Marco Rose [Trainer]

Ich stimme dir zu wenn das tatsächlich die Art von Fußball ist die MR beabsichtigt spielen zu lassen. Dem ist aber nicht so - hoffe ich.
Wobei an malochen ja nichts verwerfliches ist. Atl. M. spielt genau so. Tottenham teils, ManU und Juve auch.
Wenn er erfolgreich ist - her damit. Auch wenn ich klar sagen muss, das ich mich als Borusse mit so einer Spielweise nicht identifizieren kann. Ich liebe den gepflegten, saubern Ball mit wenig bis garkeinem Foulspiel. Ball laufen lassen, schnelle kurze Pässe, kombinieren, anbieten, nochmal wenns sein muss vor dem Tor quer legen, abschluss suchen... Das kann unsere Mannschaft definitiv. Hat man ja sogar unter Schubidu und Hecking gesehen. Ich dachte MR verfeinert das ganze nur noch mehr und implementiert nebenbei sein aggressives Pressing nach Ballverlust...
Mit Plea, Thuram und Embolo da vorne ist sowas unmöglich. Alles gleiche Spielertypen. Egoistisch vor dem Tor oder unfähig den besser postierten Nebenmann zu sehen oder anzuspielen. Ein Sturm hat mit zwei echten 9er noch nie funktioniert , wird es wohl auch nie, und schon garnicht mit drei 9ern. Die stehen sich da vorne doch alle auf den Füßen.
Wie gestern schon gesagt, kann ich mir einfach nicht erklären was sich MR dabei gedacht hat.
Wo ist Derjenige, der die beiden vorne füttert? Jemand mit Technik der mit dem Ball umgehen kann, den Ball hält, ein gutes Passpiel mit Überblick hat? Genau so einen haben wir mit Raffael. Er ist für mich aus unserem Kader neben Stindl und teils Neuhaus einer der am besten für diese Position geignet ist.
Ich hoffe ich muss Embolo auf dieser so wichtigen Positionen nie wieder sehen. Ist ja grauenhaft.

Ehrlich gesagt muss ich aber auch sagen das ich ziemlich enttäuscht bin. Auch wenn ich weiß dass das alles seine Zeit braucht habe ich zudem Zeitpunkt einfach bisschen mehr erwartet.
Erwartungshaltung einfach wieder runterschrauben und mal schauen was drauß wird.
Wenn das gegen Mainz nicht besser wird ist der Rose-Hype bei mir schon leider nach 3 Spielen verflogen.

Seh ich anders. Für mich geht das Ergebnis gestern in Ordnung.

Pressing, Lauftbereitschaften, Willen sowie Kampf sind klar erkennbar. Die Pässe und die Abstimmungen müssen sich noch daran verbessern. Sein System wird irgendwann mal funktionieren und davon bin ich immer noch sehr überzeugt.

Wenn das System ab 1.Spieltag schnell funktionieren wird dann geh aber nicht schnell. Sorry, die hohe Erwartungen vom Fans sowie hier sind leider falsch.

Die Jungs und das System von Rose brauchen immer noch Zeit und Geduld. Thuram muss sich noch gewöhnen und hat in der Bundesliga noch nie gespielt sowie Embolo, der noch nicht 100 % fit ist. Aber als 10er finde ich eher unglücklicherweise sondern für mich ist er eher Stürmer im Strafraum.

Ich glaube du hast den verkappten Geisbock falsch verstanden: Es geht wohl darum, ob der Spielstil von Rose (wenn dieser funktioniert) zu uns passt, oder ob wir nicht die Kämpfergene haben, sondern lieber elegant "aus der Tiefe des Raumes kommen", oder wie Raffael elegant die Gegner umkurven.

Bin da schon bei Hennes, aber das ist eher ein philosophisches Thema. Ich fand den Klopp-Fussball auch nie toll und jetzt wollen wir das klonen und auch noch gleich mehrfach (die Rb-Clubs spielen ja auch so). Wir hatten vorher eigentlich fast ein Alleinstellungsmerkmal in der BuLi mit unserer Art Ballbesitzfussball. Aber wie gesagt, das ist philosphisch und eine Geschmacksfrage. Fand den Schubertzirkusfussball auch mist, aber der war zumindest anfangs erfolgreich.
Die Vereinsführung hat sich so entschieden und jetzt zählt für mich vor allem der Erfolg. Und wenn ich das von der Seite aus betrachte, sah das gestern schon besser aus, als im Pokal. Vor allem gegen den Ball ,die schnellen Rückeroberungen und das was Lainer auf dem Flügel gemacht hat, sollten in die richtige Richtung gehen aus des Trainers Sicht. Sehe es auch so, dass Embolo eher nicht auf die 10 gehört. Bei Plea sollte man noch mehr ausnutzen, dass der am Meisten Beachtung beim Gegner findet. Der muss noch mehr die Räume für die anderen öffnen, wenn er schon selbst wenig zum Abschluss kommt. Die Sprintstatistik zeigt, dass die Argumente, dass der Stil nicht zum Kader passt, nicht von der Hand zu weisen sind. Es wird sich zeigen, wer sich da umstellen kann und wer nicht. Falls die überwiegende Zahl das nicht kann oder will braucht der Umbruch sicher noch 2 Transferfenster.

Menschen das war das zweite Pflichtspiel.
Wenn Kramer Hofmann und Stindl zurück kommen sieht es nochmal anders aus.
Bensebaini war auch noch nicht mit dabei.
Wartet doch mal ab.
Davon abgesehen war Schalke gestern sehr kompakt und aggressiv im Spiel.
Genau wie sich es als ein Auswärtsteam gehört.
Das vergessen hier warscheinlich viele.
Das was wir gestern gesehen haben ist doch noch lange nicht Rose sein Spielstil.
Es ist auf jeden Fall schon mal Einsatzbereitschaft zu sehen.
Klar viele Pässe kamen noch nicht an.
Die Laufwege waren noch nicht da.
Aber so ist das bei einem Team was dich neu finden muss.
Die neuen müssen sich integrieren und und und.
Was verlangt ihr.
Das wir jetzt jedes Team weg putzen.
Was die Knallköpfe im Dopa von sich geben kann uns doch egal sein.
Da wird jeder durch den Kakao gezogen uns nur die haben Ahnung sonst sowieso keiner.
Wartet ab das wird schon.
Gebt ihm und dem Team Zeit.
Mir hat es wirklich schon gut gefallen.den. ich erinnere mich immer wieder zurück an die letzten Jahre.
Außerdem hinten die 0 und 1 Punkt nach einem Spiel.
Wo ist das Problem?
Das war ein super Gegner das sollte man nicht klein reden.

Ich habe das Forum seit gestern bis jetzt gemieden, weil ich dachte die Reaktionen seien wesentlich negativer als sie auf den ersten Blick ausfielen und ich muss gestehen: Gestern Abend war auch ich ein wenig enttäuscht. Zu groß die Euphorie, zu hoch die Erwartungen, zu gut die Transfers und zu viele Vorschusslorbeeren für diesen tollen Trainer, als das man mit einem mickrigen 0:0 in die Saison startet. Oder? Na jedenfalls hatte mich ein Pathos ergriffen und wenn der einen mal ergreift, dann wird es schwer ihn loszuwerden und auch wenn das Spiel eigentlich gut war, konnte es unserer riesigen Vorfreude nicht gerecht werden. Wie auch? Der Trainer kommt, verspricht geilen Fussball und dann sowas? So hohe Erwartungen kann man nunmal höchstens erfüllen, wahrscheinlich wird man sie enttäuschen und ganz sicher wird man sie nicht übertreffen.

Lange hab ich über das Spiel nachgedacht und es Revue passieren lassen. Dabei ist mir vor allen Dingen ein Spiel eingefallen: Darmstadt gegen Borussia M'Gladbach, 21.01.2017; Endstand 0:0. Auf den ersten Blick komplett unterschiedliche Ausgangssituationen, aber doch recht ähnlich. Neuer Trainer, schwierige vorhergegangene Halbserien, die in einem Trainerwechsel mündeten und hohe Erwartungen, die eben jene neue Trainer niemals auf Anhieb erfüllen konnten. Endstand und Spielverlauf waren auch sehr ähnlich. Gladbach jeweils überlegen, aber nie so drückend, dass ein Sieg zu 110% verdient gewesen wäre.

Hecking war, wie ihr alle wisst, Nachfolger von Schubert, der wiederum war Nachfolger von unserem Erfolgscoach Lucien Favre. Ist man ehrlich, hatte Favre einen derart tiefen Schuhabdruck hinterlassen, selbst Schubert und Hecking war klar: Wenn ich den füllen will, muss ich ganz schön klotzen.
Schubert machte sich auf ihn zu füllen und der Anfang war gelinde gesagt beeindruckend. Gegner um Gegner wurde niedergefegt in einer Manier, die bis heute in der Borussia sondergleichen sucht, auch vor den Guardiola-Bayern machte man keinen Halt, wieso auch? Die stürmischen Fohlen der 70er schienen zurück. Doch dann das schwierige zweite Jahr. Schubert probierte zu sehr, den Schuhabdruck - hinterlassen von Favre - voll und ganz zu füllen und schoss dabei phänomenal am Ziel vorbei. Zu viele Taktiken, aber keine ordentlich umgesetzt; zu viele Ideen aber keine ausgereift und zu viele Ziele, aber keins davon durchdacht. So geschah es, dass Schubert den Schuhabdruck platt wälzte, von dem favreschen Traumfussball-Schuhabdruck nicht mehr viel zu sehen. Er war schier gar dem Erdboden gleich gemacht und die Borussia war zurück im Existenzkampf wie schon die letzten 20 Jahre davor mit Ausnahme von 6 guten Jahren.

Und so machte sich der nächste daran, den Schuhabdruck zu füllen: Dieter Hecking.
Vorsichtig stellte er den Fußabdruck wieder her, penibel formte er ihn: Er gab den Spielern nach Monaten des Verlierens wieder Selbstvertrauen, gab ihnen nach Monaten der fehlenden taktischen Unsicherheit endlich wieder einen festen Plan an die Hand, nach Monaten des Gegentore-Kassierens gab er ihnen wieder defensive Stabilität und rief nach Monaten unerfüllter gesetzter Ziele ein machbares, festes Ziel zur Orientierung aus: Die Einstelligkeit.

Doch wie es nunmal so ist: Mittelmaß ist nicht sexy und unansehnlicher Fussball noch viel weniger. Nach 2 1/2 Jahren musste man konstatieren: Hecking mag den Schuhabdruck Favres repariert haben, aber es schien gar so als habe er ihn repariert, nur um dann mit viel Wucht daneben zu treten. 1 1/2 Jahren mit teils einschläferndem Fussball folgte ein halbes Jahr, das sich wohl so keiner erträumte und was wurde hier geträumt, zurecht. Die Gegner legte man sich zurecht, wie es sonst nur die Guardiola-Mannen tun und wird der Gegner irgendwann fahrlässig schlägt man zu, wie ein Jäger, der sein Wild jagt. Fast schon untypisch für Fohlen, die in ihrem natürlichen Habitat doch eigentlich so stürmisch sind. Zwischenzeitlich redete man von Heckings Effizienz-Maschinerie. Doch dann gab es den Knick, Hecking verfiel in Panik, warf alles über den Haufen und wir drohten wieder abzurutschen. Und wenn Hecking eins kann, dann ist es Tempo nehmen und stabilisieren. Der Heckingsche Beamtenfussball der Vorjahre, er war wieder da!

Eigentlich war es die logische Konsequenz, dass Eberl den Fallschirm zog. Zu auffällig wurde es: Hecking und Gladbach? Das passt nicht mehr, wenn es je überhaupt passte! Favres Erfolge und geiler Fussball warfen einen zu großen Schatten über Heckings bescheidene, mutlose und tiefstapelnde Körperhaltung/Spielweise und so kam es, dass der kolportierte Allheilsbringer in Gladbach nunmehr anheuert. Ein so einschneidender Paradigmenwechsel, dass für ihn die Phrase "eine Wendung um 180 Grad" gar nicht ausreicht.

Sind wir ehrlich, eigentlich kommt Rose in ein gemachtes Nest. Nicht ganz so gemütlich wie in Salzburg, aber doch um einiges gemütlicher, stabiler und freundlicher als Wolfsburg, Schalke oder Hoffenheim. Nun setzt er an, um in Favres Schuhabdruck zu treten, mit einem anderem Profil, anderer Herangehensweise, anderer Taktik, aber mindestens genau so hohen Erwartungen. Das Fundament wurde ihm mit einem herausragenden Kader gebildet und nun ist es seine Aufgabe, den Schuh so auszurichten, dass er nur noch in die Fußstapfen treten muss, um von dort seine eigenen Abdrücke zu hinterlassen, losgelöst von der Personalie Favre. Mit viel Wucht und Tempo soll es in die Zukunft gehen, irgendwie auch angelehnt an die 70er Jahre - Neuzeit-Fohlen oder so.

In die Vergangenheit zurückkehren, um darüber Zukunft zu generieren; Winckelmann und jedem anderen Klassizisten würde das gefallen. Seid ehrlich, euch gefällt es doch auch! Zurück zur alten DNA mit einem Fundament, das Eberl zusammenschusterte und dem spielerischen Potential, das Favre mit seinem Schuhabdruck hinterließ. Hört sich gut an, aber auf Knopfdruck funktioniert das natürlich nicht.

Und um nun zu dem Darmstadt-Spiel aus 2017 zurückzukommen. Beide Spiele waren analog zueinander keine leichte Kost, aber Trainer brauchen Zeit. In beiden Spielen gehörten uns die besseren Chancen und mehr Spielanteile. Um nun einen Blick in die Vergangenheit zu wagen: Nach dem Darmstadt-Spiel wurde es stetig besser und nun ja, die Gegebenheiten sind da, damit es wieder besser werden kann. Nun liegt es an allen Beteiligten, es besser zu machen. Unterschiedliche Ausgangslagen, aber doch so viele Parallelen.

Für uns gilt es nun, die Euphorie zu dämpfen, die Mannschaft zu unterstützen und vielleicht die Ansprüche runterzuschrauben. Irgendwann, da bin ich mir ganz sicher, wenn wir die nötige Geduld haben, wird Rose Favres Schuhabdruck mit seinem eigenen Profil zu einem Abdruck formen, der so charakteristisch und einzigartig ist, dass er unsere DNA im Optimalfall für Dekaden prägt. Doch wie gesagt, das braucht Zeit, hat es damals bei Favre und bei Hecking auch und na ja bei Schubert, da bin ich mir selbst nicht so ganz sicher, was er eigentlich wollte. Also lasst uns Rose so gut es eben geht unter die Arme greifen, damit er diesen schwierigen Prozess sportlich heil übersteht, denn von den letzten drei Trainern ist er der mit Abstand verheißungsvollste.

Mir persönlich tut es immer wieder gut, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen, um den Status Quo in die neuere Geschichte einordnen zu können. Noch vor 10 Jahren hätte uns Schalke zum Saisonauftakt in die Unterwelt befördert und wenn Rose sich nun weiterhin sukzessive steigert, werden wir alle unseren Spaß haben. Ich entschuldige mich im Voraus für jedwede Diskussionen, die ich mit diesem ellenlangen Post unterbreche. Ich möchte niemandem damit seine Meinung nehmen oder die meine irgendjemandem aufdrängen und sowieso muss niemand auf diesen Post reagieren um des Reagierens Wille, ich möchte lediglich meine zwei Cent zu dem Thema abgeben und mit meinen limitierten kreativen Säften meine - und eventuell auch die anderer - Euphorie etwas bremsen. Denn wie ich eingangs schrieb: Hohe Erwartungen kann man nunmal höchstens erfüllen, wahrscheinlich wird man sie enttäuschen und ganz sicher wird man sie nicht übertreffen.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen wunderschönen Abend und hoffe innig, dass dieser Post nicht zu wild oder zu lang geschrieben ist.

Ich frage mich, wie diese Diskussion wohl abliefe, wenn Plea ins Tor und nicht gegen den Pfosten geschossen hätte...

Kann die Bedenken nicht so richtig nachvollziehen. War im Stadion und es war für mich ein Qualitätssprung ggü letztem Jahr in Personal, Einsatz, Taktik. Da stimmen Abläufe nicht, das Verständnis fehlt. Aber wenn das über die Zeit kommt, dann gibt das eine sehr gute Saison.

100% Zustimmung
Versteh hier die Diskussion überhaupt nicht.
Wenn wir aus unseren Chancen die Tore gemacht hätten würde es diese hier auch nicht geben.

Ehrlich gesagt kann ich euch nicht folgen. Wie oft man in den letzten Jahren in den Ohren hatte, dass die Mannschaft nicht beißt, sich nicht wehrt, nicht kämpft. Max Eberl hat sich schließlich ganz bewusst für einen neuen Trainer entschieden, und wie ich finde war das auch notwendig. Mit Ballbesitz-Fußball kommst du heute nicht mehr weit, nicht einmal die Bayern machen das noch.

Die elegante Variante hatten wir jahrelang, und die ist nun einfach ausgelutscht. Das was als Maloche betitelt wird, das spielt inzwischen nahezu jedes Team - mal besser, mal schlechter.

Zum Glück haben Spieler und Trainer schon gesagt, dass es im letzten Drittel noch Abstimmungsprobleme gibt, dann wüsste man nämlich das das nicht der Normalzustand ist. Marco Rose wurde bei der Pressekonferenz nach dem Spiel explizit nach der Attraktivität des Spiels gefragt. Kurz gesagt: es ist taktisch noch nicht perfekt, im Positionsspiel sieht er noch Nachholbedarf. Das System ist noch nicht verinnerlicht.

Ungeduld bringt derzeit gar nichts. Ich weiß nicht wie man nach ein paar Spielen solche Aussagen treffen kann. Ich bin auch nicht übelst zufrieden, aber ich verstehe nun einmal, dass es von einem gemächlichen Ballbesitz-Fußball ohne großen Anspruch an die Spieler ein großer Schritt ist zu einem Fußball, wo das Kollektiv in sämtlichen Phasen perfekt abgestimmt sein muss. Das Wichtigste war doch jetzt erst einmal, dass wir eine gewisse Stabilität haben, und nun kann man an den anderen Stellschrauben drehen.