21. Spieltag: SC Freiburg - VfL Wolfsburg

Weiter, immer weiter – So ließe sich meine Gemütslage und die vieler anderer rund um den VfL momentan wohl am Ehesten beschreiben. Nach dem durchweg grausamen Spiel in Leipzig geht es deshalb auch gleich weiter in den Breisgau, wohlweislich um die schlimme Performance gegen die Roten Bullen vergessen zu machen. Zwar hat man, taktisch clever, die Zweifachbelastung mit dem 0:1 in Leipzig auf eine einfache Belastung reduziert, jedoch steht man jetzt auch in Zugzwang, um zumindest den lustlosen und blutleeren Eindruck von vorgestern irgendwie aus den Köpfen zu verbannen.

Ein Brooks, der neben sich steht, ein Brekalo, der zwischen Desinteresse und Abgehobenheit zu schwanken scheint, eine Weghorst, der in der Luft zu schweben scheint, ein Steffen, der sich völlig nutzlos aufreibt und ein Casteels, der von den Topclubs Europas beobachtet wird – So richtig rund läuft es bei uns bei Leibe nicht. Und doch, mit Platz sechs und 31 Punkten stehen wir erstaunlich gut dar. So gut, das der Abstieg weit, weit entfernt scheint und man sich das Chaos bei Nürnberg, Stuttgart und 96 in Ruhe anschauen kann. Doch wie weit entfernt ist unser samstäglicher Gegner von diesem Chaos? Mit 22 Punkten und Platz 13 steht man genau neun Punkte hinter uns und acht Punkte vor dem ominösen Strich, der die uns nur allzu gut bekannte Relegation vom rettenden Ufer trennt.

Apropos „trennt“: Getrennt hat man sich in Freiburg binnen Wochenfrist mit 2:2 vom VfB Stuttgart, wobei der erlösende Ausgleichstreffer für die Streichelf durch Niederlechner erst in der 94. Minute (!) fiel. Vor dem Punkt in Stuttgart gab es Niederlagen gegen Hoffenheim und in Frankfurt, beides bekanntlich keine Laufkundschaft, einen Punkt gegen Hannover und einen Sieg gegen Leipzig, unterbrochen von einem 0:2 gegen Fortuna Düsseldorf. Man weiß also, das man nichts weiß, wie man so manchem berühmten Philosophen sagen würde. Freiburg ist eine Wundertüte, die in beide Richtungen ausschlagen kann und sowohl für eine derbe Auswärtsniederlage als auch für ein begeisterndes Spiel gegen einen Europaaspiranten gut scheint.

Aufstellungstechnisch sieht es übrigens genau so aus, da sind Spieler dabei, von denen ich im Leben noch nicht gehört habe. Das mag an meinem momentanen Fokus auf die Uni liegen, allerdings scheint gerade ein Herr Schlotterbeck (Ein leichtes Schmunzeln würde ich mir als Gegner da nicht verkneifen können ) erst in letzter Zeit aus der Jugend zu den Profis gestoßen sein, flankiert von der üblichen Mischung aus weiteren Sprösslingen der bekannten Freiburger Fussballschule und mehr oder weniger begabten ehemaligen Zweitligaspielern, die den SC als Sprungbrett für die ganz große Bühne nutzen wollen.

Insgesamt ergibt sich somit folgende Aufstellung, mangels Kenntnissen des Freiburger Kaders hemmungslos aus dem Freiburger STT kopiert:

Schwolow
Schlotterbeck – Lienhart – Heintz
Koch – Haberer
Kübler – Günter
Frantz – Gondorf
Höler

Die Herren Kübler und Günter flankieren dabei eigentlich etwas vorgezogen Koch und Haberer, das ist aufgrund meiner begrenzten geometrischen Talente leider so nicht zu sehen. Bekannt sind mir zwar viele Freiburger, insbesondere Heintz, dessen Wechsel zum SC vor Saisonbeginn doch Verwunderung ausgelöst hat, Schwolow als feste Bank im Tor des SC, Gondorf aus seiner Zeit bei D98 und Werder, Habrer, Koch und Höler sind ebenfalls Namen, die man schon mal gehört haben dürfte. Aber es fehlt ein Nils Petersen. Der Kerl, bei dem wir letzte Saison noch über Tage diskutiert haben, wie es sich mit der nachträglich aufgehobenen roten Karte nun verhält, scheint von Seiten der Freiburger Fans nur noch als Joker gewünscht zu sein.

Wie es aufstellungstechnisch bei uns steht, ist wohl einfach zu beantworten: So wie immer. Die Mannschaft, die gegen Leipzig auf unbeteiligt gemacht hat, darf sich somit auch wieder am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen und gegen den SCF die Punkte 32 bis 34 holen – Damit wären es noch deren sechs bis zur magischen Grenze von 40 Punkten, die gefühlt den Nichtabstieg garantiert. Je eher wir dort sind, desto besser, oder?

Casteels
Verhaegh/William – Knoche – Brooks – Roussi (!)
Arnold
Elvis – Gerhardt
Malli
Weghorst – Steffen

Alles beim Alten also im Lande der Wolfsburger. Konstanz wäre langweilig und ohne die verletzten Guilavogui, Ginczek und Co. auch reichlich schwer zu erreichen, wenn man die grandiose Hinrunde als Maßstab nimmt. Jedoch hat man sich mit dieser ein tolles Polster erarbeitet und spielt deswegen noch heute um Europa mit – Europa, das garantiert nicht nur Zuschauer, jedenfalls ein paar, sondern dürfte auch Koen zufrieden stellen, der gerüchtehalber einen europäischen Startplatz als logischen nächsten Schritt in seiner Karriere sieht. Nachvollziehbar, bei den Leistungen, die der Kerl seit Langem bei uns zeigt.
Was steht also am Ende eines eigentlich recht kurzen STT? Richtig, unsere Bilanz gegen den SCF. 33 Duelle gab es insgesamt, von denen wir 14 gewonnen haben, der SCF deren elf, dazu gab es acht Punkteteilungen bei einer Tordifferenz von 53:42 pro VfL. Bei den Freiburgern zu Hause gab es dagegen in 15 Duellen jeweils sechs Siege für Gastgeber und Gast, drei Mal haben wir uns die Punkte geteilt bei einer Tordifferenz von 23:19 pro VfL. Der letzte Heimsieg des SCF datiert vom 27. August 2011, der letzte Sieg der Freiburger gegen uns war allerdings das Hinspiel, bei dem wir mit 1:3 baden gingen (Kleiner Kalauer am Rande ). Übrigens sind es in der ewigen Tabelle der Bundesliga nur noch 131 Punkte zum MSV, wir holen als langsam, aber stetig auf!

Allen Wölfen eine sichere Anreise nach Freiburg, allen Wölfen und Gastgebern ein spannendes Spiel mit dem, so hoffe ich doch, besseren Ende für den VfL und frohes Diskutieren in diesem, zugegebenermaßen, abgespeckten STT. Das es gerade den SCF erwischt, tut mir leid, aufgrund der Prüfungsphase in der Uni kann ich aber das sonst recht hohe Niveau an Infos und Anekdoten zum Gegner ausnahmsweise nicht halten.

Grün-Weiß VfL!

Dir ist schon klar warum wir keine neuen Spieler holen konnten, oder? Wenn dann hätte Labbadia ja vieleicht mal Tisse und Udo aufstellen könnten. Wir haben 4 solide IV und an William/Roussi hat es heute nicht gelegen. Ich frag mich also wen du da geholt hättest und dann für wen. Einzig einen anderen RV könnte ich verstehen, aber da haben wir auch schon 2 andere.
Эта статья в последний раз редактировалась Vfl_Wofsburg-Fan 09 февр. 2019 г. на 18:40 Часов

Genau mit 6 IV, 3 RV und 2-3 LV machen wir das Ding hinten dicht.

Würden wir heute 0:0 spielen hätte es (eher zurecht) geheißen warum wir offensiv nichts gemacht haben.

Übrigens letzte Woche mit fast identischer Abwehr zu null in Berlin gewonnen, die heute Mal Gladbach zerpflücken.

Wir haben 17 Punkte Vorsprung vor dem Relegationsplatz. Nächste Woche Mainz. Dann natürlich noch einige Bonusspiele.

Sorry aber wer von Europa träumt oder geträumt hat hat aus den letzten Jahren nichts gelernt.

Mir macht die Saison grundsätzlich wieder Spaß, wobei das Pokalspiel in Leipzig das schlechteste seit Jahren waren. Egal.

Sicheres Mittelfeld ist das Ziel und da stehen wir. Punkt.

Sehe ich genauso. Europa wäre sicherlich ein toller Bonus, aber dazu müsste schon vieles optimal laufen. Mit dem bisherigen Saisonverlauf bin ich nach den letzten beiden Jahren mehr als zufrieden. Man kann sich endlich wieder auf Wolfsburg Spiele freuen.

Das Europa Gerede ist doch Quatsch. Wir haben die letzten beiden Saisons mit Ach und Krach und mehr Glück als Verstand einen Abstieg verhindern können. Alles über Platz 16 ist schon mal gut. Platz 15-8 ist vernünftig. Alles darüber hinaus ist super und Bonus.
Lieber eine Saison ohne Stress auf Platz 10 als nochmal Abstiegskampf und -angst. Die Medien und einige spielen die gute erste Hälfte der Saison natürlich hoch und reden von Europa-Ambitionen.
Unabhängig von den 2 mal Relegation ist das natürlich das Ziel und mMn gehören wir da auch hin. Für die Liga und für uns. Im Hinblick auf die letzten Jahre ist es aber irrsinnig jetzt von Europa zu reden.
Klar, wir haben den süßen Honig gerochen und wollen diesem jetzt hinterher, was in meinen Augen nur schädlich sein kann.
Das Ziel war eine sorgenfreie Saison und bisher ist sie das allemal.
Natürlich regt man sich über individuelle Fehler und Schiri-Entscheidungen auf und rechnet sich aus wo mir ohne diese wären. Bitte bedenkt aber auch wo wir wären wenn uns Gomez und Brekalo in den letzten 2 Jahren nicht gerettet hätten. Dann würde es ganz düster aussehen.

Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit der Saison auch wenn wir nur 14 werden. Europa wäre geil und vielleicht auch machbar, aber man muss Schmadtke und Labbadia auch mal für die Ruhe, die sie reingebracht haben, loben.