, ob der Spielaufbau und die Kombinationen sauber gelingen oder nicht. Das hat man auch beim Kiel-Spiel wieder eindrucksvoll gesehen, wie eine Führung die Mannschaft beflügeln kann.

Hoffen wir, dass die Entwicklung in den kommenden Wochen wieder nach oben geht. Das Potential dafür ist allemal vorhaden.
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Aktuelle sportliche Situation bei den Größten der Welt |#103
08 нояб. 2023 г. - 17:40 Часов


Heyne meint, stellvertretend für viele Fans aktuell, dass wir uns (lediglich) in einer Ergebniskrise befinden würden. Meine Definition davon wäre, dass die Leistungen gut genug wären, um Spiele zu gewinnen und es einfach an Kleinigkeiten wie Chancenverwertung oder vermeidbaren Abwehrfehlern hapern würde.

Das sehe ich ein bisschen anders und kann dies auch mit ein paar Daten belegen. Während der Durststrecke haben wir es nur in zwei Spielen geschafft, einen höheren xG-Wert zu erreichen und damit mehr und bessere Chancen herauszuspielen als der Gegner. Das waren die Spiele gegen Karlsruhe und Elversberg. Das Spiel gegen Paderborn konnten wir in diesem Bereich ausgeglichen gestalten (1,09 zu 1,25). In allen anderen Partien (Schalke, Nürnberg, Hannover, HSV) waren wir klar unterlegen und haben sie auch verdient verloren. Und mit der Ausnahme von HSV und Hannover sind wir dabei auf keine Mannschaft getroffen, die derzeit unter den sechs steht.

In diesen vorgenannten Spielen (zuzüglich Paderborn) ließen wir auch jeweils eine zweistellige Anzahl an Schüssen im Strafraum zu, was für keine gute Abwehrleistung spricht. Auch hier waren wir nur gegen KSC und SVE überlegen und hätten diese gewinnen müssen. In jenen Fällen kann man von fehlendem Abschlussglück sprechen, aber die anderen Auftritte waren eben nicht so gut, dass man die Spiele hätte ziehen müssen. Ich hoffe, dass das Trainerteam dies erkennt und auch die Arbeit gegen den Ball in den Fokus nimmt. Denn wir sind nicht in der Lage, zwei Gegentore in jedem Spiel zu kompensieren.
Aktuelle sportliche Situation bei den Größten der Welt |#104
13 нояб. 2023 г. - 8:09 Часов
Auch mit einer Mütze Schlaf im Gesicht, fühlt sich die gestrige, völlig unnötige 1:2 Heimniederlage gegen den FC Hansa Rostock immer noch so an, als hätte mir jemand ohne Vorwarnung einen harten Schlag in den Bauch versetzt. Was natürlich auch an dem Spielverlauf liegt. Natürlich kann man jederzeit gegen den FC Hansa Rostock verlieren, aber die Art und Weise wie diese Partie gestern gelaufen ist, bereitet mir große Sorgen hinsichtlich des weiteren Saisonverlaufs. Ich hab' mich ja zuletzt hier bereits am 24.10.2023 (#Beitrag 98), zur Tabellensituation des 1. FC Magdeburg geäußert und dabei das Duell mit dem HSV als Bonus betrachtet. Von daher hat mich auch die 2:0 Niederlage bei der aktuell heimstärksten Mannschaft der Liga (18 Punkte aus 6 Heimpartien) nicht weiter überrascht oder länger beschäftigt. Die hatte ich sozusagen (nach zuvor 4 fantastischen Siegen über den sechsmaligen Deutschen Meister) "fest" eingeplant. Es tat mir auch deshalb nicht besonders weh, weil man unmittelbar davor mit einem Erfolg im Elfmeterschiessen über Holstein Kiel in das Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen ist. Diese Leistung möchte ich auch an dieser Stelle auf keinen Fall unter den Tisch fallen lassen. Chapeau! cool

In dem Beitrag habe ich auch angesprochen, dass man - bei allem nötigen Respekt vor den jeweiligen Gegnern - aus den drei Spielen gegen Elversberg, Rostock und Osnabrück nach Möglichkeit 6 Punkte holen sollte. Dieser Plan ist leider nach den beiden 1:2 Heimniederlagen gegen den Aufsteiger sowie die Hansa-Kogge, bereits jetzt gescheitert. Und die Partie beim VfL Osnabrück haben wir - obwohl die Lila-Weißen am Samstag mit 3:2 eine Last-Minute-Niederlage in Braunschweig (das Tor für die Gastgeber fiel erst in der 98. Minute) hinnehmen und damit die "Rote Laterne" in der LIga übernehmen mußten- auch noch lange nicht gewonnen. Und der Druck vor dieser Partie an der berühmt berüchtigten Bremer Brücke, ist durch die Niederlage gegen HRO noch größer geworden.

Ich möchte dem Trainerteam und der Mannschaft gar nicht absprechen, dass sie nicht alles versuchen, um wieder in die Spur zu kommen. Aber leider hat man sich - begonnen mit der ebenfalls unnötigen Niederlage bei Schalke - in viel zu vielen Partien mit groben individuellen Fehlern um den verdienten Erfolg gebracht. Die unbestreitbare Tatsache dass der FCM - gemessen an den Verhältnissen in der 2. Bundesliga - einen attraktiven Fußball spielt und das große Lob der gegnerischen Trainer auf den Pressekonferenzen oder den Fans anderer Vereine "Der Club wird in dieser Form nichts mit dem Abstieg zu tun haben", hilft uns in der aktuellen Situation auch nicht weiter. Denn der 1. FC Magdeburg wäre nicht die erste Mannschaft in der Geschichte des Deutschen Fußballs, die trotz eines eigentlich guten Kaders (wobei uns m.E. ein echter Knipser im Sturm fehlt), am Ende einer Saison, überraschend absteigt.

Wie sich die Situation mittlerweile zugespitzt hat, zeigt übrigens ein Blick auf die letzte Saison 2022/23. Dort sah die untere Tabellenhälfte nach dem 13. Spieltag so aus:

10. Karlsruher SC 17 Punkte, 21:19 Tore (+2)
11. Eintracht Braunschweig 16 Punkte, 15:21 Tore (-6)
12. FC St. Pauli 14 Punkte, 14 Punkte, 12:21 Tore (-9)
12. FC Hansa Rostock 14 Punkte, 12:21 Tore (-9)
15. 1. FC Magdeburg 13 Punkte, 16:27 Tore (-11)
16. SV Sandhausen 12 Punkte, 13:19 Tore (-6)
17. DSC Arminia Bielfeld, 11 Punkte, 16:23 Tore (-7)
18. SpVgg Greuther Fürth 10 Punkte, 18:25 Tore (-7)

Aktuell gestaltet sich die Situation wie folgt:

10. 1. FC Kaiserslautern 18 Punkte, 25:25 (0)
11. SC Paderborn 07 18 Punkte, 21:23 (-2)
12. Hertha BSC 17 Punkte, 24:22 (+2)
13. FC Hansa Rostock 16 Punkte, 13:18 Tore (-5)
14. 1. FC Magdeburg 13 Punkte, 21:23 Tore (-2)
15. Karlsruher SC 13 Punkte, 19:23 Tore (-4)
16. FC Schalke 04 13 Punkte, 20:28 Tore(-8)
17. Eintracht Brausnchweig 8 Punkte, 10:26 Tore (-16)
18. VfL Osnabrück 7 Punkte, 14:31 Tore (-17

Wir sind also mittlerweile was die Punktausbeute anbetrifft, auf dem Niveau der Vorsaison angekommen. Erschwerend kommt hinzu, dass der 1. FC Magdeburg am 13. Spieltag 2022/23 durch einen 2:3 Auswärtserfolg beim Hamburger SV m.E. den Grundsein für den Klassenerhalt legte. Dagegen befindet sich der Club 2023/24 seit der 4:3 Niederlage beim FC Schalke 04, in einer gefährlichen Abwärtsspirale. Denn zu den bärenstarken 11 Punkten aus den ersten fünf Spielen (Platz 3, Schnitt: 2,20 pro Partie), kamen seitdem nur noch weitere 2 aus 8 Begegnungen (Schnitt: 0,25) hinzu. Und die letzten vier Ligaspiele gegen Hannover, Elversberg, HSV und Rostock, hat man allesamt verloren.

In der aktuellen Formtabelle der letzten 8 Spieltage, belegt man in der zweiten Tabellenhälfte hinter Holstein Kiel (11), 1. FC Kaiserslautern (9), FC Schalke 04 (9), FC Hansa Rostock (7), Karlsruher SC (6), VfL Osnabrück (6) und Eintracht Braunschweig (4), mit zwei Punkten den letzten Platz. Man kann es also drehen und wenden wie man will: Der Club befindet sich spätestens seit der gestrigen Niederlage gegen die Kogge endgültig im Abstiegskampf. Und ich kann nur hoffen, dass das auch in der bevorstehenden Länderspielpause allen Verantwortlichen - soweit das nicht sowieso zuvor schon geschehen ist - klar wird.

Bis zur Winterpause stehen für den 1. FC Magdeburg noch folgende Partien auf dem Programm:

25.11.2023: VfL Osnabrück (A)
02.12.2023: 1. FC Kaiserslautern (H)
05.12.2023: Fortuna Düsseldorf (H) = Achtelfinale im DFB-Pokal
09.12.2023: SpVgg Greuther Fürth (A)
16.12.2023: Fortuna Düsseldorf (H)

Die gute Nachricht zuerst: Ich traue dem 1. FC Magdeburg grundsätzlich in jedem dieser Spiele einen Sieg zu. Die schlechte: Genauso gut kann man aber auch gegen jeden dieser Gegner als Verlierer vom Platz gehen. Leider ist die Mannschaft momentan eine Wundertüte, bei der man am Ende meistens eine böse Überraschung erlebt. Dass es auch anders gehen kann, hat der Erfolg im Pokal in Kiel gezeigt. Wobei auch diese Partie an Drama nicht zu überbieten war.

Am 23. Spieltag der Saison 2020/21, am 06.02.2021, verlor der 1. FC Magdeburg im HKS durch ein Tor von Heinz Mörschel in der 74. Minute den Elb-Klassiker gegen Dynamo Dresden mit 0:1. Danach wurde der damalige Trainer und heutige Leiter der FCM-Nachwuchsabteilung, Thomas Hoßmang, freigestellt. Am 12.02.2021 unterschrieb dann Christian Titz seinen Vertrag bei den Blau-Weißen. Zu diesem Zeitpunkt stand der Club auf dem vorletzten Platz in der Tabelle der 3. Liga. Unter seiner Leitung verlor der FCM die nächsten drei Spiele gegen Türkgücü München, den SC Verl, und SV Wehen Wiesbaden. Erst am 02.03.2021, gelang dem Club in einem Nachholspiel vom 22. ST gegen Viktoria Köln mit 2:4 der erste Sieg. Am Ende der Spielzeit landete der FCM mit 14 Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz (FC Bayern München II), auf dem 11. Rang. In der darauffolgenden Saison 2021/22 wurde der 1. FC Magdeburg zum zweiten mal in seiner Historie Drittligameister und stieg damit in die 2. Bundesliga auf. Dort gelang dann Titz und seiner Mannschaft der bisher größte sportliche Erfolg nach der Wiedervereinigung: Die Elbestädter schafften nach einem schwierigen Start am Ende den verdienten Klassenerhalt. Dass an dieser tollen Erfolgsgeschichte auch der heutige GF Sport, Otmar Schork, einen ganz gewichtigen Anteil hat, steht außer Frage. Er kam am 07.11.2020 nach Magdeburg und war auch derjenige, der Christian Titz in die Elbestadt lockte. Zuvor hatte er bereits am 05.01.2021 den vereinslosen Baris Atik unter Vertrag genommen, was für mich bis heute einer der wichtigsten Transfers in der jüngeren Vereinsgeschichte ist.

Und genau diese Erfolgsgeschichte ist für mich der Grund, warum das Duo Otmar Schork & Christian Titz bei mir nach wie vor jede Menge Kredit hat. Trotz der tabellarischen Talfahrt von Platz 3 bis aktuell 14, stellt sich deshalb für mich auch nicht die Frage nach einem Trainerwechsel. Wichtig ist in erster LInie, dass die Mannschaft nicht den Glauben an die ohne jeden Zweifel vorhandenen eigenen Fähigkeiten verliert. Evtl. sollte man - falls nicht schon geschehen - einen Sportpsychologen zu Rate ziehen. Denn die ständigen Negativerlebnisse auf dem Platz, gehen auch an den Spielern nicht spurlos vorbei. So kann ich mir z.B. sehr gut vorstellen wie gestern nach dem Patzer vom Reimann beim 1:1 Ausgleich bei vielen der Magdeburger Jungs sofort der Gedanke hochkam: "Bitte nicht schon wieder eine Niederlage durch einen individuellen Fehler........"

Ich weiß nicht, mit welchen Einnahmen der Club im Hinblick auf den DFB-Pokal im Vorfeld der Saison geplant hat. Aber evtl. ist bereits durch den Einzug in das Achtelfinale etwas Geld übrig, so dass man im Winter einen weiteren Stürmer unter Vertrag nehmen kann. Das ist m.E. aktuell die größte Baustelle. Im Optimalfall kommt man sogar noch bis in das Viertelfinale und hätte so natürlich einen noch größeren Spielraum. Das Problem ist nur, dass der FCM nicht der einzige deutsche Verein ist, der ein Stürmerproblem hat. Viele Vereine (u.a. RWE) sind auf der Suche nach einem echten Knipser. Doch die sind leider rar gesät und in der Winterpause ist es noch schwieriger, auf dem Transfermarkt einen Volltreffer zu landen. Aber vielleicht kann ja Otmar Schork wieder mal so einen Joker wie seinerzeit Baris Atik aus dem Hut zaubern.

Auf der Torhüterposition sehe ich uns leider ebenfalls nicht wirklich gut aufgestellt. Das hat uns allen das gestrige Spiel gegen Hansa Rostock und vor allem der Vergleich zwischen Reimann und Kolke deutlich vor Augen geführt. Mit einem Kolke im Tor, hätten wir gestern gewonnen. Unser Pate hat im STT nach dem Spiel bereits die m.E. beiden größten sportlichen Baustellen richtig benannt:

Zitat von becks_fan93
Wo ich zustimme, ist, dass es ein Fehler war, nur mit Schuler und Castaignos als Stürmer in die Saison zu gehen. Nollenberger ist ja offensichtlich nicht für diese Position eingeplant. Castaignos ist verletzungsanfällig, das wusste man vorher. Dass Schuler nach fast über einem Jahr Pause Schwankungen in seinen Leistungen hat, finde ich, kann man ihm zugestehen. Dass man für diesen Fall kein Back-Up eingeplant hat, war ein Risiko von OS und Stand jetzt hat man sich verzockt.

Im Tor hat man ja im Sommer reagiert und sich einen guten Torhüter geangelt. Doch leider ist er häufig verletzt und kann wohl spätestens zur Rückrunde in die Bresche springen. Aber auch auf dieser Position fehlt es an der nötigen Qualität und Konstanz, um Fehler wie heute zu vermeiden. Was ein richtig guter Torhüter ausmachen kann, haben wir bei Kolke gesehen.

Der 3. Platz nach dem 5. Spieltag war eine schöne Momentaufnahme und hat wohl den ein oder anderen Fan schon von der 1. Bundesliga träumen lassen. Und auch ich war von diesem Start absolut begeistert. Zum damaligen Zeitpunkt war ich mir eigentlich sicher, dass wir eine sorgenfreie Saison erleben und am Ende irgendwo zwischen Platz 6 und 10 einlaufen werden. Doch mittlerweile geht es nur noch darum, dass die Mannschaft in der Liga endlich mit einem Sieg den Turnaround schafft und am Ende der Spielzeit über den ominösen Strich im Tabellenkeller steht. Ich selbst bin nur ein ganz kleines Licht im großen blau-weißen FCM-Kosmos und kann nicht mehr tun, als weiterhin die Spiele der Mannschaft zu verfolgen und den Jungs jedesmal kräftig die Daumen drücken.

Viel wichtiger als mein äusserst bescheidener Beitrag als "Fern-Anhänger" sind natürlich die Fans vor Ort (allen voran Block U), die den Club auch weiterhin zu Hause und auswärts den Rücken stärken werden. Der Support gestern war wieder mal ganz großes Kino und wird auch im weiteren Verlauf der Saison extrem wichtig sein. Wenn alle -angefangen vom Trainerteam über die Mannschaft - bis hin zu den Fans fest zusammenstehen und an einem Strang ziehen, dann wird der 1. FC Magdeburg auch wieder zurück in die Erfolgsspur finden. Davon bin ich felsenfest überzeugt.

•     •     •

TSV 1860 München: DM: 1966
Pokalsieger: 1942,1964,1996 (HP), 2020 (LP)
1. FC Magdeburg: EP-Sieger: 08. Mai 1974
DDR-Meister: 1972,1974,1975
Pokalsieger: 7x, LP-Sieger: 11x, Drittligameister: 2018, 2022

Эта статья в последний раз редактировалась ScottishLion 13 нояб. 2023 г. на 8:35 Часов
Aktuelle sportliche Situation bei den Größten der Welt |#105
13 нояб. 2023 г. - 17:16 Часов
Vielen Dank für deine wieder einmal umfassende Betrachtung der aktuellen Lage, @ScottishLion

Ich möchte auf ein paar Punkte näher eingehen.

Die letzte Aussage, die ich zum Thema "Sportpsychologe" in Erinnerung habe, ging in die Richtung, dass es jemanden gibt, an den sich die Spieler bei Bedarf freiwillig wenden können. Diese Person ist allerdings nicht fest angestellt beim Club und daher nicht ausschließlich für unsere Mannschaft zuständig.

Die Frage nach einem Trainerwechsel stelle ich auch noch nicht. Aber Titz und Schork müssen sich fragen, wie sie die Mannschaft im Winter möglichst effektiv verstärken können und wie das im Kader vorhandene Potential am wirkungsvollsten ausgeschöpft werden kann.

Immerhin hat Titz inzwischen seine Spielerei mit positionsfremden Besetzungen wieder beendet. Dennoch sollte er sich überlegen, ob es Sinn macht, an Spielern wie Schuler festzuhalten, die völlig außer Form sind. Grundsätzlich ist ein Zielspieler mit Schulers Statur ein wichtiges Element und er bringt seine Stärke der Tiefenläufe aktuell weiterhin gewinnbringend auf den Platz. Auch beim Kopfballspiel ist er ein nicht zu vernachlässigender Faktor, allerdings eher defensiv bei Klärungskationen, als dass er vor dem gegnerischen Tor für ernsthafte Gefahr sorgt oder regelmäßig Bälle festmacht.

Auf dieser Position sehe ich in Nollenberger eine durchaus sinnvolle Alternative, weil er in Bayreuth gezeigt hat, dass er ebenfalls ein gutes Timing für Tiefenläufe beherrscht und über einen guten Abschluss verfügt. Er bringt weniger Körpergröße mit, aber bei Schulers mangelhaftem Kopfballspiel in den Angriffsaktionen fällt dieser Unterschied nicht so sehr ins Gewicht. Bis Castaignos zurückkehrt, was hoffentlich bald der Fall sein wird, sollte Nollenberger auf der Mittelstürmer-Position mal eine Chance erhalten, denn dort dürfte er besser zurechtkommen, als auf anderen Positionen, wo er bereits ausprobiert wurde.

Des Weiteren würde ich gerne eine stärkere Einbindung von Arslan sehen, denn grundsätzlich sollte er mit seiner Schusstechnik unsere Torgefahr erhöhen können. Allerdings hat er mich bei seinen bisherigen Einsätzen nicht uneingeschränkt überzeugt. Er scheint hier nicht die Freiheiten zu bekommen, die ihn in Dresden stark gemacht haben, weil hier Atik die Rolle des Freigeistes und Spielmachers innehat. Er und das Trainerteam sind offensichtlich noch auf der Suche nach der Rolle, mit der er seine Stärken am besten einbringen kann. Zudem bemerke ich zeitweise ein gewisses Phlegma bei ihm, was man auf die wenigen Einsatzzeiten und das grundsätzliche Fremdeln mit seiner Rolle auf dem Platz zurückführen könnte.

Zitat von ScottishLion
Ich weiß nicht, mit welchen Einnahmen der Club im Hinblick auf den DFB-Pokal im Vorfeld der Saison geplant hat. Aber evtl. ist bereits durch den Einzug in das Achtelfinale etwas Geld übrig, so dass man im Winter einen weiteren Stürmer unter Vertrag nehmen kann. Das ist m.E. aktuell die größte Baustelle. Im Optimalfall kommt man sogar noch bis in das Viertelfinale und hätte so natürlich einen noch größeren Spielraum. Das Problem ist nur, dass der FCM nicht der einzige deutsche Verein ist, der ein Stürmerproblem hat. Viele Vereine (u.a. RWE) sind auf der Suche nach einem echten Knipser. Doch die sind leider rar gesät und in der Winterpause ist es noch schwieriger, auf dem Transfermarkt einen Volltreffer zu landen. Aber vielleicht kann ja Otmar Schork wieder mal so einen Joker wie seinerzeit Baris Atik aus dem Hut zaubern.


Ich denke ebenfalls, dass die nötigen finanziellen Mittel vorhanden sein sollten, um die wichtigsten Baustellen im Kader zu schließen. Im letzten Jahr wurden, ohne weitere Pokaleinnahmen nach der ersten Runde, zusätzliche Mittel freigegeben, um die Transfers von Castaignos, Heber und Ullmann zu ermöglichen. Das zeigt, dass in den Gremien grundsätzlich die Bereitschaft vorhanden ist, Geld zu investieren, um die Wahrscheinlichkeit für einen erfolgreichen Klassenerhalt zu erhöhen.

Genau wie im Vorjahr besteht aktuell wieder Bedarf im Sturm und auf den Außenbahnen. Der Transfer von Castaignos zeigt, dass es möglich ist, einen qualitativ guten Stürmer im Winter zu bekommen. Allerdings haben die Spieler, die zu diesem Zeitpunkt auf dem Markt sind, oftmals einen Makel an sich. Sei es Verletzungsanfälligkeit, wenig Spielzeit oder ein längeres Formtief. Dass wir im Angriff einen weiteren durchsetzungsfähigen und abschlussstarken Akteur benötigen, sollte nun aber auch bei der sportlichen Leitung angekommen sein.
Zudem sollte ein Außenverteidiger verpflichtet werden, der beide Seiten besetzen und eine Alternative zu Bell Bell und Bockhorn bilden kann. Sie brauchen gelegentlich mal eine Pause und einen Konkurrenten, der bei Formschwächen einspringen kann. El Hankouri ist hier weiterhin keine gute Lösung, wenngleich er schon oft dort spielen musste.

Zitat von ScottishLion
Viel wichtiger als mein äusserst bescheidener Beitrag als "Fern-Anhänger" sind natürlich die Fans vor Ort (allen voran Block U), die den Club auch weiterhin zu Hause und auswärts den Rücken stärken werden. Der Support gestern war wieder mal ganz großes Kino und wird auch im weiteren Verlauf der Saison extrem wichtig sein. Wenn alle -angefangen vom Trainerteam über die Mannschaft - bis hin zu den Fans fest zusammenstehen und an einem Strang ziehen, dann wird der 1. FC Magdeburg auch wieder zurück in die Erfolgsspur finden. Davon bin ich felsenfest überzeugt.


Die Unterstützung der Fans dürfte der Mannschaft sicher sein, solange sie auf dem Platz alles in die Waagschale wirft, um erfolgreich zu sein. Das wurde dem Team gestern in der Ansprache des Vorsängers noch einmal verdeutlicht.
Aktuelle sportliche Situation bei den Größten der Welt |#106
15 нояб. 2023 г. - 20:05 Часов
Medienrunde mit Otmar Schork

Otmar Schork hat sich heute den Fragen der Medienvertreter gestellt und sich zur sportlichen Situation geäußert. Das finde ich vom Zeitpunkt her gut und richtig.

Die Leistungen der letzten Wochen wurden wieder etwas schöner gemalt, als ich sie einschätzen würde, aber er sprach auch die Schwächephasen in den Spielen gegen Nürnberg und Elversberg an. Die Spiele waren seiner Ansicht zufolge immer auf Augenhöhe. Es hapert an der Chancenverwertung und individuellen Fehlern.

Die wichtigsten Aussagen aus meiner Sicht:
- Es gibt keine Trainerdiskussion. Das Innenleben zwischen Mannschaft und Trainer sowie unter den Spielern ist intakt, genauso wie der Teamgeist. Sollte es Grüppchenbildung geben oder die unzufriedenen Spieler nicht mitgenommen werden, würde er eingreifen, aber dies ist nicht der Fall.
- Schuler genießt das Vertrauen und ihm wird Mut zugesprochen, dass er seine Flaute überwindet
- Im Winter wird es 2-3 Transfers geben, wie in der Vergangenheit. Es wird auf den AV-Positionen gesucht
- Hugonet, El Hankouri und Castaignos steigen am kommenden Montag wieder in das Training ein, für Osnabrück wird es aber wohl zu knapp
- Ceka hat einen Bänderriss am Knöchel und wird 2-3 Wochen mindestens ausfallen
- Reimann hat seine Sache gut gemacht, Pollersbeck fällt weiterhin mit Rückenproblemen aus, ein TW steht "Stand heute" nicht auf der Einkaufsliste
- Schorks Vertrag läuft bis 2025, bis dahin will er alles geben
Aktuelle sportliche Situation bei den Größten der Welt |#107
21 дек. 2023 г. - 12:03 Часов
Ich hab' mich nach der - aus meiner Sicht völlig unnötigen und extrem ärgerlichen - 2:3 Heimniederlage am letzten Samstag gegen Fortuna Düsseldorf nicht zu Wort gemeldet, weil ich nach dem 17. Spieltag ohnehin ein Vorrundenfazit ziehen wollte. Die Erkenntnisse aus dieser Partie, werden nun in diesem Beitrag mit einfliessen. In der 1. Bundesliga stand an den letzten beiden Tagen der 16. und in der 3.Liga bereits der 20. Spieltag auf dem Programm. Und ich finde es gut, dass die 2. Bundesliga als einzige der drei Profiligen nach Abschluss der Hinrunde ihr Ende fand. So kann man als Fan ein echtes Halbzeitfazit ziehen, ehe dann am Freitag den 19.01.2024 mit den Partien zwischen dem KSC und Osnabrück sowie Kiel gegen Braunschweig, die Rückrunde beginnt.

Zunächst möchte ich einen Blick auf den DFB-Pokal richten. Da der 1. FC Magdeburg die letzte Saison auf dem 12. Platz abgeschlossen hat, befand man sich bei der Auslosung der 1. Runde zum ersten mal im sogenannten Profitopf. Damit hatte man eigentlich die bestmöglichen Voraussetzungen, um auf einen "leichten" Gegner zu treffen. Doch diese Hoffnung erfüllte sich leider nicht. Denn mit dem SSV Jahn Regensburg bekam man einen Gegner zugelost, mit dem man noch in der Vorsaison 2x in Liga 2 die Klingen gekreuzt hatte. Das Spiel fand am Montag, den 14.08.2023 um 18:00 Uhr statt. Und während diese Ansetzung für die Fans der Domspatzen relativ günstig war (der 15. August ist in Bayern ein Feiertag), konnten sich die Anhänger der Elbestädter nicht wirklich mit diesem Termin anfreunden. Zumal ja Regensburg mit fast 440 Kilometern Entfernung, nicht gerade um die Ecke liegt. Soweit ich das in Erinnerung habe, war deshalb auch unser Pate @becks_fan93 nicht vor Ort. Der Club ging bereits in der 16. Minute mit 0:1 in Führung und erhöhte dann in der 60. auf 0:2. In dem Moment war ich mir sicher, dass man dieses Spiel gewinnen wird. Drei Minuten später kassierte man allerdings bereis den 1:2 Anschlusstreffer und die Partie wurde vor 9.464 Zuschauern im Jahnstadion bis zum Abpfiff ein Ritt auf der Rasierklinge: Highlights.

Nach dem Erfolg in Regensburg, wartete in Runde 2 mit Holstein Kiel ein Top-Team der 2. Bundesliga auf den 1. FC Magdeburg. Und dabei konnten sich die Elbestädter in einem packenden und nervenaufreibenden Spiel am Ende mit 3:4 im Elfmeterschießen durchsetzen. Eigentlich hätte der Club zur Halbzeit bereits 3:0 führen können (müssen), doch es ging nach einer bockstarken Leistung "nur" mit einem 0:2 in die Pause. Nach dem Wiederanpfiff sorgten zwei (!) Eigentore des 1. FC Magdeburg dafür, dass es in die Verlängerung ging. Auch dort legte der Club vor, nur um dann noch in der 122. Minute den Ausgleich zu kassieren. Unfassbar, was sich an diesem Mittwoch abend vor 11.112 Besuchern im Holstein-Stadion abspielte: Highlights. Im Achtelfinale musste man sich dann leider vor 20.090 Besuchern im HKS nach einer zwischenzeitlichen 1:0 Führung, noch mit 1:2 Fortuna Düsseldorf geschlagen geben. Was diese Niederlage besonders bitter machte ist, dass die beiden Treffer für den Deutschen Meister von 1933, erst sehr spät (87' und 90'+2) gefallen sind. Der Doppelpack des erst in der 85. Minute eingewechselten Jona Niemiec, versetzte die Mannschaft sowie den Club-Anhang zunächst in eine Art kollektive Schockstarre, ehe man nach dem Abpfiff in einem Tal der Tränen versank: Highlights.

Nach diesem Rückblick auf die Pokalsaison 2023/24, stellen sich bei mir gemischte Gefühle ein. Mit dem SSV Jahn Regensburg und Holstein Kiel hat der 1. FC Magdeburg in den ersten beiden Runden die aktuell amtierenden Herbstmeister der 3. und 2. Liga aus dem Wettbewerb geworfen und ist zum ersten mal seit der Saison 2000/01, wieder einmal in das Achtelfinale eingezogen. Nüchtern betrachtet, kann man daher das Abschneiden in diesem Wettbewerb als Erfolg bezeichnen. Aber Statistiken und Zahlen sind die eine Sache, Emotionen eine ganz andere. Wären wir gegen Düsseldorf klar unterlegen gewesen, dann würde diese Partie auch nicht heute noch viele Club-Anhänger beschäftigen. Nachzuhören auch im aktuellen Podcast "Neues vom Krügel-Platz". Aber wenn man gefühlt mit einem Bein bereits im Viertelfinale steht und dann noch ausscheidet, dann fällt es einem im Nachgang einfach schwer, die zuvor erbrachten Leistungen im Pokal entsprechend zu würdigen.

Doch nun möchte ich zum Kerngeschäft der Elbestädter kommen. In der Hinrundentabelle belegt der 1. FC Magdeburg mit 20 Punkten aus 17 Spielen den 13. Platz. Hochgerechnet auf das Saisonende wären das 40 Zähler und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit der erneute Klassenerhalt. Denn seit es wegen der Einführung der 3. Liga zur Saison 2008/09 nur noch zwei direkte Abstiegsplätze in der 2. Bundesliga gibt, stand nach 34 Spieltagen noch keine Mannschaft mit 40 Zählern auf einem der letzten beiden Ränge. Und nur einmal (2017/18), landete mit dem FC Erzgebirge Aue eine Mannschaft mit so einer Punktausbeute auf dem Relegationsplatz 16. Nichts desto trotz wäre mir mit einem Blick auf unsere Verfolger deutlich wohler, wenn wir das letzte Spiel gegen Fortuna Düsseldorf gewonnen hätten.

Mit 30 erzielten Toren (1,76 pro Partie), stellt der FCM zusammen mit Hannover 96 und dem Karlsruher SC, die siebtbeste Offensive der Liga. Auf Platz 1 rangiert Fortuna Düsseldorf mit 37 (2,18). vor Kiel, dem HSV und Hertha mit jeweils 33 (1,94). Die bisher 28 Gegentreffer (1,65), reichen immerhin noch für den neunten Rang im ligaweiten Vergleich der Defensivleistungen. Diesen Platz teilt man sich mit dem SC Paderborn 07. Ligaprimus in dieser Kategorie ist der FC St. Pauli mit 15 (0,88), vor Fürth 20 (1,18), sowie Düsseldorf mit 21 (1,24). Mit einem Torverhältnis von 15:38 ist der Tabellenletzte VfL Osnabrück, auch in diesen beiden Kategorien die schlechteste Mannschaft der Liga.

Unterschiedliche Spielzeiten lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Dennoch möchte ich hier noch die entsprechenden Werte der beiden früheren Zweitligaszeiten nach der Hinrunde anführen:

SAISON 2018/19:

Platz: 17
Punkte: 11 (0,65 pro Spiel)
Erzielte Tore: 19 (1,18) ==> Rang 15 im ligaweiten Vergleich
Erhaltene Gegentreffer: 31 (1,82) ==> Rang 18 im ligaweiten Vergleich

SAISON 2022/23:

Platz: 17
Punkte: 17 (1,00 pro Spiel)
Erzielte Tore: 20 (1,18) ==> Rang 14 (zusammen mit Regensburg)
Erhaltene Gegentreffer: 33 (1,94) ==> Rang 18 im ligaweiten Vergleich

Statistisch gesehen hat der 1. FC Magdeburg (unter Berücksichtigung der Ligenhöhe), seine damit bisher erfolgreichste Hinrunde seit der Wiedervereinigung gespielt. Und hätte mir vor der Saison jemand dieses Abschneiden in der LIga sowie im DFB-Pokal angeboten, hätte ich das sofort unterschrieben. Allerdings hat die Mannschaft durch ihren furiosen Saisonstart (Platz 2 nach dem dritten, sowie Rang drei nach dem fünften Spieltag), Lust auf mehr gemacht. Es hat wohl nicht nur mir eine große Freude bereitet, den dreimaligen DDR-Meister in solchen Tabellenregionen der zweithöchsten deutschen Spielklasse zu sehen. Der absolute Höhepunkt war dabei am 5. Spieltag der unvergessene 6:4 Heimerfolg gegen den Bundesligaabsteiger Hertha BSC: Highlights. Doch danach kam leider eine Partie, die den Club aus der Erfolgsspur warf. Am 6. Spieltag kam es in Gelsenkirchen zum Duell der beiden ehemaligen Europapokalsieger Schalke und Magdeburg. Und dabei spielten die Elbestädter den siebenmaligen Deutschen Meister in der ersten halben Stunde förmlich an die Wand und führten durch zwei Tore von Gnaka folgerichtig mit 2:0. Eigentlich wäre aber genauso gut ein 3:0 möglich gewesen. Die Königsblauen sahen bis zur Pause kein Land und erst in der 40. Minute kam S04 durch einen Fehler der FCM-Abwehr zum Anschlusstreffer. Am Ende stand dann mit 4:3 die erste Saisonniederlage. Danach sollten noch sechs weitere Folgen: Highlights.

Nach diesem bitteren Rückschlag, tat sich der FCM in der Liga schwer. Nach einem 1:1 zu Hause gegen Paderborn, folgten ein 0:1 gegen Nürnberg (A) sowie ein 1:1 (H) gegen den Karlsruher SC. Die Leichtigkeit der ersten Spieltage war wie weggeblasen und gipfelte, beginnend mit dem 10. Spieltag, in vier Niederlagen in Serie (1:2 - A- Hannover, 1:2 - H - Elversberg, 0:2 - A - HSV, 1:2 - H - Rostock). Erst danach gelang dem 1. FC Magdeburg mit einem 2:0 Auswärtserfolg in Osnabrück wieder mal ein dreifacher Punktgewinn. Nachdem souveränen 4:1 Heimerfolg über den 1. FC Kaiserslautern sowie dem Last-Minute Unentschieden beim 1:1 in Fürth war ich eigentlich guter Dinge, dass man am Samstag gegen die starke Fortuna zumindest einen weiteren Punkt einsammeln könnte. Und nach der ersten Halbzeit sprach auch vieles dafür. Denn man ging mit einer 2:0 Führung in die Kabine. Ich kann allerdings bis heute noch nicht verstehen, wie man sich dann knappe 30 Sekunden nach dem Wiederanpfiff bereits den ersten Gegentreffer einfangen konnte. Es war doch klar, dass Daniel Thioune der mit seiner Mannschaft gerne in die 1. Bundesliga aufsteigen möchte, seine Jungs in der Kabine richtig heiß machen und die Fortuna zu einem Sturmlauf ansetzen wird. Aber scheinbar wiederholt sich Geschichte doch. Denn wie im DFB-Pokal, so liess sich der Club auch dieses mal von den Düsseldorfern die Butter vom Brot nehmen und ging am Ende mit 2:3 als Verlierer vom Platz. Ich persönlich erlebte dabei innerhalb von nicht einmal 24 Stunden sämtliche Höhen und Tiefen, die ein Fußballspiel bieten kann. Denn am Abend zuvor spielte RWE gegen den großen Magdeburger Rivalen Halle. RWE war von Anfang an die bessere Mannschaft. Doch dann erzielte Halle in der 22. Minute aus dem Nichts mit einem Weitschuss (Aufsetzer bei katastrophalen Platzverhältnissen) das 0:1. RWE bliebt weiter überlegen, kam aber vor der Pause nicht zum Ausgleich. Kurz nach dem Wiederanpfiff kam Halle zum 0:2 und hatte wenige Minuten später eine Dreifachchance, um mit einem dritten Treffer alles klar zu machen. Aber der Top-Keeper Jakob Golz (den würde ich zu gerne im Tor des FCM sehen), verhinderte die Vorentscheidung. Danach ging ein Ruck durch die Essener Mannschaft und sie bäumte sich noch einmal richtig auf. Halle sah kein Land mehr und am Ende stand ein 3:2 Heimerfolg durch einen Treffer in der 90. Minute. Während ich in dieser Partie nach dem 2:0 für Halle bereits fest mit einer Niederlage rechnete, war ich mir am Samstag nach der 2:0 Halbzeitführung für den Club sicher, dass der FCM gewinnen würde. Aber so unberechenbar ist nun einfach mal der Fußball.

Vor Beginn der Spielzeit 2023/24 wurde als Ziel der erneute Klassenerhalt ausgegeben. Im Idealfall wollte man dahingehend eine völlig sorgenfreie Saison spielen. Und lange Zeit sah es danach aus, als würde sich dieer Wunsch erfüllen. Doch auch wenn die Magdeburger Jungs aktuell ihre statistisch gesehen beste Zweitligasaison spielen, sollte man sich nicht zu sehr in Sicherheit wiegen. Denn bis auf den VfL Osnabrück, würde ich zum jetzigen Zeitpunkt noch keine andere Mannschaft im Tabellenkeller abschreiben. So hat z.B. Eintracht Braunschweig die letzten beiden Partien gewonnen und wittert nun natürlich auch wieder Morgenluft.

Auf der anderen Seite möchte ich aber nicht den Teufel an die Wand malen. Sicher wäre es ein Traum gewesen, den 1. FC Magdeburg Ende Januar/Anfang Februar im DFB-Pokalviertelfinale zu sehen. Und die 1,7 Millionen hätte man im Hinblick auf mögliche Transfers sehr gut gebrauchen können. Aber der Club ist - wie ja vor kurzem offiziell vermeldet wurde - finanziell auch so gut aufgestellt, dass man in der Winterpause noch den ein oder anderen Transfer tätigen kann. Und vielleicht hat ja Otmar Schork noch einmal so ein glückliches Händchen wie seinerzeit, als er den damals vertragslosen Baris Atik unter Vertrag nahm, ohne den die Erfolge der letzten Jahre in dieser Form m.E. so nicht möglich gewesen wäre. Doch selbst wenn die Winterverpflichtungen - sowie bisher Nollenberger und Arslan - nicht einschlagen sollten ist immer noch genügend Qualität im Kader vorhanden, um den Klassenerhalt einzutüten. Vor allem da ja in der Rückrunde auch der zuletzt schmerzlich vermisste Jason Ceka wieder zur Verfügung stehen wird und der Club in der Lage ist, grundsätzlich jeden Gegner in dieser Spielklasse schlagen zu können.

Zum Abschluss möchte ich noch kurz den Scheinwerfer auf die nächsten anstehenden Spiele werfen:

18. Spieltag: 21.01.2024: SV Wehen Wiesbaden (H)
19. Spieltag: 28.01.2024: Eintracht Braunschweig (A)*
20. Spieltag: 04.02.2024: Holstein Kiel (H)*
21. Spieltag: 11.02.2024. FC St. Pauli (H)*
22. Spieltag: 18.02.2024: Hertha BSC (A)*

Die Spieltage 19 bis 22 sind noch nicht endgültig terminiert.

Ich verfolge ligaübergreifend jedes Wochenende zahlreiche Spiele. Und wenn der 1. FC Magdeburg mal im Flow ist, dann ist es ein Hochgenuss, dieser Mannschaft zuzusehen. Das bekommen wir auch immer wieder mal hier im Forum von den Fans anderer Vereine so bestätigt. Gleichzeitig haben mich aber auch die häufigen individuellen Fehler die dann leider oft in Schlüsselsituationen (z.B. Schalke) zu Gegentoren führten, jede Menge Nerven gekostet. Von daher wünsche ich mir für die Winterpause und das nächste Jahr, dass man weiterhin an diesem Problem arbeitet. Es gibt - zumindest für mich - nichts grausameres anzusehen als absolut destruktiven Fußball, der nur auf Zerstörung und gelegentliche Konter ausgerichtet ist. Auch wenn zahlreiche Vereine aufgrund ihrers spielerisch limitierten Kaders oft gar keine andere Möglichkeit haben, um in ihrer jeweiligen Liga sportlich zu bestehen. Aber ich persönlich schaue mir viel lieber Mannschaften an die so auftreten, wie der 1. FC Magdeburg unter Christian Titz. Dennoch sollten die Jungs auch mal lernen dass es in manchen Situationen in der Defensive einfach besser ist, den Ball einfach nach vorne oder ins Aus zu dreschen, als jede Situation spielerisch lösen zu wollen. Genau dass hat nämlich in der Hinrunde auch zu einigen Gegentoren geführt. Bis zum Start der Saison 2024/25 vergeht zwar noch einige Zeit. Dennoch sollten sich Schork und Titz bei Gelegenheit mal darüber Gedanken machen, ob man nicht auch ein paar größere und körperlich robustere Spieler unter Vertag nehmen sollte. Denn so gerne ich die "Micky-Mäuse" auch wirbeln sehe, gegen manche Gegner brauchst du einfach - wie Marcel Reif immer so schön zu sagen pflegt - den ein oder andern "Hirten", der auch körperlich dagegen halten kann.

Ich möchte euch bei der Gelegenheit ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in das Neue Jahr wünschen. In meinem fortgeschritten Alter habe ich nicht mehr so viele - materielle - Wünsche. Aber am Weihnachtsabend werde ich dann nach unserer "Mini-Bescherung" die Gelegenheit haben, in dem Buch "Sensation Blau-Weiss - Triumph im Kuip", zu blättern. Obwohl es erst im November veröffentlicht wurde, ist es über Amazon nicht lieferbar. Aber meine Frau hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, um mir diesen Wunsch mit Hilfe der örtlichen Buchhandlung zu erfüllen. smile

•     •     •

TSV 1860 München: DM: 1966
Pokalsieger: 1942,1964,1996 (HP), 2020 (LP)
1. FC Magdeburg: EP-Sieger: 08. Mai 1974
DDR-Meister: 1972,1974,1975
Pokalsieger: 7x, LP-Sieger: 11x, Drittligameister: 2018, 2022

Эта статья в последний раз редактировалась ScottishLion 21 дек. 2023 г. на 12:29 Часов
Aktuelle sportliche Situation bei den Größten der Welt |#108
21 дек. 2023 г. - 15:27 Часов
Du hast eine sehr ausführliche und tolle Zusammenfassung erstellt @ScottishLion ! Auch die vorigen Beiträge konnte ich nun endlich mal lesen und sie fassen die Hinrunde sehr gut zusammen.

Der rote Faden der abwechselnd guten und schlechten Halbzeiten wurde auch schon in beiden Podcasts erwähnt

Episode 310 von Thomas und Alex
https://www.nurderfcm.de/

Und Folge 21 dieser Saison mit den drei MDR-Kollegen
https://www.mdr.de/mdr-sachsen-anhalt/podcast/kruegel-platz/audio-fcm-podcast-hinrunden-fazit-100.html

Beim MDR fehlen mir ein paar Aspekte bzw. sind die Argumente teils nicht ganz zutreffend, finde ich.
Denn der „gute Saisonstart“ war letztlich auch nur in den Ergebnissen gut.
Das erste Spiel führte man in Wiesbaden zur Halbzeit 1:0 verdient und hat sich nach einer nicht so guten zweiten Halbzeit noch ein 1:1 erspielt, das durchaus auch mit viel Pech hätte verloren gehen können.
Im zweiten Spiel, das Zuhause gegen Braunschweig stattfand, führte man souverän 2:0 zur Halbzeit und spielte am Ende wieder „nur“ 2:1. Das dritte Spiel fand dann wieder auswärts in Kiel statt. Man führte dort auch 2:0, ließ die Hausherren nach der Pause wieder erstarken zum zwischenzeitlichen 2:2 und gewann dann am Ende doch noch 4:2. Auch dieses Spiel hätte durchaus nach dem 2:2 vollends kippen können. Direkt danach ging es erneut auswärts nach St. Pauli zum gleichnamigen Club. Dort erkämpfte man sich ein „glückliches“ 0:0, weil Pauli die vielen Chancen bzw. Torschüsse nicht nutzen konnte.
Danach folgte dann das fast schon legendäre Spiel gegen Hertha bei dem sich auch defensiv viele Schwächen offenbarten. Glücklicherweise galt dies für beide Teams, wodurch wir die 6 Buden machen konnte.
Die Hertha kam noch zu einem für uns guten Zeitpunkt, weil sich die alte Dame noch finden musste. Mittlerweile agiert Berlin wesentlich stabiler.

Also auch die Anfangszeit war geprägt von Licht und Schatten. Nur stimmten dort noch glücklicherweise die Ergebnisse. Unter dem Strich ist der aktuelle Tabellenstand und auch die Punkteausbeute genau das, was man auch verdient hat. Klar, wären mit mehr Effizienz, weniger individuellen Fehlern oder einfach nur Glück noch mehr Punkte drin gewesen. Aber man hätte auch am Anfang der Saison mit entwand mehr Pech jetzt noch weniger Punkte haben können.

Trotz allem kann man eine Weiterentwicklung erkennen. Das Team agiert meist auf Augenhöhe und hat auch durch Anpassungen immer besser Chancen erspielt. Die xG-Werte sind in den letzten Spielen z.B. auch wieder höher gewesen. Man muss jetzt jedoch endlich dauerhaft schaffen, die individuellen Aussetzer zu minimieren, defensiv auch konsequent und robust zu agieren und die eigenen Chancen besser zu nutzen. Ich hoffe, das man sich in der Rückrunde erneut steigern kann und zumindest die benötigten 20 Punkte schnell einsammelt. Das sollte auf jeden Fall nicht unmöglich sein!
Aktuelle sportliche Situation bei den Größten der Welt |#109
21 дек. 2023 г. - 17:36 Часов
Vielen Dank für eure Ausführungen, @ScottishLion und @FairPlay65 daumen-hoch
Da bleibt nicht mehr viel zu ergänzen.

Ich glaube, wir können uns darauf einigen, dass das Hinrundenfazit ambivalent ausfällt. Einerseits kann man natürlich sagen, dass die Mannschaft die beste Hinrunde der bisherigen Zweitligageschichte hingelegt hat. Andererseits messe ich das aktuelle Team eher an der Rückrunde 22/23. Dort holte man 26 Punkte aus 17 Spielen mit einem Torverhältnis von 28:22.

Auf dieser Basis sollte die "sorgenfreie Weiterentwicklung" fortgeführt werden, so beschrieb Schork das Saisonziel zu Beginn der Vorbereitung. Der Start sah von den Ergebnissen her besser aus als es die Leistungen tatsächlich waren, da gehe ich mit. Dass wir diese Hochphase nicht aufrecht erhalten würden, war sicherlich vielen klar und so musste es beinahe zwangsläufig wieder in die andere Richtung gehen. Der Ausschlag nach unten mit acht Spielen ohne Sieg war dann aber zu krass, als dass man es als normale Formdelle hinnehmen könnte. Auch Schork betonte, dass diese Phase nicht den eigenen Ansprüchen entspricht und man seine Lehren daraus zieht.

Nicht nur über mehrere Wochen, sondern auch innerhalb eines Spiels schwanken die Leistungen teilweise enorm. Bereits vier Mal verspielten wir in dieser Halbserie einen 2:0-Vorsprung: in Kiel (Liga und Pokal), auf Schalke und gegen Düsseldorf (Liga). Dazu kommen die Duelle gegen Rostock und Düsseldorf (Pokal), die wir nach einer 1:0-Führung aus der Hand gaben. In den meisten Fällen lief es so, dass Chancen da waren, um die Führung auszubauen. Doch sobald der Gegner traf, setzte sich eine Dynamik in Gange, die nur noch schwer aufzuhalten war. Neben mehr Zielstrebigkeit beim Ausspielen von Kontern und Präzision im Abschluss, braucht es mehr Widerstandsfähigkeit, damit Spielverläufe nicht derart entgleiten. Hier wirkte die Mannschaft in der letzten Rückrunde schon einen Schritt weiter und brachte mehr Führungen über die Zeit, wenn auch durchaus mit etwas Glück und Herzkasper (z.B. beim 3:2-Sieg gegen den HSV).

Und dann kommen diese unfassbaren Fehler im eigenen Aufbau dazu, die trotz aller Versprechungen immer wiederkehren. Sicherlich liegt ein gewisses Risiko in der Spielanlage und oftmals gelingt es auch, sich aus dem Druck zu befreien und die Räume zu nutzen, die der Gegner durch sein Pressing anbietet. Aber es muss doch möglich sein, das Risiko weiter zu minimieren, weniger in den Druck hineinzuspielen und weniger überheblich den Gegner zu locken. Hier ist der Trainer gefragt, die Spielweise ein Stück weit zu vereinfachen und klarer zu gestalten, um solche Fehler nicht heraufzubeschwören. Denn ob es gelingt, die Spieler zu verpflichten, die so eine risikoreiche Spielweise besser umsetzen können, steht noch in den Sternen.

Ich glaube, wenn wir das letzte Spiel gegen Düsseldorf mit einem anderen Verlauf verloren hätten, wären die Reaktionen darauf weniger frustriert und ernüchternd gewesen. Aber so erlebte man eben ein weiteres Mal das viel zitierte "Abbild der Saison". Der Entwicklungsprozess verläuft in dieser Hinrunde eher schleppend. Hinzu kommt, dass die Bilanz nach dem tollen Start lediglich 9 Punkte aus 12 Spielen beträgt und mit dieser Ausbeute würden wir ganz schnell noch viel tiefer in den Abstiegskampf rutschen. Vielleicht kommt die Winterpause deswegen auch zum richtigen Zeitpunkt, um einen Schnitt zu machen, den Ballast der Hinrunde hinter sich zu lassen und im neuen Jahr sozusagen wieder "bei Null" zu starten. Denn dort stehen gleich am Anfang verdammt wichtige Spiele auf dem Plan, wie @ScottishLion aufgezeigt hat.
Aktuelle sportliche Situation bei den Größten der Welt |#110
01 янв. 2024 г. - 23:21 Часов
Es wird ja immer wieder behauptet, dass der 1. FCM einen neuen Stürmer bräuchte. Da Transfermarkt gute Statistiken liefert, habe ich mal ein wenig die Torschützenlisten und die Vorlagenliste angeschaut, um zu eruieren, wo wir im Vergleich zu den anderen Mannschaften in der zweiten Liga stehen:

Grundsätzlich kann gesagt werden, Magdeburg steht mit 30 erzielten Toren in der Hinrunde auf den geteilten 7. Platz. Nur Düsseldorf hat mit 37 Toren mehr als 33 Tore erzielt. Vier Mannschaften haben unter 20 Tore erzielt. Hier kann die aktuelle Torschützenlisten eingesehen werden: https://www.transfermarkt.de/2-bundesliga/torschuetzenliste/wettbewerb/L2/saison_id/2023

Schuler ist mit 5 Toren auf den geteilten 17. Platz und Castaignos auf den geteilten 25. Platz. Im ersten Moment könnte man meinen, hmmm so gut ist dies aber nicht. Wenn man mal aber zusammen zählt, wie viele verschiedenen Mannschaften Spieler haben, die 5 oder mehr Tore erzielt haben, dann kommen wir auf diese Liste:
Hamburg 2* (Spieler)
Hertha 2*
Düsseldorf 2*
St. Pauli 2*
Hannover 2*
Paderborn 1*
Kiel 3*
Schalke 1*
Fürth 1*
Nürnberg 1*
Kaiserslautern 1*
Elversberg 1*
KSC 2*
Osnabrück 1*
Magdeburg 1*
Nur 7 Mannschaften sind klar besser. Ab Schalke sind es maximal 6 Tore und auch immer nur ein Spieler mit der Ausnahme KSC. 19 der 24 Spieler sind Mittelstürmer.

Wenn man noch die Spieler mit 4 Toren hinzunimmt, ändert sich die Liste wie folgt:
Hamburg 2*
Hertha 4*
Düsseldorf 3*
St. Pauli 2*
Hannover 2*
Paderborn 2*
Kiel 3*
Schalke 1*
Fürth 3*
Nürnberg 1*
Kaiserslautern 3*
Elversberg 1*
KSC 4*
Osnabrück 1*
Magdeburg 2*
Braunschweig 1*
Rostock 1*

Die ersten 7 Mannschaften stehen weiter vor Magdeburg. KSC würde ich auch dazu nehmen. Kaiserslautern und Fürth leicht besser, der Rest schlechter. 24 der 36 Spieler sind Mittelstürmer, wobei zwei davon zum 1. FCM gehören.

Rein von den Toren her, schlussfolgere ich, Magdeburg liegt im Mittelfeld der Liga bzgl. der eigenen Stürmer. Wenn wir nur die Mittelstürmer nehmen, dann liegt Magdeburg ungefähr an 8er oder 9er Stelle der zweiten Liga. Wir als Fans ärgern uns, wenn Stürmer gute Chancen nicht machen und es stimmt, dass Schuler eine Weile eine Torflaute hatte, aber letztlich glich es sich in der Halbserie aus. In den ersten Spielen machte er aus wenigen Chancen viele Tore, was danach genau andersherum war. Auf der Grundlage der Zahlen, sehe ich nicht, warum wir unbedingt im Winter einen guten Stürmer verpflichten sollten, der sofort hilft, sofern Schuler nicht längerfristig ausfällt. Sollte Castaignos und/oder Schuler den FCM im Sommer verlassen, dann macht eventuell jetzt schon eine Verpflichtung Sinn, die über eine Halbserie aufgebaut werden soll. So ein Spieler ist gewöhnlich eher jung und will bald die nächsten Schritte gehen.

Vorlagenliste

Die meisten Vorlagen der Liga hat bisher Atik mit 8 Assists. Auf dem geteilten 7. Platz folgt schon Ceka mit 5 Vorlagen, die er in 12 Spielen schaffte. Mit Pokal waren es 6. Danach folgen Bockhorn, Condé und Gnaka mit jeweils 3 Vorlagen. Krempicki hatte 2 und Elfadli 1. (alle Zahlen inkl. Pokalspiele). Von 32 Vorlagen kamen demnach 9 von Mittelfeldspielern. (28,1%)

Ich habe mir mal ein paar andere Mannschaften der zweiten Liga zum Vergleich geschnappt.

Düsseldorf: Von 39 Vorlagen kamen 17 von einem Mittelfeldspieler. (43,5%)
Wiesbaden: Von 14 Vorlagen kamen 7 aus dem Mittelfeldspieler. (50%)
Hamburg: Von 35 Vorlagen kamen 13 aus dem Mittelfeldspieler. (37,1%)
Kiel: Von 25 Vorlagen kamen 13 aus dem Mittelfeldspieler. (52%)
St. Pauli: Von 30 Vorlagen kamen 20 aus dem Mittelfeldspieler. (66,6%)

Ok die Tendenz ist eindeutig. Magdeburg spielt viel erfolgreich über die Flügel, was an den Scorerpunkten von Atik und Ceka deutlich wird. Im Vergleich zu anderen Mannschaften scheint es aber aus dem Mittelfeld zu hapern. Condé spielt sehr oft vorletzte Bälle raus auf die Flügel aber dennoch erwarte ich höhere Werte bei unseren 8tern. Dies wird ein Grund sein, warum Magdeburg sich gegen Gegner schwer tut, die unsere Flügelspieler doppeln.

Meine Schlussfolgerung daraus ist, wie ich es schon einmal an anderer Stelle schrieb. Anstatt eines Mittelstürmers sollte die Mannschaft neben einem Schienenspieler mit einem 8er verstärkt werden. Arslan war dafür wahrscheinlich vorgesehen, aber er spielt dort nicht. Deshalb gibt es dort eine Leerstelle, die dringend gefüllt werden sollte. Da Schuler eine Stärke bei Tiefenläufe hat, wäre es gut, wenn diese aus dem Mittelfeld bedient werden kann. Wenn dies häufiger passieren würde, dann scort er wahrscheinlich auch mehr.
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