29. Spieltag: VfL Wolfsburg - Eintracht Frankfurt

Corona, Corona, Corona. Nein, die Rede ist nicht vom Bier, sondern vom Virus, dass uns Allen seit Monaten auf die Nerven geht und nicht nur in Deutschland Tausende vom Leben zum Tode gebracht hat. Nebeneffekt dieser Pandemie war auch das Aussetzen fast jedweden Profisports in Deutschland, eben auch das der Fussball-Bundesliga bis vor zwei Wochen. Somit schreibe ich zu einem Zeitpunkt, an dem wir uns über die Relegationen unterhalten und den Siegern der europäischen Wettbewerbe zujubeln sollten, „erst“ über den 29. Spieltag dieser Saison, an dem es den Rumpf von Eintracht Frankfurt (Gerade die Eintracht wird ja erst durch ihre Fans so richtig furchteinflößend) in die Volkswagen Arena verschlägt. Neben mir läuft gerade die Freitagspartie, Freiburg gegen Bayer, und es wirkt immer noch wie ein Trainingsspiel, bei dem ausnahmsweise Kameras und Journalisten anwesend sind. Und doch, es ist Realität, wenn die Eintracht morgen bei uns zu Gast ist, werden außer den engsten Zirkeln beider Teams keine anderen Personen mehr im Stadion sein. Es ist richtig, es ist wichtig, nur gewöhnen kann ich mich nicht wirklich daran. Der WDR nutzte das bei seiner ersten „Corona-Konferenz“ zum nicht ganz taufrischen Witz, für unseren VfL würde sich ja sowieso nichts ändern, die Stimmung bei Geisterspielen seien wir ja gewohnt – Naja, selbst schuld, wenn man sich Sender anhört, die in ihrem Sendegebiet auf Ruhrpott- und Rheinderby zurückgreifen können. Ist ja, wie gesagt, nichts Neues.

Egal, wie man dazu steht, die Liga geht weiter, und morgen kommt die Frankfurter Eintracht zu uns. Mit einem Spiel weniger stehen die Adler „nur“ auf Platz 14 der Tabelle, zwei Punkte vor Fortuna Düsseldorf auf dem Relegationsplatz. Man könnte also von akuter Existenzangst sprechen im Riederwald, nur bisher sehen die Offiziellen die Lage anscheinend relativ gelassen. Ich hänge oftmals zum Mitlesen im Frankfurter Forum rum, und außer den Fans, die sich verständlicherweise Sorgen machen, habe ich da noch wenige alarmierte Stimmen gefunden. Im Gegenteil, man scheint sich mehrheitlich auf das extrem wichtige Nachholspiel gegen Werder Bremen zu konzentrieren, das nur vier Tage nach unserem Duell in Bremen stattfinden wird und wohlweislich entscheiden wird darüber, wie sehr die Eintracht sich noch nach unten orientieren wird müssen. Im letzten Spiel schaffte man in Frankfurt nach 1:3 – Rückstand gegen den SC Freiburg (Interessanter Zufall, dass unsere beiden letzten Gegner gerade gegeneinander spielen) noch ein 3:3, obwohl man einen ligaweiten Torschussrekord aufstellte. 35 Torschüsse gab Eintracht Frankfurt am Mittwoch ab, 25 davon waren Großchancen, die man entweder neben das Tor setzte oder die Keeper Schwolow vom SC zwar prüften, aber selten den Weg an ihm vorbei fanden. „Wir haben die Gegentreffer zu einfach bekommen“ sagte Timothy Chandler dann auch, berechtigterweise, nach dem Spiel. Das Spiel der SGE war, neben den natürlich offensichtlichen defensiven Wacklern denn auch gar nicht schlecht, die Spitzen Dost und Silva harmonierten gut miteinander, während IV Hinteregger das Spiel dermaßen ankurbelte, dass er ab und zu sogar von Torwart Kevin Trapp wieder nach hinten zitiert werden musste – Die Tore gegen die Bayern und die Chancen gegen den SC geben ihm dennoch Recht, Hinti hat viel von dem, was wir am Dienstag in Marin Pongracic sehen durften.

Der Rest sollte bekannt sein, und wenn nicht, gibt es sicherlich noch Frankfurter hier, die uns aufklären können. Die Eintracht muss gewinnen, zumal in ihrer momentanen tabellarischen Lage, und außer dem gelbgesperrten Ilsanker sind quasi alle Mann an Bord. Ich tippe für morgen auf folgende Aufstellung:

Trapp
Hinteregger – Hasebe – Abraham
Kostic – Rode – Kohr – Touré
Kamada
Dost - Silva

Für uns natürlich relativ dankbar auf dem Papier, denn bekommt man Mittelfeld und Offensive in den Griff, wie am Dienstag eindrucksvoll geschehen, kann man die Dreierkette vor Trapp hübsch bearbeiten, zumal mit einer Kante wie Dost und den schnellen Leuten wie Victor, Steffen, Roussi und Mbabu. Wenn, ja wenn man die Offensive in den Griff bekommt.

Apropos, unsere Ausgangslage für Morgen ist ja ebenfalls schnell erläutert – Europa ruft, gerade nach dem grandiosen Sieg gegen Bayer unter der Woche. Platz sechs steht zu Buche, drei Punkte vor Hoffenheim und vier vor dem SC Freiburg (Der momentan mit 0:1 gegen Bayer zurückliegt). Gegen Bayer gab es eine giftige, griffige Leistung mit starkem Defensivverbund und grandiosen Leistungen gerade von Victor (Den ich selbst noch gescholten habe vorher), Schlager, Mbabu und Pongracic, dazu kam noch Maxi Arnold mit der Partie der Saison, grandiosen Pässen in die Spitze und einem Antrieb, der sich und der Mannschaft wahrscheinlich noch unter der Dusche der BayArena eingeheizt hat. Wir haben morgen die ganz große Chance, einen großen Schritt auf Europa zu zu machen, und die Eintracht wird zwar ihr möglichstes tun, um das zu verhindern, aber wenn wir unsere Leistung wie am Dienstag auf den Platz bringen mit einer kompakten Defensive, einer griffigen und Galligen Zentrale, schnellen Gegenstößen auf den Außen und einem Pongracic, der in der Luft jedem Keeper der Liga Angst machen kann, dann sollten wir gute Chancen haben.

Casteels
Roussi – Brooks – Pongracic – Mbabu
Schlager – Arnold
Brekalo
Steffen - Victor
Weghorst

Gerne auch im 4 – 4 - 2 wie gegen Bayer, die Doppelspitze Weghorst/Victor war nämlich alles andere als schlecht. Admir Mehmedi und Yannick Gerhardt (!) sind nach ihren Verletzungen im Kader dabei, Gui allerdings aus Vorsichtsgründen noch nicht. Jedoch sollten wir im Hinterkopf behalten, dass es bei 27 Geisterspielen nach der Corona-Pause nur 5 Heimsiege gab, also in keinen 20 Prozent der Spiele. Die Eintracht wird druckvoll und mit Wut im Bauch nach den verschenkten Punkten gegen Freiburg antreten, dieses müssen wir im Hinterkopf behalten und entsprechend ruhig agieren, Gegenstöße setzen und vor dem Tor noch kaltschnäuziger werden, als in der Anfangsphase.

Statistiken schenke ich mir ob der späten Stunde, zumal dieses Spiel eh seine Eigendynamik entwickeln wird. Ich halte für mich persönlich diese ganze Corona-Problematik aus den regulären Statistiken heraus, denn die Situation momentan ist für den Fussball nicht normal und wird es auch nicht werden. Selbst wenn uns die EL wiederum gelingt diese Saison, werden wir nicht im Stadion mit dem Team feiern können, sondern höchstens in kleinen Grüppchen gemäß der jeweils geltenden Regeln vor dem Fernseher. Bei Bayern feiert ja eh niemand mehr den Meistertitel, aber so komplett Titel, internationale Qualifikationen und Klassenerhalte nicht feiern zu können, nicht kollektiv um Abstiege trauern zu können – Das ist, bestimmt nicht nur für mich, ein komisches Gefühl. Der Mai, eigentlich seit jeher DER Monat in der Fussballpyramide unseres Landes, ja Europas, ist nichts weiter als Durchgangsstation, die Entscheidungen sind vertagt und werden sicherlich geringfügig anders ausfallen, als mit Zuschauern im Stadion. Werder beispielsweise dürften die Fans extrem fehlen im Abstiegskampf, der Eintracht, die doch so gepusht wird normalerweise, ebenso. Vielleicht entbehrt der Scherz des WDR, den ich im Vorhinein erwähnt habe, doch nicht einem gewissen Kern – Vielleicht ist es für unsere Jungs wirklich einfacher, sich an Geisterspiele zu gewöhnen, wenn man nicht dermaßen auf die Unterstützung der Fans angewiesen ist. Wünschenswert wäre es jedenfalls, nach den Dreiern gegen Augsburg und Bayer nun auch zu Hause die ersten „Corona-Punkte“ zu holen! Hoffenheim ist in Mainz mit einer machbaren Aufgabe konfrontiert, und da wir wohl nicht weiter nach oben schielen können (11 Punkte Rückstand auf BMG sprechen Bände), gilt es nun mit aller Macht, den sechsten Platz zu verteidigen und irgendwie die drei Punkte auf Platz sieben zu halten, bis es am 34. Spieltag ins Bonusspiel gegen die Bayern geht!

Auf geht’s Wölfe, reißt die Adler!

Es gibt 0,0 Gründe irgendetwas an der Startelf zu verändern.

Also Never change a winning team und den nächsten Sieg holen

Genau das tritt anscheinend ein, die gleiche Aufstellung wie gegen Leverkusen!

Bank: Pervan, Tisserand, Knoche, Gerhardt, Justvan, Horn, Ginczek, Mehmedi, Marmoush.
Wäre allerdings schade für Llanez, den hätte ich als Option gerne noch gehabt.

Unnötiges Gegentor.

Och nee....halb fiel er, halb sank er hinunter

Puhhh...dafür einen Elfer? Sag für mich speziell in der letzten Wiederholung eher nach einen Schwächeanfall von Silva aus.
Эта статья в последний раз редактировалась Ruffy1983 30 мая 2020 г. на 17:00 Часов

So ist das wenn man vorne das Ding nicht macht .

Aber zuhause reißen die Wölfe ja meist eh nichts.

Grund für das Fallen war Pongracic definitiv nicht

Boah, der Michael Born ist ein sooo schlechter Kommentator

Der Elfer ist mal wieder eine „Witz-Entscheidung“. Beide ziehen und zerren und Silva fällt um wie ein kleines Kind.

Ansonsten versieben wir viel zu viele Chancen. Frankfurt zeigt eindrucksvoll, wie anfällig sie hinten sind. Wenn er 2-3 Buden machen, kann sich aus dem SGE Lager keiner beschweren. Victor heute mal wieder ein Ausfall. Auch Brekalo mit einer mäßigen Leistung. Würde Ginczek und Mehmedi zur zweiten Hälfte bringen.