Fortunas Finanzen und Sponsoren

Puhhh. Das hat ja lange gedauert.
Die weitere Verlängerung für "nur" eine Saison ist auch zu beachten.
Immerhin gibt es jetzt Planungssicherheit zur nächsten Saison.
Immerhin.

Immer noch besser als gar keine Verlängerung, obwohl ein Jahr gerade jetzt in Pandemie-Zeiten nicht viel ist. Ich kann mir vorstellen, dass man bei Henkel über das, sagen wir mal, unglückliche Agieren des Vorstandsvorsitzenden nicht sonderlich erbaut ist, man dem Verein aber in der aktuellen Situation helfen wollte.

Ich weiß nicht was unser VV damit zu tun hat.
Эта статья в последний раз редактировалась ESPRIT-Arena 16 июня 2021 г. на 11:01 Часов

Ich finde es jedenfalls ganz interessant, wie sich Parallelen zwischen dem Engagement von Vodafone und dem von Henkel auftun.
Эта статья в последний раз редактировалась ESPRIT-Arena 16 июня 2021 г. на 11:03 Часов

Finde ich jetzt nicht so ungewöhnlich, dass Henkel da nur ein Jahr verlängert. Denke man will da einfach abwarten, wie sich der Fußball im nächsten Jahr entwickelt und ob sich die Zuschauersituation normalisiert oder nicht. Der Fußball allgemein und damit auch Fortuna ist aktuell sicherlich weniger interessant für Sponsoren, als er es noch beim EInstieg von Henkel war.
Und auch Henkel hat Coronabedingt genug Baustellen, das Sponsoring des lokalen Fußballvereins hat da sicher keine Priorität...

@Ilvericher + @usuriq

Habt Ihr's?

Die Auseinandersetzung um Ton und Nachtreten muss meines Erachtens hier nicht stehen, das geht auch privat. (Jetzt sogar wieder analog, wenn es hilft.)


Inhaltlich bin ich übrigens froh darüber, dass Henkel überhaupt weitermacht und nicht die Reißleine zieht. Ich denke schon, dass sich das Unternehmen da mehr erhofft hat, als sie im Moment kriegen, und gerne auch die Querelen in der Vereinsführung ausgelassen hätten. Dass Carsten Knobel die Gremien aus persönlicher Erfahrung kennt, muss da kein Vorteil sein, wie es die RP andeutet. (So oder so dürfte der Vorstandsvorsitzende von Henkel größere Probleme als das Trikotsponsoring von Fortuna haben.)

Nichtsdestotrotz: Hätte Fortuna jetzt noch und ausgerechnet in dieser Saison einen neuen Vertrag aushandeln müssen, hätte es wahrscheinlich schlechter ausgesehen. Egal, wer da im Vorstand sitzt.

@Ilvericher + @usuriq
Den Austausch musste ich etwas bearbeiten. Das muss doch nicht.

Ob da ein Zusammenhang besteht, ist immerhin möglich.
Auch aufgrund der Vorgeschichte mit unserem ehemaligen stellv. ARV, der jetzt Henkel-VV ist.
Ob das mit ein Grund für die lange Entscheidungsdauer und der kurzen Laufzeit jetzt wieder war, weiß ich nicht.
Völlig ausschließen kann man das bestimmt nicht.

Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass es eben genau an Carsten Knobel liegt, dass der Vertrag um ein Jahr verlängert wurde - aus alter Verbundenheit sozusagen. Die wirtschaftliche Lage der Firma Henkel ist nicht berauschend, aber der Dämpfer durch Corona fiel nicht so stark aus wie bei anderen Unternehmen:

https://www.henkel.de/presse-und-medien/presseinformationen-und-pressemappen/2021-03-04-henkel-mit-robuster-geschaeftsentwicklung-im-jahr-2020-trotz-starker-belastungen-durch-covid-19-pandemie-1155992

Ich könnte mir außerdem gut vorstellen, dass Henkel die Situation bei Fortuna im nächsten Jahr neu bewerten wird. Sicherlich ist die Ligenzugehörigkeit das wichtigste Kriterium, aber es wird auch wichtig sein, wer im Vorstand ist und v.a. diesen führt, zumal wir ja nun auf Eigenvermarktung setzen.

Bzgl. des Funktionsgebäudes mal ein finanzieller Gedankengang mit einfachen Zahlen.
Das Funktionsgebäude soll im zweistelligen Mio Bereich liegen.
Für die Finanzierung muss man Gebäudeanteil, Gebäudebestandteile (z.B. fest eingebaute Betriebsvorrichtungen) und selbständige Wirtschaftsgüter (z.B. Einrichtung wie Büromöbel, Trainingsgeräte, EDV, etc) unterscheiden. Notwendig sind die Unterscheidungen auch im Hinblick auf die gewöhnliche Nutzungsdauer und damit der mögliche Zeitrahmen der Tilgungsdauer.
Bei Gebäuden im Betriebsvermögen wird gewöhnlich eine 33jährige Nutzung unterstellt, die auch bei fest eingebauten Betriebsvorrichtungen unterstellt wird.
Bei selbständigen Betriebsvorrichtungen, sowie bei der Büroausstattung kann man von 10 -15 Jahren ausgehen, ebenso verhält es sich bei Trainings- und Fitnessgeräten (ggf. eine verkürzte Nutzungsdauer auf Grund hoher Beanspruchung). Normale EDV Anlagen, etc. 3-5 Jahre.

Zweistellige Mio. Investition fängt bei 10 Mio. an, unterstellen wir diese mal rein für das Gebäude und die fest eingebauten Betriebsvorrichtungen. Erfahrungsgemäß besteht die Bank auf eine max. Laufzeit im gewerblichen Bereich von ca. 20 Jahren. Bei einem Zins von 1,25 % für die 20 Jahre beträgt die Tilgung jährlich ca. 605.000 €.

Unterstellen wir mal weitere 2 Mio für die selbständigen Wirtschaftsgüter die in 10 Jahren getilgt sein müssen, dann kommen inkl. Zinsen nochmal für die nächsten 10 Jahre ca. 260.000 € jährlich dazu.

Die Summe des Kapitalaufkommens für das Funktionsgebäude dürfte für die nächsten 10 Jahre in einer günstigen Variante bei mindestens 850.000 € bis 900.000 € jährlich liegen.
Wenn man dann noch berücksichtigt, dass die Tilgung keine steuermindernde Auswirkung hat, müssen die zur Verfügung stehenden Liquiden Mittel um einiges Höher sein (es sei denn Fortuna erzielt in den Jahren nur Verluste ).

Für Planungssicherheit müsste also ein Investor gefunden werden, der in den nächsten 10 Jahren mindestens jedes Jahr 1 Mio in das Funktionsgebäude investiert.
Welcher Investor hätte denn ein wirtschaftliches Interesse daran?
Da fallen mir als erstes nur entsprechende "Ausrüster" ein, im Hinblick auf die Trainingseinrichtung und im Bereich der Gebäudekommunikation, EDV, Smart-Home, etc.
Ggf. könnte man auch versuchen von allen Sponsoren einen zusätzlichen Obolus zum grundsätzlichen Engagement zu bekommen: 10 x 100.000 € oder 20 x 50.000 € zusätzlich pro Jahr ergeben auch 1 Mio.......
(Ggf. könnten die Funktionäre und Spieler ja auch auf 50.000 € pro Jahr verzichten, damit sie es gemütlicher haben - ich weiß eine unqualifizierte Bemerkung)
Эта статья в последний раз редактировалась Block26 26 июня 2021 г. на 14:37 Часов

Dazu möchte ich Dir gerne an dieser Stelle antworten, über das Trainerteam hinausgehend, da die Frage wofür die Finanzen ausreichen ein ewiges Thema bei Fortuna ist. Schnelle Besserung ist nicht in Sicht, soviel leider vorab.

1. Das Grundübel (auch leider noch heute mit Auswirkungen):

Um irgendwie sportlich wieder aufzusteigen nach dem Abstieg in die 3.Liga, schlossen die damaligen Verantwortlichen 1999 einen Vermarkter-Vertrag mit der Sportwelt ab. 22 Jahre ist das nun her. Von den damals 15 Mio.DM (7,4 Mio.€) blieb nach diversen Spielereinkäufen und Gehältern nicht nur nichts übrig, es folgte sogar der Abstieg in die Viertklassigkeit. Auch vor dem Konkurs stand man mehrfach, es drohte sogar der Sturz in die Verbandsliga. Unter Kall, Frymuth, Werner, Meier und Klein (ja auch der) schaffte man erst den Erhalt der damals neuen eingleisigen 3.Liga und später den Zweitligaaufstieg......
Der Wahnsinn damals war die Abtretung der Audio-Visuellen Rechte ohne Begrenzung, also für immer. Ursprünglich waren es wohl sogar 30%, auch aus Trikotverkäufen usw. (Man mag mich bitte korrigieren wenn ich da falsch liegen sollte, bin mir nicht mehr zu 100% sicher).

Reinhold Ernst gelang es nach langen Streitigkeiten mit der Sportwelt im Jahre 2008 den Anteil auf 15% zu verringern, und durch entgegenkommen und Sondertilgungen konnte Fortuna den ursprünglichen Betrag zurückzahlen. Was blieb ist jedoch die unendliche Laufzeit der 15% der audio-visuellen Einnahmen, jedoch mit einer Sonderregel. Fortuna konnte jetzt frühestens zum 30.06.2023 die Rechte zurück erwerben, zum Preis von 15 Mio.€.

Paul Jäger und Peter Frymuth konnten im Jahr 2013 diese 15 Mio.€ auf die Hälfte drücken, also 7,5 Mio.€. Davon waren 3,5 Mio.€ sofort fällig und der Rest (4 Mio.€) erfolgte in zinslosen Raten bis 2023. Weiterhin sind jedoch an die Sportwelt eine Vergütung von 15% bis 2023 aus den Einnahmen der audio-visuellen Vermarktung zu zahlen. 85% der TV-Gelder zu erhalten, ist natürlich ein Wettbewerbsnachteil, wie sich jeder vorstellen kann.

Vor 3 Monaten gab Thomas Röttgermann bekannt:
„Als vernünftige Kaufleute haben wir natürlich verschiedene Rückstellungen gemacht, um unverschuldete Eventualitäten abzusichern. Wir sind während der gesamten Krise immer allen unseren Verpflichtungen nachgekommen“. „Lediglich in der vorletzten Saison haben wir die Vereinbarungen mit der Sportwelt bewusst für ein Jahr ausgesetzt, aber schon letztes Jahr wieder beglichen. Wir müssen noch bis 2024 Zahlungen leisten – es handelt sich dabei um einen mittleren einstelligen Millionenbetrag.“

Nun ja, 22 Jahre schon begleitet Fortuna dieses Thema, ein absoluter Wahnsinn.
Wenn 2024 alles erledigt ist.....ich mache 1895 Kreuze.

2. Auch Folgefehler wurden gemacht:

Die Verpflichtungen von Dawid Kownacki und Nana Ampomah, wo ich begründet höhere Zahlen vermute als hier bei TM verzeichnet, hätte Fortuna sich einfach nicht leisten dürfen mit der Vorgeschichte und der unter Punkt 1 beschriebenen Verpflichtungen. Sie waren schlicht und ergreifend zu teuer für uns. Auch hier wurde nach meinem Kenntnisstand Ratenzahlungen vereinbart, was jedoch nichts anderes heißt als sich zukünftige Handlungsfreiheit zu nehmen.

Personalentscheidungen wie Robert Schäfer oder Carsten Franck haben sich sicher auch nicht positiv aufs Budget des Kaders ausgewirkt, ebenso wie ein nicht erfolgreicher Trainerwechsel. Im Nachhinein betracht wäre das sicher auch ein ordentlicher Spieler gewesen.

Das fällt aber vermutlich deutlich weniger ins Gewicht, als die Sache der Eigenvermarktung. "Kann man machen, aber dann bin ich etabliert in der ersten Liga" sagte ein ehemaliges AR-Mitglied zu mir. Ob der starke Personal-Aufbau in der Marketing Abteilung von den Kosten her das wettmacht? Ob überhaupt nur annähernd die Einnahmen des jahrelangen zuverlässigen Partners erreicht werden, darüber herrscht Schweigen. Natürlich konnte Corona niemand vorhersagen, und es positiv dargestellt das man keine Provisionen mehr zahlen muss. Der Gesamtvergleich der Einnahme und Kosten würde jedoch nicht nur mich dringend interessieren.

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Insgesamt kann man sicher sagen das Fortuna nicht auf Rosen gebettet durch die Lande zieht. Jedoch sind wir noch da, im Gegensatz zu manch anderem Klub. Ambitionen haben wir auch noch und Träume ebenso. Wenn man einem Spieler nur das Gehalt X anbieten kann, bekommt man auch nur Spieler die für Gehalt X spielen. Hätten wir XY zur Verfügung, würden auch Spieler zusagen die halt bei anderen Vereinen XY bekommen. Auch das ist natürlich ein Unterschied, wobei man das oft erst später weiß.

Auf die Fans von Fortuna Düsseldorf ist jedenfalls Verlass, sie lassen den Verein nicht im Stich.
Der Supporter-Pass ist ein gutes Beispiel. Auch die VIPs die 4000.-/4700.-€ zzgl. Mwst. in der Saison bezahlen um einen Kaffee und Donats von McDonalds serviert bekommen, darf man sicher keinen Vorwurf machen. Das Vermarkten von Shampoo, Duschgel und Himbeereis im Oktober lässt jedoch darauf schließen, das der große Durchbruch im Sponsoring noch nicht erfolgt ist.

Ich bin Mitglied bei Fortuna Düsseldorf, und frei nach Literatur-Experte Campino:
"Das musste Dir manchmal auch einfach schön saufen".

In diesem Sinne.