32. Spieltag: TSG 1899 Hoffenheim - RasenBallsport Leipzig

Bitte beachten, in Anbetracht der Spontanität und Kürze vor dem Spiel, wird diese Introduction ( vermutlich ) nicht so ausufern wie man das sonst so kennt.

Das El Plastico steht wieder vor der Tür. Alle Jahre wieder kommen die beiden Antithesen der Fußballromantik zusammen, um in einem anspruchsvollen und ansehnlichen Spiel das Sportlerherz höher schlagen zu lassen. Wie schön kann Fußball sein – auch ohne Romantik?

Was dem ein oder anderen Traditionalisten sicher eine Ader schwellen lässt, ist in der Bundesliga inzwischen Normalität geworden. Duelle zwischen Hoppenheim und Red Bull gehören zum Alltag – und werden benötigt, verabschieden sich doch immer mehr Prestigeduelle, weil Tradition zwar toll ist, aber sportlich nicht viel bringt.

Und da mit Köln der nächste Club verschwindet, der eines dieser brisanten Duelle lieferte, springen wir Konsumenten doch gerne in die Bresche und starten den Spieltag mit dynamischem, schnellen Fußball, bei dem am Ende das Dosengetränk hoffentlich über den Softwareriesen triumphiert.

Aber mal ehrlich – um so wirklich viel geht es nicht mehr.

Hoffenheim hat höchstens noch rechnerische Chancen aufs internationale Geschäft, während wir bereits sicher in der Champions League spielen, egal, wie die restliche Saison ausgeht. Es steht also nur noch die Ehre auf dem Spiel, wenn heute Abend der Ball freigegeben wird – und der eigene Anspruch.

Nur noch die Ehre? Nein. Nicht ganz.

Ein kleiner Ansporn wehrt sich gegen die Definition eines „hier geht es um nichts mehr“-Spiels. Morgen nämlich treffen die Schwaben auf den FC aus Bayern. Letztere werden sicher nicht schon wieder zur Lachnummer der Nation werden wollen. Bei einem heutigen Sieg des Dosenkonstrukts können wir, mit etwas Schützenhilfe von der Säbener Straße, Platz 3 übernehmen und eine winzige Delle in den Lack der schwäbischen Ausnahmesaison schlagen. Aber, wie wir wissen – es geht nicht um die Größe.

Rose hat es auf der Pressekonferenz ja bereits gesagt: Er duldet keine Selbstgefälligkeit. Keinen Schlendrian. Und so sollten auch heute Abend wieder 11 bis unter die Haarspitzen motivierte Bullen darauf warten, auf Torejagd zu gehen. Und wenn wir ehrlich sind – die Mannschaft hat mir bisher noch nicht das Gefühl gegeben, satt zu sein. Platz 3 ist da ein lohnendes Ziel, auch wenn es am Ende dabei primär um Prestige geht.

Und was wäre schöner, als unserem Coach noch Platz 3 als Abschiedsgeschenk zu machen, bevor… nein. Bloß nicht.

Was aber ebenfalls gesagt wurde: Es wird Rotation geben. Spieler, die wenig Spielzeit bekommen haben, sollen diese in den letzten Spielen nun erhalten. Und ich glaube, wir fangen heute damit an:

Gulasci – Raum, Lukeba, Orban, Simakan – Schlager, Seiwald – Xavi, Baumgartner – Openda, Sesko

Zu sehr sollte man natürlich nicht am Rotationsrad drehen – aber ein wenig eben schon. Seiwald und Baumgartner sind prädestiniert als erste Profiteure der Situation. Ein Elmas könnte ja eventuell zur zweiten Halbzeit rein – denn die Knochen eines Olmos haben sich noch nie über eine Pause beschwert.

So oder so – wir sind der klare Favorit des Spiels und auch, wenn Hoffenheim immer gefährlich ist, sollten wir das Ding nach Hause bringen, möglicherweise gelingt es Openda ja auch noch, an Guirassy vorbeizuziehen. Auch das wäre wünschenswert.

In dem Sinne – Viva la Plastica!