16. Spieltag: SG Dynamo Dresden - Karlsruher SC

Nachdem wir unser letztes Heimspiel gegen Düsseldorf endlich wieder gewinnen konnten, folgte vorige Woche leider eine 1:3 Niederlage in Regensburg. Unsere Goldfüße lieferten vor allem in der 2. Halbzeit ein starkes Spiel und waren lange am Punktgewinn dran. Am Ende entschied die Wechselbank der Gastgeber das Spiel. Die Einwechslung dreier frischer Kräfte 15 Minuten vor Schluss, davon zwei über 1,90 m sorgte am Ende für die nötige Wucht und Kopfballhoheit beim entscheidenden Eckball. Unser größter auf dem Feld war mit 1,89 Christoph Daferner. Der Ausfall von drei robusten Innenverteidigern – Tim Knipping (1,90), Kevin Ehlers (1,88 ) und Sebastian Mai (1,95) – ist dann leider manchmal schwer zu kompensieren.

Unser heutiger Gegner, der Karlsruher Sportverein, wurde am 06. Juni 1894 gegründet. Seine größten Erfolge waren die Deutsche Meisterschaft 1908/09 und der Gewinn des DFB-Pokals 1955 und 1956.
Seit 1962 kommt der KSC auf insgesamt 24 Jahre in der ersten Bundesliga (Rang 19 in der ewigen Tabelle) und 25 Jahre in der zweiten (Rang 6 der ewigen Tabelle).
Die erfolgreichste Zeit des Vereins ist eng mit dem Namen Winfrid Schäfer verbunden. Er war von 1986 bis 1998 verantwortlicher Trainer und führte die Mannschaft in der ersten Saison aus der 2. In die 1. Bundesliga. Hier hielt man sich 11 Jahre, erreichte 1996 das Finale im DFB-Pokal und qualifizierte sich 4mal für den UEFA/ UI -CUP.
Der größte Erfolg war hier das Erreichen des Halbfinales im UEFA-Pokal in der Saison 1993/94.
In die Geschichte ging dabei das Rückspiel in der 2. Runde gegen den damaligen spanischen Tabellenführer FC Valencia am 02.11.1993 als das Wunder vom Wildpark ein. Nach der 1:3 Niederlage im Hinspiel wurden im heimischen Wildparkstadion die Spanier mit 7:0 regelrecht vom Platz gefegt. Der vierfache Torschütze Edgar Schmitt, welcher eine Woche zuvor noch einen Autounfall mit 4fach Überschlag unversehrt überstand, trug seitdem den Spitznamen Euro-Eddi. Zur damaligen Mannschaft gehörten u.a. Oliver Kahn und Dirk Schuster.

In dieser Zeit waren die Badener eine Art Zulieferer der Bayern. Neben Oli Kahn wechselten u.a. Michael Sternkopf, Mehmet Scholl, Thorsten Fink, Michael Tarnat und Oliver Kreuzer von Karlsruhe nach München. Der ständige Verlust von Leistungsträgern war letztendlich auch ein Grund für den Abstieg in die 2. Liga 1998 und die Regionalliga 2000.
Die hier drohende Insolvenz wurde u.a. durch 15 Mio. DM für 15% der Fernsehrechte durch den gebürtigen Karlsruher Dr. Michael Kölmel, welcher sich in dieser Zeit auch bei unserer SGD engagierte, abgewandt. 2001 gelang der sofortige Wiederaufstieg in die 2. Liga. In der Folge war der KSC meist zweitklassig. 2007- 2009 gelang noch einmal ein kurzer Ausflug in die Bundesliga, 2012/13 und 2017 – 2019 waren unsere Gäste drittklassig. 2020 konnte eine erneut drohende Insolvenz u.a. durch einen Gläubigerteilverzicht von Michael Kölmel abgewandt werden. Kölmel hält heute 1,58% an der Karlsruher SC KGaA, in welche 2019 der Spielbetrieb ausgegliedert wurde.
Die vorige Saison beendete der KSC als Tabellensechster, befindet sich aktuell auf Rang 9, ist die letzten 4 Spiele ungeschlagen und gewann das letzte Spiel mit 4:0 gegen Hannover 96.

Insgesamt traf unsere SGD bereits 21mal auf den KSC. Aus den alten Bundesländern spielten wir lediglich gegen den VfL Bochum (24) häufiger. Die Bilanz ist bei 6 Siegen, 5 Unentschieden und 10 Niederlagen mehr als ausbaufähig.
Die ersten Duelle gab es bereits in den 90igern in der ersten Bundesliga. In die Geschichte eingegangen ist das Zweitligaspiel in Karlsruhe am 14.05.2017, welches wir mit 4:3 gewannen. Auf Grund schwerer Ausschreitungen beim Spiel Stuttgart gegen Karlsruhe im April, wurde der KSC mit Zuschauerteilausschluss bestraft. Unsere Ultras nahmen damit das Spiel zum Anlass, den DFB den Krieg zu erklären und kaperten das Wildparkstadion als Football Army Dynamo Dresden.

https://www.youtube.com/watch?v=F6Cdpd5hjxI

Viel ist darüber diskutiert und geschrieben worden, heute kann es derartige Szenen nicht geben. Leider sind aus bekannten Gründen heute nur Geister auf den Rängen zugelassen.

Ein kurzer Blick sei noch auf das Zweitligaspiel vom 03.08.2019 in Karlsruhe gestattet, um zu zeigen, dass unsere Kaderplaner heute durchaus aus der Vergangenheit gelernt haben. Mit Sascha Horvath, Baris Atik und Matthäus Taferner waren 3 Goldfüße, die nicht größer als 1,70m waren auf dem Platz. Insgesamt brachte es die Startelf des KSC auf 20,59m, unsere auf 19,64m in der Anfangself, 8 cm Unterschied pro Spieler. Wir spielten zwar den schöneren Fußball, hatten aber am Ende gegen die körperliche Überlegenheit keine Chance und unterlagen 2:4.
Bezüglich der Größenunterschiede brauchen wir uns dieses Mal keine großen Sorgen machen. Nimmt man die Anfangsformationen des letzten Spieltages, kommt man auf 20,24m bei uns und 20,33m bei unseren Gästen. Mit ihrem 1,95 großen Topscorer (8Tore) Philipp Hofmann besitzen sie jedoch einen echten Sturmtank. Ebenfalls im Kader unserer Gäste steht Verteidiger Philip Heise, welcher für uns in 61 Spielen 6 Tore und 17 Vorlagen beisteuerte. Bei mittlerweile 46 Spielen für den KSC stehen 1 Tor und 13 Assists zu Buche. Auf beide gilt es zu achten.

Neben Kölmel und Heise haben unter anderem die Spieler Martin Stoll, Hasan Pepic und Trainer Markus Kauczinski eine Vergangenheit bei beiden Vereinen. Weiterhin war unser heutiger Sportlicher Geschäftsführer Ralf Becker von 2006 – 2009 Co Trainer bei den Badenern.

Lassen wir uns heute von den Geistern nicht verrückt machen und sorgen wir dafür, dass das Gespenst, Namens Abstieg, gar nicht erst in die Nähe unseres Tempels gelangt.

Deshalb gilt wie immer!
Auf geht’s und ALLES geben, auf geht’s DRESDEN KÄMPFEN und SIEGEN!!
Gebt mir ein

Deeee.....