Neues Stadion für Hertha?

Das der Berliner Senat kein Konzept hat, sieht man an der Plänen zum Bau eines 30.000 Zuschauer fassendes Stadions im Jahnsportpark. Ein kleineres Stadion (10.000-15.000) würde da dem Breitensport mehr bringen und man hätte noch Geld und Platz übrig um es in zusätzliche Anlagen für den Breitensport zu investieren.
Die größeren Veranstaltungen könnte man dann im Olympiapark/Stadion ausführen. So hätte man auch mal eine gewisse Auslastung des Olympiageländes.

Zum Standort des Fußballstadion von Hertha auf dem Olympiagelände, wird man erst eine Lösung finden wenn das Problem mit den Mietwohnungen gelöst ist. Entweder findet man neues Bauland und einigt sich mit den Mietparteien/Wohnbaugesellschaft, oder man ändert den Bauplan so um, dass die Wohnungen nicht angefasst werden müssen. Da wird man dann halt auch einige Kompromisse bei sich selbst eingehen müssen!

Und man hat ja dann auch noch drei Standorte die noch machbar wären:

Avus Kurve (wäre mein Favorit, wenn Oly. Gelände nicht geht)

Tegel

und zu guter letzt Ludwigsfelde

Du bindest deine Argumentation an die Prämisse, dass eine gemeinwohlgerechte Nutzung des Geländes nur mit Hertha möglich sei, argumentierst aber im nächsten Post mit Alternativlösungen ohne Hertha. Das passt für mich nicht zusammen.

Ich sehe eine gemeinwohlorientierte Lösung auch ohne, das den Mietern dort gekündigt wird. Denn ein Nutzungskonzept könnte auch mit Bestand der Wohnungseinheiten umgesetzt werden. Selbst ein Stadionneubau wäre ohne Abriss der Gebäude denkbar. Immerhin gab es ja auch für den Neubau im Olympiagelände anfangs nicht nur den einen Standortvorschlag.
Nur zum Verständnis: Schutz von Eigentum und Wohnraum sind Werte, die allen dienen. Viele argumentieren für eine Enteignung, wenn sie selbst nicht betroffen sind. Solche Maßnahmen treffen aber über kurz oder lange mehr Leute, wenn sie sich einmal als gängige Praxis etablieren.
Btw: Gegen Enteignungen nach dem FStG gab es zahlreiche Klagen von denen bisher leider keine Erfolg hatte. Aber auch hier kann sich der politische Wind schnell drehen...
Wenn wir hier von einem "Kompensationsgeschäft" sprechen, dann müssen wir auch von gleicherwertigen Rechten der beteiligten Parteien ausgehen. Damit steht dann der Wohnungsbaugenossenschaft und ihren Mitgliedern/Mietern das legitime Recht zu, eine Veräußerung abzulehnen, egal welche Summe man ihnen anbietet.

Der Ausbau des ÖPNV in Tegel wird mit und ohne Stadion kommen. Die Frage ist nur in welchem Umfang. Dort geht es also letztlich nur um die Höhe der zu investierenden Steuergelder. Geht Hertha nach Brandenburg müssen dort im übrigen auch Gelder für einen Verkehrsanschluss bereitgestellt werden. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass die chronisch klammen Kommunen in Brandenburg jubilieren werden, wenn Hertha da bauen möchte oder warum Ausgaben von Millionen brandenburgischer Steuergelder weniger schlimm sein sollten, als Berliner Steuergelder.

Ich bin auch der Überzeugung, dass es ein tragfähiges Nutzungskonzept für das Olympiagelände braucht. Ich würde die Verantwortung hierfür bei der Stadion GmbH verankern. Dann hätte man eine nichtsstaatliche Stelle, die ein tragfähiges Konzept erarbeiten und Absprachen mit Behörden, Sponsoren und Geldgebern bzw. Veranstaltern im gesamten Olympia-Park koordiinieren könnte. Als nationale Sportstätte mit dem 5-Sterne-Rang liegt es nämlich nicht nur im Interesse des Senats das Olympiagelände weiterhin vernünftig zu nutzen. Auch der DOSB und der DLV und sicherlich noch einige andere nationale und internationale Sportverbände dürften an einer Nachnutzung interessiert sein. Auch der Bund müsste für eine etwaige Finanzierung ins Boot geholt werden.

Mal aus Neugier, was genau meintest du mit "Wenn man die Frage aufwirft, ob das öffentliche Gemeinwohl dem Einzelwohl unterzuordnen sei, bekommt man Standardantworten" und der "redundante(n) Erschließung in Tegel". Das habe ich nicht verstanden.



Dieser Satz macht doch zwei Dinge offensichtlich: Erstens, wie wenig du diese Stadt verstehst. Es gibt doch mindestens genauso viele Köpenicker denen das am allerwertesten vorbei geht, wie Charlottenburger, denen das wichtig ist. Ich glaube die allermeisten Berliner interessiert es nicht die Bohne, wo Hertha spielt. Und wenn der Senat morgen beschließt das Olympiagelände zum öffentlichen Park zu erklären, wo die Leute sitzen und grillen können und wo kein Fußball mehr gespielt wird, dürften sich dafür sehr wahrscheinlich mehr Anhänger finden lassen, als für eine Neubau-Petition.
Zweitens bin ich sehr froh, dass die grundrechtlich verbrieften Werte von Unantastbarkeit der Wohnung, Mietrechten und Schutz des Eigentums von rechtsstaatlichen Institutionen geschützt und erhalten werden. Vor allem auch, dass es nicht in der Entscheidungsgewalt Einzelner (Unternehmen) liegt, wann etwas Allgemeinwohl ist und wann nicht.
Man wird nämlich sonst schneller zur "Zugewinngemeinschaft" als man Stadionneubau sagen kann.

Ich finde ja Diskussion schön und gut, aber in der Stadiondebatte ist es glaube schwierig zu diskutieren, da wir vieles nicht wissen? Ich denke da muss man die Initiative ansprechen, da diese auch die Unterlagen, Protokolle etc. bei Hertha gesehen haben. Ich denke die Jungs und Mädels können da viel mehr zu sagen. Einfach ansprechen bei den Social Media Kanälen, per E-Mail oder persönlich.
Эта статья в последний раз редактировалась Cup-of-Tea 06 окт. 2019 г. на 15:59 Часов

Mit Standardantwort meinte ich, das Wohl vieler sei gewichtiger als das Wohl weniger.

Mit redundanter Erschließung war gemeint, dass das Oly bereits eine sehr gute Anbindung hat, die im Szenario Tegel fortan weniger genutzt wird, und in Tegel müsste dann zugleich weitaus mehr passieren, als bisher vorgesehen. Die Redundanz bezog sich also auf den fetten S-Bahnhof am Oly, der in Tegel dupliziert werden müsste.

Mag sein, dass ich als Auswärtiger Berlin nicht verstehe, es würde mich jedenfalls nicht wundern.

Zu deiner Aussage, es juckt keinen wo Hertha spielt, bin ich d'accord, allerdings dürfte der gemeine Steuerzahler ein Verständnisproblem entwickeln, wenn er dreistellige Millionenbeträge für die Erschließung eines Spielortes in Tegel zahlen soll, während dies am Oly gar nicht nötig wäre.
Das ist auch der wesentliche Punkt, weshalb mich das Thema mit den Mietshäusern nervt.
Hat der Senat eine Idee, wie man am Oly alle Interessen unter einen Hut bekommt, umso besser. Nur habe ich davon bislang rein gar nichts gelesen.

Es geht mir also nicht um Herthas Perspektive, sondern um das Gemeinwohl der Stadt.
Und Letzteres sehe ich eher mit einem Stadion am Oly gegeben. Das hat auch Null mit Herthas Idealwunsch, oder meiner persönlichen Meinung zu tun, sondern mit Opportunitätskosten.

Hier zum Thema Statistiken, woher die Petitionsstimmen im näheren Umfeld kommen:

Spandau 965
Tempelhof-Schöneberg 922
Steglitz-Zehlendorf 869
Charlottenburg-Wilmersdorf 847
Reinickendorf 746
Neukölln 672
Pankow 601
Treptow-Köpenick 473
Mitte 453
Marzahn-Hellersdorf 429
Lichtenberg 411
Landkreis Oberhavel 396
Landkreis Havelland 324
Friedrichshain-Kreuzberg 280
Landkreis Teltow-Fläming 258
Landkreis Potsdam-Mittelmark 253
Landkreis Dahme-Spreewald 203
Potsdam 202

Klar gibt es je nach Stadtteil unterschiedlichen Zuspruch, das liegt in der Natur der Sache.
Bezeichnend ist aber, dass Köpenicker sich hier durchaus in dreistelliger Zahl berufen fühlen, mitzuhelfen. Köpenick liefert sogar mehr als die Hälfte der Charlottenburger Stimmen. Dort ist man also nicht ganz so gleichgültig wie deine Zeilen suggerieren. Für mich schaut das durchaus homogen verteilt aus, mit stärkerer Gewichtung im engeren Umfeld. Und daraus schließe ich keine kategorische Gleichgültigkeit der Berliner. Ich denke die Berliner erkennen sehr wohl an, dass Fußball Teil der hiesigen Kultur ist, und Proficlubs Unternehmen sind, die dem Standort einfach gut tun.

P.S.:
12.788 Unterstützende
8.300 in Berlin / 75% von 11.000 für Quorum
https://www.openpetition.de/petition/online/neues-stadion-fuer-hertha-bsc?direct=1

Эта статья в последний раз редактировалась Landauer 06 окт. 2019 г. на 18:11 Часов

Nicht jeder Köpenicker ist auch Union Fan , ich bin Köpenicker stolz drauf und sogar BFC Fan vereint mit Blau Weiß . Und da kenne ich noch viele andere hier die auch so sind . Was mich eher verwundert ist das Charlottenburg nur auf Platz 3 ist . Wir werden bauen wo auch immer . Und das der Jahn auf 30k ausgebaut werden soll versteht eh keiner .

Politiker.... jetzt sind wieder die Mieter / Wohnbaugesellschaft schuld....

https://www.tag24.de/nachrichten/hertha-bsc-neues-stadion-innensenator-geisel-wohnungsgenossenschaft-1241783

oh, man.... soll der Senat der Hertha bzw. der Wohnbaugesellschaft ein geeignetes Grundstück für 24 Wohnungen (in Olympiapark-Nähe) zur Verfügung stellen.....schon wäre die Sache geritzt...

und hier noch:
https://www.n-tv.de/regionales/berlin-und-brandenburg/Schwierige-Bedingungen-fuer-ein-Hertha-Stadion-im-Olympiapark-article21315926.html
Эта статья в последний раз редактировалась thommy65 07 окт. 2019 г. на 17:49 Часов

Ich sehe das als positives Zeichen. Da macht sich jemand wieder ein Hintertürchen auf für die Rolle rückwärts...

https://www.tag24.de/nachrichten/hertha-bsc-neues-stadion-innensenator-geisel-wohnungsgenossenschaft-1241783

17 Ligaspiele plus DFB Pokalfinale sind jede Saison garantierte 18 Spiele.
Hinzu kommen mögliche Pokalheimspiele der Hertha, etwaige EP-Spiele, Länderspiele.

Wirkt auf mich inhaltlich deplatziert weil unrealistisch, diese Lärmschutzverordnung. Die gehört entsorgt, denn Berlin muss darüber hinaus auch im OLY zusätzliche Veranstaltungen planen können.

Woher kommt diese willkürliche Begrenzung eigentlich?

Es geht dabei um Abendveranstaltungen. Abends sind die erlaubten Lautstärkewerte deutlich geringer.

Am 9.10.:
13.183 Unterstützende
8.554 in Berlin / 78% von 11.000 für Quorum

Läuft