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8. Spieltag: Fortuna Düsseldorf - SV Sandhausen

19 нояб. 2020 г. - 9:45 Часов
8. Spieltag: Fortuna Düsseldorf - SV Sandhausen |#81
23 нояб. 2020 г. - 13:39 Часов
@Teufelskerl95

Wie du schon richtig schreibst, ist das nicht nur bei uns so zu beobachten. Es ist wirklich erschreckend, wie schwach die 2. Liga insgesamt eigentlich ist. Es macht ja schon kein Spaß unsere Spiele anzugucken, aber wenn ich dann gestern nach 30 Minuten die Konferenz ausmache und mir dann lieber was auf Netflix angucke, sagt das ja schon alles.
Es ist halt alles sehr langsam und auf Sicherheit bedacht, so dass kaum Räume entstehen und die meisten Spieler viel zu hektisch agieren und es so zu massenhaften Fehlern kommt. Wenn in der 2. Liga jeder 3. Pass im Durchschnitt ein Fehlpass ist, ist das schon echt erschreckend.

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Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche!
8. Spieltag: Fortuna Düsseldorf - SV Sandhausen |#82
23 нояб. 2020 г. - 13:52 Часов
Zitat von Teufelskerl95
Zitat von ToteHose

Neben diesen Problempositionen finde ich es aber besonders erschreckend, dass wir viel zu viele Fehlpässe spielen und bei der Ballannahme die Bälle ständig nach hinten abprallen. Sowas kann man trainieren und das ist für mich bei so gestandenen Profis einfach absolut unverständlich.


Das bleibt für mich immer noch das große Geheimnis, wie gerade solche Stockfehler bei Profis zu erklären sind.
Ich bin da nicht tief genug drin, aber wie oft ich Fehler in der Ballannahme sehe, schockiert mich.
Übrigens ist das nicht immer nur bei uns in der 2. Liga der Fall.
Wir reden da von den absoluten Basics. Jeder, der mal irgendwo Fußball bei einem Verein gespielt hat, lernt das und trainiert das unendlich oft.
In der Kreisliga gibt es auch immer wieder Spieler, die das nie lernen werden, aber da reden wir auch nicht von Profis.
Die Ballannahme ist wie Fahrrad fahren und das kann kaum verlernt werden.
Es gibt nur eine Sache, die mir einfällt und das ist das Abspiel. Ich kann mich an Situationen erinnern, in denen die Bälle auf kurzer Distanz einfach zu kräftig oder angeschnibbelt geschossen wurden und wenn da nicht aufgepasst wird, springt einem der Ball weg, weil es bei der Ballannahme falsch eingeschätzt wurde.
Das reicht mir bei uns als Erklärung nicht aus, weil wir das auch auf kurzer Distanz haben ohne das der Ball schlecht zu dem anderen Spieler gespielt wurde.
Ich verstehe einfach nicht, woher das kommt. Das muss auf jeden Fall eine Ursache haben, die ich nicht kenne.
Vielleicht findet sich hier jemand mit einem Trainerschein, der mir das mal erklären kann, woran eine mangelhafte Ballannahme bei einem Profi liegen könnte. Am Training dürfte es kaum liegen.
Die Fehlpässe sind für mich u.a. ein Resultat einer nicht eingespielten und nicht abgestimmten Mannschaft.
Zudem ist das eine Sache der Konzentration, wobei das stark mit der Ballannahme korreliert.
Eine eingespielte Mannschaft kann sich den Ball irgendwann instinktiv blind zu spielen und weiß wie sein Kollege die Bälle im besten Fall verarbeitet und wie er sich in welchen Situationen bewegt.
Das lässt sich auch trainieren mit ganz vielen Übungen. Ich hoffe, dass sich das jetzt stetig verbessert.


Ich besitze zwar keinen Trainerschein, aber habe dennoch einige Erklärungsansätze. Die folgenden Aspekte stellen meine Meinung dar, die ich mir aus langjähriger eigener Fußballerfahrung und Küchenpsychologie zusammengeschustert habe. Ich bin dementsprechend für andere Sichtweisen offen. Außerdem beziehe ich mich eher weniger auf Rösler, da ich dessen Training mangels Eindrücken nicht bewerten kann. Ich sehe nur das, was auf dem Platz am Wochenende passiert. Außerdem lasse ich zur Vereinfachung die taktische Formation und das Aufstellen technisch beschlagener Spieler außen vor. Dass beides die Passquote und die Annahmen beeinflusst, ist klar.

Selbstverständlich ist jeder unserer Spieler in der Lage einen Ball sauber anzunehmen. In der Regel durchläuft heutzutage jeder Profi ein NLZ bei einem oder mehreren Profiverein(en). Ausnahmen wie Weydandt sind extrem selten geworden. Falls also einer dieser über Jahre ausgebildeten Spieler grundlegende Probleme mit der Ballannahme hätte, wäre er früher ausgesiebt worden und nicht bis auf dieses Level gekommen. Natürlich bestehen zwischen den Spielern Unterschiede, aber ein gewisser technischer Standard ist ein absolutes Muss. Ursächlich sind meiner Meinung nach drei andere Faktoren:

1. Geschwindigkeit & Gegnerdruck

Auf der Tribüne oder vor dem Fernseher sieht das Spiel deutlich langsamer aus, als es in Wirklichkeit ist. Eine Ballannahme im Sprint und unter Druck ist um einiges schwieriger als im Stand. Ebenso das Abspiel, das auch großen Einfluss auf die folgende Situation hat. Kommt das Zuspiel ungenau, ist die Ballannahme erschwert. Das zieht sich dann durch. Gut sichtbar ist das an den Innenverteidigern, die meist die höchste Passquote aufweisen: Laut Kicker sind das pro Klub momentan Boateng, Upamecano, Elvedi, Czichos, Uduokhai, Heintz, Knoche usw. (Quelle: https://www.kicker.de/vier-vor-bayern-die-sichersten-passspieler-pro-klub-789483/slideshow). Diese Spieler haben naturgemäß an wenigsten Gegnerdruck. Je weiter das Spiel in Richtung des gegnerischen Tors verlagert wird, desto stärker wird das Pressing auf den Ballführenden.

Jeder, der selbst mal auf etwas höherem Niveau Fußball gespielt hat, kann vermutlich den vorstehenden Abschnitt bestätigen. Durch die geringere Reaktionszeit wird eine saubere Annahme erschwert. Das sieht dann schlecht aus und darf natürlich trotzdem nicht in der Häufung wie bei uns aktuell passieren, aber so leicht wie es bei Bayern oder Dortmund aussieht ist das nicht. Hinzu kommt, dass diese Teams allgemein deutlich schneller spielen. Dadurch hat der Gegner weniger Zeit zu pressen, was den Anspielstationen mehr Zeit und Raum bei der Annahme beschert.

2. Ballannahme = Ballmitnahme

Die taktischen und technischen Anforderungen an Profis werden immer höher. Durch das dynamische Spiel und weil jeder Spieler durchgehend in Bewegung ist, müssen Angriffe extrem schnell initiiert werden. Ansonsten ist der Laden hinten dicht und der Torerfolg wird schwieriger. Um also z. B. nach Seitenverlagerungen schnell in das letzte Drittel zu gelangen muss der Spieler den Ball wenn möglich mit der Annahme bereits in den freien Raum vorlegen. Der frühere Prozess "Pass -> Ballannahme -> Kopf hochnehmen, Spielfeld beobachten -> Ball mitnehmen falls Platz ist, ansonsten passen" funktioniert nicht mehr. Das Beobachten der Spielsituation erfolgt im Optimalfall bereits vor dem Pass, außerdem müssen sich die Spieler so in den Raum bewegen, dass sich ein Korridor für einen Pass öffnet. Für die Ballannahme und -mitnahme bleibt nur noch ein einziger Kontakt. In der Folge steigt die Fehleranfälligkeit.

3. Psyche

Dies ist für mich der wichtigste Punkt. Fußball wird im Kopf entschieden. Zumindest dann, wenn Teams mit halbwegs vergleichbarer Qualität aufeinander treffen. Anders sind die stark schwankenden Leistungen innerhalb eines Kaders über eine Saison nicht zu erklären - siehe Schalke: letztes Jahr eine starke Hinrunde gespielt und mit denselben Spielern nun seit über 20 Spielen sieglos. Plötzlich gelingt nichts mehr, nahezu jeder Ball verspringt und das Team wirkt zwei Klassen schlechter. Oder siehe unsere erste Bundesligasaison. Mit riesigem Selbstvertrauen haben wir gegen Teams gepunktet, die uns individuell deutlich überlegen waren. Aber das musste erst sukzessive über Erfolgserlebnisse aufgebaut werden; davor gab es Klatschen wie das 1:7 oder das 0:3 in Nürnberg. Zu diesem Zeitpunkt waren wir Absteiger Nummer 1. In der Rückrunde wurde dann wie selbstverständlich gegen Schalke, Gladbach, Hannover, Hertha, Augsburg etc. gepunktet. War das schön sad
Die mentale Komponente ist also zentral. Ich denke zwar schon, dass ein Trainer hier einen Einfluss ausüben kann, indem er Spieler entsprechend aufbaut und stark redet, lobt etc. Aber das gelingt natürlich nicht bei allen und auch nur bis zu einem gewissen Grad. Gelingen müssen die Aktionen im Spiel und daran hapert es aktuell. Durch Punkte und Siege können sich Teams stabilisieren. Deshalb auch Hennings Kommentar: "Siege sind durch nichts zu ersetzen." Ich störe mich ein wenig daran, dass sobald etwas nicht funktioniert das Training in Frage gestellt wird. Die Phrasen "Was trainieren die eigentlich?" oder "Die sollen mal Ballannahmen trainieren, das sind Basics und das muss jeder Profi können" kommen häufig. Natürlich kann und muss man die Basics trainieren, aber ein Training ist mit einem Spiel nicht zu vergleichen. Die Kritik lasse ich am ehesten noch bei Standardsituationen gelten, da diese einem festgelegten Schema folgen und somit spielnah trainiert werden können. Da ist in der Tat noch Potential.

Fazit: Ja, Ballannahmen kann man trainieren. Zumindest den Gegnerdruck auf den Ballführenden und den Annehmenden. Abgesehen davon, dass Annahmen ohnehin automatisch über sämtliche Spielformen geübt werden. Im Endeffekt kann jedoch der psychische Druck aus einem Pflichtspiel nicht simuliert werden. In der Übung ist ein Fehler zwar blöd, aber ohne großartige Konsequenzen. Im Spiel hast du im schlimmsten Fall ein Gegentor verschuldet. Wenn du dann noch weißt, dass du im Laufe des Matches noch eine rote Karte und/oder einen Elfmeter gegen dich bekommst, macht es das nicht leichter. Der Kopf ist der springende Punkt, da das Selbstvertrauen mit Drucksituationen umgehen zu können im regulären Spielbetrieb erarbeitet werden muss. SOLLTE Fortuna in einem Spiel in naher Zukunft komfortabel mit 2:0 in Führung gehen, werden wir unseren Augen nicht trauen. Plötzlich gelingen sogar die Ballannahmen wieder und auch die Pässe kommen an zwinker Dann kommt die Sicherheit zurück und das Team wirkt wie ausgewechselt. Hoffentlich.
8. Spieltag: Fortuna Düsseldorf - SV Sandhausen |#83
23 нояб. 2020 г. - 14:12 Часов
Zitat von Teufelskerl95
Vielleicht findet sich hier jemand mit einem Trainerschein, der mir das mal erklären kann, woran eine mangelhafte Ballannahme bei einem Profi liegen könnte.


Ich besitze nur jahrzehntelange Rheinwiesen-Thekenmannschaftpraxis, möchte aber gerne einige Aspekte kommentieren.

- Eine eingespielte Mannschaft ...

hatte Rösler aufgrund von viel Verletzungspech bisher leider nicht zur Verfügung.

- die Bälle auf kurzer Distanz einfach zu kräftig oder angeschnibbelt geschossen wurden ... und ... springt einem der Ball weg, weil es bei der Ballannahme falsch eingeschätzt wurde ...

fehlende Technik, keine ausreichende fußballerische Qualität
wir haben nicht mehr die 1.Liga-tauglichen Unterschiedsspieler wie Demirbay, Neuhaus, Bebou, Haraguchi, Raman, Lukebakio, Ayhan und Stöger.

sondern Borello, Pledl, ... die sich auch in Liga 2 nicht durchsetzen können

leider haben Scouts und Sportvorstand zu oft falsche Entscheidungen getroffen


was wir mit den letzten Punktgewinnen hoffentlich in den Griff bekommen, ist das mentale Problem. Ich glaube, daß durch die Mißerfolge der letzten Monate das fehlende Selbstvertrauen bei vielen Spielern fast schon zu einer "Angst vor dem Ball" geführt hat.

leider hat unser Mental-Coach das bisher nicht in den Griff bekommen
8. Spieltag: Fortuna Düsseldorf - SV Sandhausen |#84
23 нояб. 2020 г. - 17:02 Часов
Es war das schwere Spiel, das alles erwartet haben. Ich hätte mir bei der Fortuna nach der Länderspielpause einen spielerischen Fortschritt erhofft, aber da dafür die Abwehrarbeit wirklich richtig stark war, will ich darauf nicht rumreiten. Rösler hat ja auch eindeutig gesagt, dass am Ballbeseitzspiel gearbeitet werden muss.
Solange Fortuna mit dieser starken Defensive Spiele gewinnt, ist es letztendlich auch egal, wie attraktiv oder unattraktiv die Spielweise ist.
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