Hasan Salihamidzic

Zitat von M0bby


Die Kritik an seiner Person bzgl. den geringen Verkaufserlösen kann ich nur schwer nachvollziehen. Letztlich regelt das der Markt mehr oder weniger von selbst. Und wenn der Markt Corona geschwächt nicht mehr hergibt ist das eben so.
Zugegeben bei Thiago hätten es am Ende sicher auch 30Mio sein dürfen..aber so what?

Alaba war ewig ne Hängepartie, da hat sich eben NICHT klar abgezeichnet dass dessen Zukunft außerhalb Münchens liegt. Und von angemessenen Angeboten für David wäre mir auch nichts bekannt. Ist ja nicht so als hätte Madrid großzügig mit den Scheinchen vor unserer Nase rumgewedelt und Hasan sagte dazu "Nein Danke" oder habe ich was verpasst? Am Ende fand man nicht zusammen, immer mehr Spieler schielen in diesen Zeiten auf Ablösefreie Wechsel, da kann man dann nicht viel machen außer überzogenen Gehaltswünschen nachzukommen. Ausstiegsklauseln ziehen oder hohe Ablösesummen zahlen wird ihm negativ ausgelegt, Irrwitzigen Summen beim Gehaltswunsch für VVL nachkommen ist das selbe in Grün und wäre dann ja wohl genau so wenig positiv hervorzuheben würde ich meinen.

Da würde ich übrigens auch ganz klar der Einschätzung widersprechen hartes Verhandeln und Pokern gehöre nicht zu seinen Stärken. So wie sich die ganzen Verhandlungen hingezogen haben in letzter Zeit ist das für mich ein eindeutiges Indiz dafür, dass da im Gegenteil extrem Hart verhandelt wurde.

Kritik bzgl. Boateng kann ich verstehen. Da gab es ja scheinbar im Jahr zuvor ein einigermaßen vernünftiges Angebot, man entschied sich aber dagegen und war der Meinung eine letzte Saison mit ihm in der IV ist mehr Wert als kA 20Mio oder was da im Gespräch war.
Diese (Fehl?)Entscheidung reicht bei mir aber nicht mal im Ansatz aus um aufs Ergebnis zu kommen er wäre untauglich und müsste ausgetauscht werden.

Die relevanten Transfers waren bis auf Sarr für mich alle okay (Roca, Sabitzer) bis hin sehr gut (Davies).
Pflichtverlängerungen mit Lewandowski und Kimmich wurden erreicht.
Die Kategorie darunter mit bspw. Coman hat ebenfalls geklappt, bei Alaba hätte man es sich einfach machen und ihn mit Kohle zuschütten können war aber letztlich nicht bereit über die Schmerzgrenze hinaus zu gehen. 17,18 Mio waren da auch für meinen Geschmack einfach zuviel, die Entscheidung Nein zu sagen sehe ich ehrlich gesagt positiv denn da hängt viel mehr dran als nur 1 Spieler Stichwort Gehaltshygiene. Sonst bis du demnächst nämlich an nem Punkt wo 7,8 Spieler der Meinung sind 18-20 Mio. wären gerechtfertigt

Zitat von Pereos
Von Außen betrachtet sollte man mit ihm klar verlängern. Wie als Spieler hat er sich wieder durchgebissen.
Jetzt herrscht Ruhe im Club und die Räder greifen. das Scouting ist gut, es wird nach Bedarf gekauft.
In der CL kann man jede Mannschaft wegputzen und man steht nicht zu Unrecht auf Platz 1 der Clubrangliste.
Würde ich wetten, würde ich dieses Jahr mein Geld beim CL Titel auf die Bayern setzen.
(Sollte nächstes Jahr Mbappe tatsächlich zu Real wechseln, werde ich auf die setzen )
Das Hoenesische "Er ist deutscher Nati Spieler, den holen wir! " wird nicht mehr ohne Sinn und Verstand angewendet. Der Kader wirkt rund und echte Schwachstellen gibt es quasi nicht mehr. Vielleicht fehlen noch ein besserer RV und ein physisch starker ZDM ala "Prime Martinez".

Natürlich sind die Ablösefreien Wechsel von Alaba und Süle bitter. Da fallen mitten in der Pandemie mal 100 Mio. weg. Aber es ist eine Tendenz der Liga, dass selbst in München bei den Gehältern nicht mehr mit England, PSG, Real mitgegangen werden kann. Eine Tendenz, die sich verstärken könnte, wenn man die Entwicklung der Liga aus ständigen quasi Geisterspielen und gleichzeitig saftig steigenden TV Abos betrachtet.

Was er natürlich nie wieder machen darf sind 2 Dinge. Der absurde Deadline Day EL Resterampe Tag. Aber vor allem ein selbstzerstörerischen Ego Streit "ala Schmadtke" mit einem Erfolgstrainer. Der Streit mit Hansi Flick war sehr grenzwertig und dafür hat er intern wohl auch die gelbe Karte bekommen. KHR sagte mal, dass man sowas beim FCB nie wieder erleben wolle. Sollte er sich also mit Nagelsmann zerstreiten, dann dürfte er in diesem Falle fliegen. Damit muss er umgehen, dass Nagelsmann einiges an Macht haben wird/hat. Aber da er es war, der den holte und die beiden sehr harmonisch wirken, wird er damit umgehen müssen. Gleichzeitig hat er mit diesem Wechsel die Trainerposition beim FCB auf Jahre bestens besetzt. Diese seit dem Heynckes Abgang Dauerbaustelle wurde dank Mintzlaffs Hilfe auf Jahre geschlossen. Weswegen die neue Bayern Führung aus Kahn-Brazzo-Nagel sehr viele und spannende Jahre vor sich haben könnte. Zumindest, sollte Corona und Dazn/Sky nicht die Liga finanziell downgraden.

Zitat von Westfalian


Seit Kalle und Uli HS und dem Scouting mehr Autonomie eingeräumt haben und Spieler nicht mehr aufgrund eines guten Spiels (gegen Bayern) geholt werden, läuft die Kaderplanung (Ironie an: überraschenderweise, Ironie aus) besser.

Kalle hat gut reden, dass er einen solchen Zwist nicht nochmal erleben wolle. Als stärkste Führungskraft innerhalb der AG ist er Hauptverantwortlich für eine gute Zusammenarbeit unter den Protagonisten gewesen. Er hat durch eigene Passivität einen guten Teil dazu beigetragen, dass der Streit so eskalieren konnte.

Zitat von Westfalian

In letzterem Punkt wird es keinen Konsens geben zwischen einzelnen Usern.

Wenn sich User wie Du auf das Thema Erlöse aus Transfers fixieren wollen ist das grds legitim. Es gibt aber Argumente, die diese Situation nicht alleine an der Person HS festmachen würden und ihm deswegen per se schlechte Arbeit attestieren würden.

Nimmt man die Fälle Thiago und Alaba, konnte man für Thiago noch 30 Mio EUR bei 1 Jahr Restvertrag erzielen. Dieses Transferergebnis taucht in keiner Argumentation mehr auf. Die Frage bei Alaba an die Kritiker lautet a) wie weit hätte man denn als SV in Sachen Gehalt gehen sollten um diesen Umstand ablösefreier Abgang verhindern zu können und b) wie hätte man Alaba denn 1 jahr vor Vertragsende verkaufen können und zwar an wen?

Zitat von Stoffler

Zumal gerne ignoriert wird, dass auch andere europäische Topclubs das Problem haben, die Verträge frühzeitig zu verlängern. Das ist kein exklusives Problem des FC Bayern. Frag nach bei Chelsea mit Christensen und Rüdiger, bei Juve mit Dybala, Milan hat Donnarumma und Calhanoglu ablösefrei verloren usw....

Klar wäre es ärgerlich, wenn nun auch noch Tolisso ablösefrei gehen sollte. Man muss aber sehen, dass die Spieler am längeren Hebel sitzen. Niemand hätte hier dafür plädiert, vor 1,5 Jahren langfrististig mit Tolisso zu verlängern. Hätte der Verein ein lukratives Angebot für ihn gehabt, hätte man ihn wohl auch verkauft. Dann muss der Spieler noch zustimmen, der aber auch weiß, dass er in einem Jahr ablösefrei wechseln kann. Ganz so einfach ist es halt auch wieder nicht.

Zitat von TurpAC
Hasan gibt einfach nur das Geld aus, das ihm an die Hand gegeben wird und das macht er unterm Strich absolut zufriedenstellend. Er zahlt Topspielern Top Gehälter, kauft teure Spieler teuer ein und hat ab und an ein Händchen richtig gute günstige Spieler für günstiges Geld einzukaufen.
Um ihn in gänze zu beurteilen müsste man wissen wie er sich auf dem Markt behaupten würde, wenn er nur das Halbe Budget zur Verfügung hätte und nicht mehr jedem Spielern den er holen/halten will sein Wunschgehalt mit Schleife drum anbieten kann und das selbe bei abgebenden Vereinen. Aber warum sollte das passieren? Läuft ja insgesamt.

Zitat von koscri


Ich mag Deine Argumentation und stimme Dir zu: ganz so einfach ist es eben nicht und andere Vereine haben dasselbe Thema.

M.E. nach kommen Vereine tendenziell eher in diese Diskussion, wenn es keinen klaren Plan und Konsequenzen gibt. Spieler wollen erstmal spielen und Erfolge feiern - lassen wir unrühmliche Beispiele wie Bale bei Real außen vor.

Dybala hat bei Juventus keine Konkurrenz um den Stammplatz. Christensen bei Chelsea ebenfalls nicht - da hat man mit den Verhandlungen Rüdiger eher eine zweite offene Flanke. Milan hatte ebenfalls kein Druckmittel für Calhanoglu.

Es ist wie so häufig im (Berufs)Leben: eine gewisse Zeit lang spricht man miteinander und verhandelt, jedoch sollte die Vereinsseite aus Verantwortungsgründen irgendwann zu dem Punkt kommen den Status Quo - nämlich geplatzte Verhandlungen über Verlängerung - zu akzeptieren und dann eine Wettbewerbssituation für den Spieler mit auslaufendem Vertrag schaffen. Der Spieler mit auslaufendem Vertrag muss sich dann gemeinsam mit seinen Beratern die Frage beantworten, ob er sich dem Wettbewerb stellt und ggfs. weniger / kaum noch spielt oder den Vertrag nicht erfüllt, früher transferiert wird und Transfererlöse für den Verein statt Handgeld für den Spieler fließen. Auch wenn dies hart klingen mag - wir sprechen bei Fussballprofis von Arbeitnehmern, die in einem Jahr mehr verdienen als die meisten anderen Arbeitnehmern in ihrem ganzen Leben.

Zitat von robstar

An sich macht er einen anständigen Job.

Dicke Fehler sind, dass er sich nicht um Süle und Tolisso gekümmert hat. Die sind damit als "zu schlecht" gebrandmarkt und machen nun die Biege und nutzen ihre Vertragssituation natürlich gleich auch mal dazu
aus noch ein Handgeld einzustreichen.
Das man sich erst auf den letzten Metern anfängt um die Spieler zu kümmern, ist schwach. Entweder macht
man das rechtzeitig oder zieht seine Linie durch, weil man sie intern als nicht ausreichend stark einsortiert hat.
Nun ist der FC Bayern der große Verlierer, wenn man doch eine Verlängerung will und die Spieler aber ablehnen.

Generell kann man Verträge nicht erst so kurzfristig verlängern, wenn schon ein ablösefreier Wechsel und dicke Handgelder winken. Das ist amateurhaft, weil es den Preis nach oben treibt. Bayern-Spieler werden international immer gefragt sein. Dass interessierte Vereine schon mal anklopfen und ihnen mit Zahlen den Kopf vernebeln, kann man sich denken. Damit müssen die Bayern dann konkurieren. Verlängert man deutlich früher, ist noch keiner an denen dran und man selber bestimmt das nächste Gehalt.

Die Gehälter ufern gerade aus bei den Bayern. Das muss man Salihamidzic ankreiden. Hernandez - so gut er mittlerweile sein mag - war ein absoluter nonsens Transfer. Man war gut in der IV aufgestellt und trotzdem hat man sich eine Rekordablöse in dem Mannschaftsteil geleistet, weil man wohl mal im Konzert der Superablösen mitmischen und eine Duftmarke setzen wollte. Das mit einer solchen Ablöse aber auch ein Super-Gehalt einher geht, an dem sich jede zukünftige Vertragsverlängerung messen lassen wird, sind sehr kostspielige Nachwirkungen. Auch Sané hat da zusätzlich eine Marke im Gehaltsniveau gesetzt, die jede folgende Vertragsverlängerung verteuert hat. Auf die Spieler hätte man besser verzichtet, weil sie einem jetzt und zukünftig wirtschaftliche Probleme bereiten werden.
Hoeneß schwillt sicherlich der Kamm bei den ausufernden Gehältern...

Zitat von koscri


Es muss ja nicht immer einen Konsens geben, Diversität in den Meinungen hilft unseren eigenen Horizont zu erweitern.

Wenn ankommt ich würde mich auf Transfererlöse fixieren drücke ich mich vielleicht falsch aus oder werde falsch verstanden. Mir geht´s um einen möglichst breiten Blick, neben den sportlichen Erfolgen gehört die wirtschaftliche Situation mit dazu, denn Fussball ist Geschäft geworden. Den ganzheitlichen Blick vermisse ich in manchen Diskussionen hier, vielleicht weise ich daher stärker darauf hin.

Dass Thiago unter Wert abgegeben wurde sehe ich genauso und habe dies auch bereits angemerkt.

Zum Bsp Alaba: Dusan Vlahovic wäre auch erst 2023 gerne ablösefrei aus Florenz gegangen. Jetzt wurden dann doch noch 75 Mio€ + X gezahlt. M.E. hätte man Alaba und Beratern 18-24 Monate vor Ablauf mitteilen sollen nicht in ein letztes ablösefreies Jahr gehen zu wollen. Konsequenterweise hätte dann auch zum letzten Vertragsjahr Ersatz für den Kader verpflichtet werden sollen mit dem Alaba dann in einer Rolle als Herausforderer um einen Platz konkurriert und eben spielt oder nicht spielt - je nach Entscheidung des Trainers. Wenn der Spieler den Kampf um den Platz annimmt und seinen Vertrag ausfüllen möchte, dann ist es eben so. Wenn der Spieler aber keinen Konkurrenzdruck hat, dann macht er eben das, was Alaba und seine Berater gemacht haben.