1. Spieltag: VfL Wolfsburg - FC Schalke 04

Der VfL Wolfsburg im Umbruch – Folge 3524. Es geht wieder los, endlich wieder Vereinsfussball, nachdem wir uns wieder mal über den Rettungsanker Relegation in den sicheren Hafen geschwungen haben wie Tarzan an seiner Lieblingsliane, jetzt über einen Monat zuschauen durften, wie sich einerseits die deutsche Nationalmannschaft sang- und klanglos aus dem größten Verbandswettbewerb der Geschichte verabschiedet hat, zum anderen mehr Standardtore in der Nachspielzeit bewundern durften als je zuvor. Der Trip nach Elversberg war zwar schön und, zumindest bis zum Stadion, regelrecht nostalgisch, aber was für die Elversberger das Spiel des Jahres – Zugegeben mit einem Gegner, den sie sich nicht gewünscht haben dürften – war, war für uns erst der Einstieg in das, was wirklich zählt: Die neue Bundesliga-Saison. Spiele gegen S04, bei denen Königsblau immer von Heimspielen in Niedersachsen ausgeht, Spiele in München, bei denen wir uns wieder und wieder abschießen lassen, Spiele in der Riesenschüssel zu Berlin, die als Ausdruck diktatorischer Gigantomanie gefühlt noch das Luschniki in Moskau schlägt und der Hertha regelmäßig das Gerücht noch schlechterer Stimmung als beim VfL an die Hacken hängt, Spiele in Nürnberg, seit der unrühmlichen Posse um die Wasserschlacht anno dazumal immer für einen Lacher zu Lasten des VfL gut, Spiele in der Stadt des deutschen ESC und und und. Das der HSV und Köln da eine Saison (mutmaßlich) aussetzen? Geschenkt. Allen Unkenrufen zum Trotz ist die Liga noch immer furchtbar attraktiv, bis auf wenige Ausreißer extrem ausgeglichen und für den gemeinen Fussballfan noch immer Anziehungspunkt Nummer Eins im nationalen Fussballsport. Und wir sind, ob verdient oder nicht, auch weiterhin dabei!

Auf geht’s also zum x-ten Neuanfang dieses Vereins mit neuen sportlichen Verantwortlichen, neuen Spielern und den alten Fans (Wohlweislich weniger als noch vor einem Jahr) geht es nun also zu Hause gegen den FC Schalke 04, den Zweiten der vergangenen Spielzeit und diesjährigen Champions-League-Teilnehmer. Man hat sich letzte Saison mit deutlichem Vorsprung hinter den Bayern die „Meisterschaft der Regulären“ gesichert, in dem man zwar nicht immer ansehnlichen – Teilweise auch ganz grausamen – Fussball gespielt hat, der jedoch zum größten Teil furchtbar effektiv war und Neu-Trainer Domenico Tedesco auf dem Schleudersitz der Knappen eine vorzeitige Vertragsverlängerung beschert hat.

Das Duo Heidel-Tedesco funktioniert, alte VfL-Haudegen wie Naldo und Daniel „Blindfisch“ Caligiuri erleben ihren zweiten fussballerischen Frühling und Spieler wie Harit, Embolo, Sané, Nastasic und Mascarell sorgen dafür, das den Gelsenkirchenern sowohl vorne als auch hinten Alternativen zur Verfügung stehen, die Abwehrreihen und Stürmer der Liga das Fürchten lehren sollten. Gerade auch Cedric Teuchert und Steven Skrzybski könnten Kandidaten sein, die diese Aufzählung noch in positiver Weise erweitern, so sie sich schnell an die Bundesliga akklimatisieren. Beim Pokalauftakt in Schweinfurt gab es einige Anlaufschwierigkeiten, aber wer wären wir, uns ausgerechnet darüber auszulassen? Nein, Schalke hatte einen extrem variablen und bis in die Haarspitzen motivierten Gegner an der Hand, der sich teuer verkauft und die relativ geringe Niederlage verdient hat. In den meisten Phasen des Spiels war Königsblau nicht wirklich gefährlich, jedoch auch weit davon entfernt, ins Schwimmen zu geraten oder gar die Kontrolle über das Spiel zu verlieren. Man hat in Bayern ein typisches Erstrundenspiel abgeliefert, das (hoffentlich) nicht zwangsläufig Rückschlüsse auf den kommenden Samstag zulässt.

Aufstellungstechnisch nehme ich dann auch mal Schweinfurt her:

Fährmann
Nastasic – Naldo – Sané
Bentaleb
Baba – Harit – Stambouli (?) - Caligiuri
Burgstaller – Uth

Man möge mich korrigieren, falls ich mich zu offensichtlich vertue. Stambouli habe ich pro Forma gegen McKennie getauscht, bei dem ich nicht weiß, wie die Chancen auf einen Startplatz am Samstag aussehen – Auch hier ist Aufklärung gern gesehen.

Wir dagegen durften ins Saarland fahren. Der runderneuerte VfL, noch immer ohne Zinnen im Wappen, dafür aber mit Schäfi als Sportdirektor und Schmadtke im Schlepptau, immer noch mit Bruno auf der Bank und Renato Steffen auf Rechts, immer noch mit Gui hinten, dafür aber auch schon mit den Neuen Roussillon und Ginczek (Dank dem wir mindestens noch eine Runde im Pokal mitschwimmen dürfen – Auslosung im Rahmen der Sportschau am selbigen Samstag). Der eine Startelfhoffnung, der andere bisher eigentlich Vertreter von Neuzugang Weghorst, dessen Vaterfreuden am letzten Samstag aber Grund genug waren, ihm die Reise auf den Elversberg zu ersparen. Er wird gegen Schalke wohl wieder im Kader stehen, Felix Klaus sicherlich nicht, er erholt sich noch von einer OP.

Macht bei uns folgende Elf:

Casteels
Roussillon – Brooks – Udo/Knoche – William
Guilavogui
Arnold – Gerhardt/Malli
Brekalo/Malli – Steffen/Mehmedi – Austausch der Seiten auch untereinander denkbar.
Weghorst/Ginczek – Vielleicht kann hier nochmal jemand Trainingseindrücke schildern.

Die Aufstellung ist natürlich geklaut von unserem Kurztrip ins Saarland, gerade vorne rechts aber auch selbsterklärend. Klaus fehlt weiterhin, Steffen ist zwar unermüdlich auf seiner Seite, bisher aber leider so torgefährlich wie ein durchschnittlicher Kartoffelacker in der Brache. Insgesamt dürfte das noch für alle Spieler gelten, denn bis dato scheint sich niemand in der Vorbereitung hervorgetan zu haben, auf den man wirklich hoffen kann. Viele zeigen vielversprechende Ansätze – Mehmedi als eine Art „hängende Spitze“ mit dem Satellit Ginczek/Weghorst in seinem Orbit, Brekalo als das Genie der letzten Saison, Roussillon als lang ersehnte, defensiv solide und offensiv nutzbare Allzweckwaffe links hinten, Guilavogui als Abräumer, Leader und Captain, Gerhardt als „Rekonvaleszent“ nach der bisher nicht sonderlich erfolgreichen Zeit bei uns. Halten diese Trends an, dann können wir sicherlich eine bessere Rolle in Liga und Pokal spielen als das, was wir gewohnt sind. Wenn nicht? Nuja, darüber reden wir dann. Genau so verhält es sich bei Cornet, den Aulas noch immer nicht gehen zu lassen scheint.

Gegen Schalke sieht unsere Bilanz wie folgt aus: Bei 42 Spielen und 51:62 Toren gab es in der Liga 16 Niederlagen, 15 Unentschieden und 11 Siege. Interessanterweise schlüsseln sich diese 11 Siege aber in drei Auswärtige und insgesamt acht Heimsiege auf, sodass der bei den Schalkern geäußerte Unmut („In Wolfsburg sehen wir selten gut aus!“) nachvollziehbar ist. Umgekehrt können wir aber das Gleiche äußern.

Tja, wie wars in Elversberg? Wenn man bei S04 von einem typischen Erstundenspiel spricht, dann gilt das für uns erst recht. Schlafwagenfussball nach vorn, eine halbwegs stabile Defensive hinten mit dem Lichtblick der linken Seite über Roussillon und Brekalo, über die denn auch die meisten Angriffe liefen und ein Passspiel, das größtenteils noch die Streuung eines explodierendes Kiesellasters aufweist. Das relativ späte 1:0 kam von rechts und stellte Ginczek allein auf weiter Flur, sodass in den letzten zehn Minuten gegen eine massiert anlaufende Elversberger Mannschaft das 1:0 verteidigt werden musste und konnte. Zwischendurch hatte sich gerade William auch nicht im Griff, hat sich beinahe einen absolut unnötigen Platzverweis abgeholt und nur wenige Minuten später einen Elversberger kurz vor knapp umgesenst. Hört sich nicht besonders an, wars auch nicht – Jedoch gilt auch hier: Es war nur ein Pokalspiel. Theoretisch haben wir über die Sommerpause an Potential und Material hinzugewonnen und gerade die Offensive da verstärkt, wo es nötig war: Ganz vorne. Ob das zusammen mit einem teils brillanten Josip Brekalo und einer sich noch immer findenden Abwehr rund um Knoche, Brooks und Udo ausreicht, um den Schalkern Paroli zu bieten? Wir werden es sehen. Wie immer am Anfang der Saison dürfte, auch nach zwei katastrophalen Saisons mit Fussball und Vereinsführung zum Abgewöhnen aber wieder die Hoffnung Hauptantriebspunkt der noch immer treuen VfL-Fans sein, wenigstens 2018/2019 von einer sorgenfreien Saison auszugehen.

Mehr möchte Niemand. Kein Europa, keine Aussicht auf das, was mal der UEFA-Cup war, nur eine Saison im Mittelfeld ohne blutige Nase in der Relegation. Sollen sich diesmal andere darum streiten, wer künftig nach Sandhausen und Heidenheim darf, sollen sich andere mit dem Verein um die Bundesliga prügeln, der nach dem HSV und dem Effzeh „The best of the rest“ darstellt, wenn man den Buchmachern glaubt. Ob Bruno bei uns überlebt? Ob Schäfi und Schmadtke funktionieren? Ob wir diesmal mehr Tore schießen und nicht bis zur letzten Sekunde zittern müssen? Wir werden sehen. Zu wünschen wäre es uns allen.

Allen Schalkern eine sichere Anreise und ein schönes Spiel, aber die Punkte bleiben in der Autostadt!
Эта статья в последний раз редактировалась Tara_noastra 22 авг. 2018 г. на 15:36 Часов

Schöne Eröffnung Tara!

Ich denke in der Abwehr werden wir wenig verändern, gerade Knoche scheint ja (zurecht) gesetzt.

Gespannt bin ich, ob nach Schäfis "Ankündigung" auf RA wirklich noch was passiert bis Samstag.

Schalkes Stärken liegen meiner Meinung nach in der Defensive, von daher wird es schwierig werden, Tore zu erzielen. Da müssen schon gut herausgespielte Chancen entstehen und diese dann auch verwertet werden.
Ein Brekalo könnte da den Unterschied ausmachen, zumindest als Vorlagengeber.

Ich rechne mit einem vorsichtigen Beginn beider Mannschaften, die sich erstmal auf die Defensivarbeit konzentrieren werden. Ich bin gespannt, welche Mannschaft im weiteren Verlauf das Heft in die hand nehmen wird. Wichtig ist, dass der VfL beide Halbzeiten Fußball spielt und nicht wieder eine Halbzeit total verpennt, sonst gehen die Punkte nach Schalke.
Ich rechne nicht mit einem Sieg, hoffe und tippe aber auf ein 1:1 Unentschieden.

Ich gehe von einem klaren Sieg der Wölfe aus. 3:0

Wird ein schwieriges Spiel. Schalke dürfte uns jedoch deutlich besser liegen als Elversberg.


Rechne ehrlich gesagt eher mit einer knappen 1:2 Niederlage hoffe aber auf ein Unentschieden bzw. sogar knappen Sieg.

So würde ich es angehen.
Ich denke wir brauchen Malli, um Offensiv etwas Gefahr zu kreieren. Im Sturm würde ich Gini aufstellen, aufgrund der Bude zuletzt.

Hoffe das wir mit dieser Elf Schalke überrumpeln können. (Vielleicht können Gini und Adi Positionen tauschen im Spiel, hat gegen Neapel die ja in Bestbesetzung waren gut geklappt )
Эта статья в последний раз редактировалась Beuteltier 22 авг. 2018 г. на 20:18 Часов

wird zum Beginn der neuen Saison ein schweres Spiel, aber wir spielen zu Hause und ich rechne mit mind. 1 Punkt. Es fehlt eben weiterhin der RA. Ich hoffe, das wir spätestens am 31.08. dann Cornet begrüssen dürfen, bis dahin, dann eben mit vorhandenem Personal spielen und alles geben.

Wenn der VfL beide Halbzeiten endlich Fussball spiel, wie gegen Neapel dann tippe ich auf ein ganz knappes 2:1.

Tore: Daniel und Josip

Eure Euphorie im allen Ehren. Tippe auf ein 1:3. Nach der schlechten Vorbereitung und dem Gruselauftritt in Elversberg kann es eigentlich nur besser werden - für einen Punkt brauchen wir viel Glück und eine Mauertaktik.

Bei der Aufstellung kann man ja gleich abschenken.
Gerhardt wieder auf AV, ist ja gruselig